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Albertstraße – Baubeginn am 20. Juli

Die Albertstraße soll auf beiden Seiten Radwege erhalten. Das hatte der Stadtrat am 30. Oktober 2019 beschlossen. Seit dem 2. Juni liegt der Zuwendungsbescheid des Landesamts für Straßenbau und Verkehr (LASuV) vor, das teilte die Stadtverwaltung heute mit.

Albertstraßen-Umbau soll am 20. Juli beginnen.
Albertstraßen-Umbau soll am 20. Juli beginnen.
Der amtierenden Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) sagt: „Damit ist der Bau der Radwege beiderseits der Albertstraße gesichert. Der Ausbau der Albertstraße hat für das Radwegenetz höchste Priorität. Der Abschnitt ist Teil der Nord-Süd-Verbindung aus der Neustadt in Richtung Technischer Universität Dresden. Er ist hochfrequentiert und wir haben für die Radfahrer bisher kein sicheres Angebot.“

Geplant ist, dass eine Fahrspur für Autos in Richtung Albertplatz entfällt. Dafür kommen dann auf beide Seiten der Straße Radwege. Auch am Albertplatz wird ein baulicher Eingriff nötig. Der Radweg soll eine Breite von zwei Metern erreichen. Die Deckschicht der Fahrbahn wird erneuert.

Diese Lösung wurde gewählt, weil sie zügig ohne aufwändige Planungen und Umbauten umsetzbar sei, so Schmidt-Lamontain: „Für die Autofahrer bedeutet das vom Carolaplatz in Richtung Albertplatz fahrend keine Verschlechterung des Verkehrsflusses“. Die verbleibende Spur sei ausreichend dimensioniert, um den aktuellen und prognostizierten Verkehr aufzunehmen, erläutert der Baubürgermeister die Maßnahme.

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Der Baubeginn ist für den Montag, 20. Juli 2020, vorgesehen. Voraussichtlich bis 15. Oktober sollen die Bau- und Markierungsarbeiten dann andauern. Bewilligt hat das LASuV eine Zuwendung von 425 030 Euro. Die Gesamtbaukosten sind mit rund 495 000 Euro kalkuliert.

Albertstraße: Die Radspurpläne

Die Skizze von der Albertstraße in Höhe der ehemaligen Fußgängerbrücke zeigt. Eine Fahrspur wird entfallen. Grafik: Stadtverwaltung
Die Skizze von der Albertstraße in Höhe der ehemaligen Fußgängerbrücke zeigt. Eine Fahrspur wird entfallen. Grafik: Stadtverwaltung

Kurzer Blick zurück. Ursprünglich wollte die Stadtverwaltung eine Auto-Spur zugunsten breiter Radewege streichen (Neustadt-Geflüster vom 13. Februar 2018). Dagegen begehrten vor allem FDP und CDU auf (Neustadt-Geflüster vom 19. Dezember 2018) und errangen in zwei Abstimmungen eine Mehrheit (Neustadt-Geflüster vom 14. Februar 2019). Nach der Kommunalwahl hatten sich die Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat geändert. Am 30. Oktober stimmten die Stadträte dann mit 36 zu 33 Stimmen für die Radwege (siehe dresden.de).

ADFC begrüßt Baubeginn

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Dresden hat heute den geplanten Baubeginn begrüßt und erinnert an die zehn Jahre dauernde Diskussion.

„Seit zehn Jahren kämpfen wir für vernünftige und sichere Radwege an der Albertstraße“, erklärt Nils Larsen, Mitglied im Vorstand des ADFC Dresden. „Dieser Lückenschluss zwischen Albert- und Carolaplatz ist ein wichtiger Meilenstein für Dresdens Radverkehr. Schön dass diese ewige Geschichte nun endlich auf der Zielgeraden ist.“

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Dass es so lange braucht, bis ein paar simple Radstreifen auf eine überbreite Straße gemalt werden, spräche jedoch Bände und zeige, dass Dresden noch weit davon entfernt sei, eine Fahrradstadt zu werden. „Der Autoverkehr auf der Albertstraße ist nachweislich zurückgegangen und das weit vor Corona,“ ergänzt Edwin Seifert, seit Anfang Juni neuer Geschäftsführer des ADFC Dresden. „Wenn in diesem Jahr die Radwege eingerichtet werden und der Autoverkehr dafür stadtauswärts eine Spur abgibt, dann benötigen Autofahrer auf diesem Abschnitt nur eine einzige Sekunde mehr Fahrzeit.“ Vor diesem Hintergrund sei das gesamte Theater der vergangenen zehn Jahre absolut unverständlich. 2010 hatte der ADFC Unterschriften für Radspuren auf der Albertstraße gesammelt (Neustadt-Geflüster vom 8. Juli 2010)

Nachtrag: FDP-Fraktion fordert Verzicht auf Umbau der Albertstraße

Der Vorsitzende der FDP-Stadtratsfraktion Holger Zastrow: „Dass der scheidende Baubürgermeister Schmidt-Lamontain ausgerechnet den Rückbau der Albertstraße in den letzten Tagen seiner Zeit in Dresden auf Teufel komm raus durchsetzen will, ist angesichts der enormen finanziellen Herausforderungen der Stadt und der vielen dringenden Baustellen auch beim Radwegebau befremdlich und inakzeptabel.“ Zastrow ist der Ansicht, dass die Verwaltung den Umbau der Albertstraße durchdrücken und damit fast 500.000 Euro in ein vor allem ideologisch motiviertes grünes Prestigeprojekt investieren wolle. Laut Zastrow geht damit „die phantasielose, gegen den motorisierten Individualverkehr gerichtete Verkehrspolitik von Rot-Grün-Rot weiter.“

Gerade im Bereich der Albertstraße sei die Situation für Radfahrer vergleichsweise komfortabel und es gäbe andere, deutlich kostengünstigere Alternativen, die auch die Belange des Autoverkehrs berücksichtigen. Bis heute weigere sich die Stadtverwaltung allerdings, diese dem Stadtrat zur Diskussion und zur Entscheidung vorzulegen. „Als FDP-Fraktion fordern wir den Verzicht auf diese Baumaßnahme und die Verwendung des Geldes für wichtigere Radverkehrsprojekte“, so Zastrow.

7 Kommentare

  1. Eine tolle Nachricht und ein wichtiger Schritt für die Radverkehrsfreundlichkeit auf einer der wichtigsten Verbindungsstraßen der Stadt! Ich frage mich aber, ob das Kreisverkehr am Albertplatz auch mit umgebaut wird. Im Artikel klingt es etwas an, aber wird denn endlich auch wirklich das elende Geholpere über das historische Pflaster beendet und auch im Kreisverkehr Platz gemacht für den Radverkehr auf der Straße? Und auch auf beiden Seiten oder nur auf der östlichen Seite? Stadteinwärts sollen ja zwei Kfzspuren bestehen bleiben und an der Ampel scheint mir nicht genug Platz für eine zusätzliche Fahrradspur zu sein. Oder ist diese Stelle mit dem baulichen Eingriff gemeint?

    Vielen Dank auch für den Nachtrag und die Aussagen von Zastrow, die sehr schön zeigen, was für eine fast schon wahnhafte Abneigung der Mann gegen den Radverkehr hat. Die Stadt kostet der Umbau abzüglich der Fördersumme nur 70.000 EUR, aber auch das ist zu viel. Hammer. Aber klar, wenn man sonst nur Autobahn fährt, dann erscheint wohl auch die Albertstraße mit einer einseitigen Huckelpsite als Radweg als „vergleichsweise komfortabel“.

  2. Sehr schöne Nachricht.

    Eine Frage dazu:
    Gibt es Pläne wie die Weiterführung im Bereich Carolaplatz über die Brücke vonstatten gehen soll?

    @Zastrow
    Nunja, man könnte die Sache auch wesentlich einfacher/ kostengünstiger bewerkstelligen:
    pro Fahrbahn je ein Streifen für MIV und ein Streifen für Fahrräder (also die bisherigen zwei Fahrstreifen je Richtung einfach neu deklarieren).

    Kostete nur die Markierung/ Abtrennung und somit sicherlich keine halbe Million, die mit der hier angestrebten Neuordnung einherginge und würde noch mehr Platz für Radfahrende schaffen.

  3. mega staus und somit wesentlich höhere abgasbelastungen sind die folgen dieses blödsinns…
    eine führerscheinpflicht für radfahrer wär mal ne korrekte massnahme !!!

  4. Endlich mal was anderes, als Corona. Da können sich die Hobby-Virologen mal als Hobby-Verkehrswissenschaftler profilieren.

  5. @Neustädter Ich hab gestern nen Plan gesehen, find ihn leider nicht mehr. Richtung Norden wird es eine richtige Radspur geben. In die Gegenrichtung nur ab Königsstrasse.

Kommentare sind geschlossen.