Das Aufatmen der Dresdner*innen wird wohl in der ganzen Stadt zu hören sein: Der Palais-Sommer findet dieses Jahr traditionsgemäß statt.
Vom 17. Juli bis 23. August werden wieder Yogamatten und Picknickdecken durch die Stadt zum Japanischen Palais getragen. Heiße Debatten, meditative Klänge, wohlige Klaviermusik – all das wird auch dieses Jahr zu hören sein. Das Hygienekonzept der Veranstalter*innen ist am Montag von den Behörden genehmigt worden. So steht den über 100 geplanten Veranstaltungen nichts mehr im Weg.
1000 Besucher*innen gleichzeitig zugelassen
„Wir haben Glück mit unserem Veranstaltungsort“, sagt Initiator des Festivals Jörg Polenz. 1000 Besucher*innen sind für die 30 000 Quadratmeter große Parkfläche gleichzeitig zugelassen. Kontrollieren wollen die Veranstalter*innen dies mittels abgesteckter Kreisen – je nach Haushaltsgröße in unterschiedlichen Durchmessern. „Wir setzten aber auch auf Eigenverantwortung“, sagt Jörg Polenz.
Palais-Sommer bittet um Spenden
Trotz dessen der Palais-Sommer dieses Jahr stattfinden kann, wird das Festival an mögliche Herausforderungen gelangen. So besuchten in den letzten Jahren bis zu 4000 Bürger*innen gleichzeitig eine Veranstaltung. Die fehlenden 3000 Besucher*innen könnten sich dieses Jahr finanziell niederschlagen.
Um deshalb den Palais-Sommer auch zukünftig erhalten zu können, bitten die Veranstalter*innen um einen finanziellen Vertrauensvorschuss. Für Künstlergagen und Programmplanung wird ein Betrag von 50.000 Euro benötigt. In den letzten Wochen hatten die Veranstalter*innen überlegt, angesichts der Krise Eintritt zu verlangen. „Aber wir haben uns schnell dagegen entschieden. Das spricht gegen unser Selbstverständnis. Ich habe immer versprochen: Der Palais-Sommer wird, solange ich ihn veranstalte, eintrittsfrei bleiben“, so Jörg Polenz. Dennoch bittet er alle Dresdner*innen die Kunst- und Kulturbranche zu unterstützen.
Kritik an staatlichen Institutionen
Dabei kritisiert Jörg Polenz auch die staatlichen Institutionen, die zwar Solidarität verkündeten, aber diese kaum lebten. So hatte der Palais Sommer mehrere Institutionen um Unterstützung angefragt, aber wenig Hilfe erhalten. „Es fehlt das Bewusstsein, was wirklich los ist in der Kunst- und Kulturbranche“, schlussfolgert der Initiator des Festivals.
Ein Festival zum Entspannen, Genießen und Diskutieren
Der Palais-Sommer wird seit 11 Jahren veranstaltet. Es ist ein eintrittsfreies Festival für Kunst, Kultur und Bildung im Park des Japanischen Palais. Die Veranstalter*innen selbst sehen sich als Impulsgeber*innen für eine Werte- und Bewusstseinsentwicklung in der Gesellschaft. Initiiert wurde es von Aleko Adamia, Jörg Polenz, Carina Nitz und Simone Lade. Auch dieses Jahr gibt es ein vielfältiges Programm voller Konzerte, Yoga und Diskussionen. Drei Höhepunkte sind bereits bekannt: Am 20. August ist Klassik-Künstler Kai Schumacher im Rahmen der KlaviernachtPlus zu erleben.
In der Reihe Konzerte im Park sorgt die Berliner Band „Die Höchste Eisenbahn“ am 19. Juli für Indiesound. Am letzten Festivalabend, dem 23. August, werden die finnische Sopranistin Camilla Nylund und das Ensemble Mediterrain (bestehend aus Musikern der Dresdner Philharmonie und der Staatskapelle Dresden) das Festival an sein diesjähriges Ende begleiten.
Finanziert wird das Festival größtenteils durch Sponsoren sowie Bürger*innen der Stadt. Seit letztem Jahr sponsert das börsennotierte Immobilienunternehmen Consus Real Estate AG hauptsächlich den Palais Sommer. Weitere große Partner sind Lidl und die Freiburger Brauhaus GmbH.
Spendenaufruf Palais-Sommer
- Das Festival freut sich über jeden Spendenbetrag: www.palaissommer.de/spenden
- Bei einer regelmäßige finanzielle Unterstützung kann man dem Freundeskreis des Sommer Palais beitreten: www.palaissommer.de/freundeskreis
- Weitere Informationen unter: www.palaissommer.de/
„Der Palais-Sommer wird, solange ich ihn veranstalte, eintrittsfrei bleiben“
Hut ab für diese Courage. Ein Bruder im Geiste der BRN. Ich gebe gerne eine stille Kollekte für die schönen Abende.
Bruder im Geiste? Palaissommer ist im wesentlichen Marketing einiges in Dresden aktiven (Bau-)Unternehmens (BRN hat zumindest auch ne andere Komponente). Und dann auch immer wieder mit Podium für Verschwörungs-Schwurbelei (Daniele Ganser, RT Deutsch,…). Kann ich auch drauf verzichten.