Ob Greenpeace, NAJU, BUND oder Sukuma Arts – diese vier Vereine wollen die Umwelt schützen. Sie möchten die Folgen des menschlichen Handelns auf die Natur so gering wie möglich halten. Sie wollen nicht zuschauen, wie die Natur vom Menschen zurückgedrängt wird, Arten auf der roten Liste landen, die Sommer trockener werden.
Sie engagieren sich mit Biotop-Pflegeeinsätzen, Vorträgen, Filmen, Seminaren oder Protestaktionen. Diese vier Organisationen mit Sitz in der Dresdner Neustadt wollen eine ökologisch gerechte Welt. Angesichts der Covid19-Pandemie hat sich aber auch ihre Arbeit verändert.Wenn man den Geschäftsführer Sascha Kornek vom Verein Sukuma Arts fragt, welche positiven Folgen die Pandemie auf den Verein hat, bleibt er schweigsam. „Für unsere Vereinsarbeit an sich ist die Krise herausfordernd. Unser Verein ist soziokratisch und hierarchiearm organisiert. Da läuft vieles über Kommunikation und die ist durch Home Office und digitale Konferenzen erschwert.“
Der Verein Sukuma Arts
Der im Jahr 2006 gegründete Verein Sukuma Arts setzt sich für ökologische und nachhaltige Lebensstile ein. Bekannt geworden ist er besonders durch den Filmpreis Sukuma Award, der jedes Jahr die besten Ideen zum Thema nachhaltiges Leben ehrt und daraus Filme produziert (Neustadt-Geflüster am 10.Dezember 2019). Auch das seit 2009 stattfindende Umundu-Festival entspringt den Köpfen des Sukuma-Teams (Neustadt-Geflüster am 20. Oktober 2017).
Umundu-Festival findet im Oktober statt
Das Umundu-Festvial widmet sich jedes Jahr einem anderen Fokusthema. Dafür werden Veranstaltungen von Sukuma gemeinsam mit anderen Akteur*innen der Stadt Dresden organisiert. Letztes Jahr lautete das Thema: „Alles Pflanze. Wege in eine neue Wachstumsgesellschaft“, für dieses Jahr steht das Thema „Müll“ vom 9. bis 17. Oktober 2020 im Fokus. Die geplante Auftaktveranstaltung für das diesjährige Festival im April fiel aber coronabedingt aus. Dennoch plant der Verein weiter am diesjährigen Umundu-Festival – wie genau, wird sich erst in den nächsten Wochen herausstellen. Bis dahin werden viele Projekte im digitalen Raum weiterlaufen – „zu Lasten der Herz-Beziehungen“, so zumindest Geschäftsführer Sascha Kornek.
Die Lösungen sind im Kopf, was fehlt sind Emotionen
So fehlen ihm die Emotionen in einem Bildschirmgespräch. „Und genau diese Emotionen sind wichtig, um unsere Welt zu verändern. Die Lösungen für eine nachhaltige Welt gibt es schon, die haben wir alle im Kopf. Was wir ändern müssen, sind die Emotionen zu diesem Thema.“ Und diese emotionale Arbeit könne eben nicht nur digital geleistet werden. So empfindet er die digitale Ehrenamtsarbeit als herausfordernd. „Wir haben durch Corona weniger aktive Engagierte. In einem digitalen Videogespräch kann man die Leute nicht so gut binden.“
Unternehmen in Zeiten von Corona
Doch in Zeiten des Abwartens hat der Verein bereits eine neue Idee entwickelt. Das Projekt Stories of Change will eine Antwort auf die Frage finden, was man aus dem Corona-Shutdown für die gesellschaftliche Transformation lernen kann. Im Rahmen des Zukunftstadtprojektes „Nachhaltigkeit unternehmen!“ arbeiten sie an einer Interview-Reihe über die Folgen von Corona. Dafür wollen sie Dresdner Unternehmen befragen, inwiefern sich aus den Beschränkungen Erfahrungen für eine nachhaltige Zukunft ableiten lassen. Die Corona-Pandemie bietet aus Sicht von Sukuma also auch ihr Potenzial für ein nachhaltiges Leben.
„Ich begreife die Corona-Krise als Chance. Sie hat uns aufgezeigt, was wir wirklich brauchen, was wirklich systemrelevant ist. Die Pandemie hat unsere Konsummuster hinterfragt.“ – Sascha Kornek
Weitere Informationen:
- Für das diesjährige Umundu-Festvial werden Akteur*innen gesucht, die sich mit Projektideen zum Thema Müll bewerben wollen. Bis zum 31. Mai 2020 ist eine kurze Ideenskizze zu jedem Beitrag einzureichen: www.umundu.de
- Blogeintrag zum Thema Sukuma in Zeiten von Corona: www.sukuma.net/corona
- Wer mehr wissen möchte, kann sich auf der Webseite vom Verein belesen: www.sukuma.net