Seit Ende Mai empfängt der Comedytheaterclub auf der Hauptstraße wieder Publikum. Allerdings unter besonderen Corona-Bedingungen. „Statt 100 Besuchern lassen wir jetzt nur noch 50 rein, so ist genügend Platz zwischen den Leuten“, berichtet Intendantin Heike Jack. Als die Corona-Regeln gelockert wurden, hatte sie beim Gesundheitsamt nachgefragt. „Die haben mir gesagt, dass ich einen Hygieneplan machen soll, ich brauchte ihn aber nicht genehmigen lassen“, sagt sie. Weil immer nur wenige Leute auf der Comedy-Bühne stehen, zählt das Gewölbe im Kügelgen-Haus als Kleinkunst-Bühne mit nicht ganz so strenge Regeln.
Abstand mit Konzept
Das Konzept für Abstand. Die Besucher werden nach Familie bzw. Haushalt sortiert. Es geht nur in Einbahnstraße durch die Tonne und am Tresen vorbei. Desinfektionsmittel ist reichlich vorhanden, die Kontakte für die Nachverfolgung werden gespeichert.
Und die Leute kommen wieder. „Fast jede Veranstaltung war bisher ausverkauft“, sagt sie, räumt aber ein, dass da natürlich viele Umbuchungen aus dem März und April dabei waren. Vom 14. März bis zum 28. Mai hatte das Theater komplett geschlossen.
Keine staatliche Förderung
„Zwei Auftritte beim Autokino am Flughafen haben wir in der Zeit veranstaltet, das hat sich zwar nicht gerechnet, aber wir konnten ein Lebenszeichen senden“, sagt Heike Jack, die sich zwar freut, dass sie nun wieder öffnen kann, aber dennoch ziemlich sorgenvoll in die Zukunft schaut. „Wir finanzieren uns ausschließlich über die Einnahmen der Tickets“, sagt sie. Für den Comedy-Club gibt es keine staatliche Förderung. Insgesamt 34 Vorstellungen musste sie absagen und nun erstmal auf unbestimmte Zeit mit der Hälfte der Plätze wirtschaften.
Halbvoll reicht nicht auf Dauer
„Normalerweise sind wir zu 80 Prozent ausgebucht“, sagt die Theaterleiterin, damit fehlen aktuell an jedem Show-Abend 30 Karten – zu je 20 Euro.
Eine Weile halte sie das noch durch, aber der Dezember ist der Hauptmonat: „Wenn Weihnachten wegfällt wird es Brühe“. Sie hofft, dass die Corona-Fall-Zahlen für Dresden weiter so gering bleiben, wie in den vergangenen Tagen – vielleicht darf sie dann bald mit 80 Besucher*innen am Abend planen.
Dass die Tonne aber wieder so voll wird, wie vor Corona-Zeiten, kann sie sich aktuell gerade gar nicht vorstellen. Man merke es an den Besuchern, die wollen schon ein bisschen Distanz. „Sie lachen mit Abstand am Besten“ – das sei aktuell das Motto im Comedy-Club.
Dresdner Comedytheaterclub
- Für diese Woche gibt es nur noch Restkarten. Aber für die Notendealer und den barocken Humor „Früher waren mehr Prinzen“ sind noch einige Karten zu haben. Heike Jack freut sich über Online-Bestellungen.
- www.comedytheaterclub-dresden.de