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Sofareste auf dem Alaunplatz

Nach dem Feuer. Foto: Dehli News
Nach dem Feuer. Foto: Dehli News

Foto: dehli-news

55 Kommentare

  1. Einfach nur widerlich, sorry. Aber der Alaunpark lädt zur Zeit nicht wirklich zum verweilen ein. Stadtreinigung ist wahrscheinlich noch im Frühjahrsschlaf und den Leuten die ihren Müll auf der Wiese zurück lassen, sollte man den in die Wohnung kippen.

    Echt Schade

  2. So wie der Park jeden Tag aussieht, ist generell nicht viel Hirn unterwegs. Zum Kotzen…

  3. PS: das war mal eine Federkernmatratze und kein Sofa, habe sie gesehen als sie noch in Takt war

  4. Man sollte nicht nur Hundebesitzer zum Mitführen von Plasstiktüten anhalten sondern definitiv alle Alaunpark- (und auch Elbwiesen-)Picknicker, die ihren Müll einfach liegen lassen. Und wo ist das Ordnungsamt bei solchen Aktionen wie dieser hier? Das Feuer hat man doch unter Garantie gesehen!

  5. Sandra sagt es. Wenn da nichts passiert haben wir in zwei Wochen ne Müllhalde dort. Bitte achtet darauf, dass die Leute ihren Müll wegbringen. Ansprechen ist erlaubt. Anzeigen auch!

  6. Ich finde es unter aller Sau, was die Leute mit dem Alaunpark machen. Jeder regt sich auf, aber dann nimmt doch scheinbar niemand sein Zeug mit. Mir ist das unbegreiflich. Das ist doch unser aller Garten!

  7. „alles liegen lassen“ ist der status quo und als lösungsansatz wohl eher kontraproduktiv. :?:

  8. und ich war letzte Woche so doof und hab meine alte Matratze aufn Hammerweg gefahrn… hätte ich gewusst das die Sperrmüllannahme umgezogen ist, hätte ichs gar nicht so weit gehabt

  9. weiß grad nich was mich mehr ankotzen soll:
    das verhalten mancher, vieler oder gar der mehrheit im umgang mit mensch, tier und umwelt, oder die ständigen rufe nach der staatsgewalt.

  10. @egal:
    „weiß grad nich was mich mehr ankotzen soll: das verhalten mancher, vieler oder gar der mehrheit im umgang mit mensch, tier und umwelt, oder die ständigen rufe nach der Staatsgewalt.“
    Die Ohnmacht dem Einen gegenüber führt automatisch zum Zweiten. Ich hab für meinen Teil jedoch Zweifel, dass die die nur Singen und Klatschen in der Schule hatten, auf Dauer vom Ordnungsamt zum Aufräumen gebracht werden können.

    Peter

  11. @egal
    Klar, man kann auch danach rufen den Park zu privatisieren. Die Idee „privat vor Staat“ ist aber irgendwie noch dämlicher…

    (Abgesehen davon: 1 von 12 Kommentare enthalten das Wort „Ordnungsamt“, keiner das Wort „Polizei“. Kein Grund von „ständigen Rufen“ zu sprechen.)

  12. Von der Ferne (Görlitzer Straße aufwärts) sieht der Alaunpark aus, als würden weiße Frühblüher wachsen. Aber spätestens ab Höhe Sebnitzer Strasse erkennt man das Drama. Wozu das Ordnungsamt. Hunde, welche die Straßen zukötteln (und ich bin mit Sicherheit kein Freund davon) werden strafrei gesprochen, da sie es ja nicht wissen können. Evolution! Auf welcher Stufe stehen dann die humanoiden Landschaftsverschönerer?

  13. durch meckern im kommentar von NG wird sich leider nichts ändern. stattdessen könnte man doch einen flashmob am einem samstag abend im alaunpark starten: mit viel krach (pfeifen, tröten, etc.) aufschlagen und den party-peoples mit einem großen lächeln große mülltüten in die hand drücken.

    vielleicht fällt dann der groschen bei dem ein oder anderen…

  14. Die VoPo muss wieder her, dann wird ALLES gut!

    Mal im Ernst, seit Jahren ist der Müll ein Thema aber genau so wird seit Jahren nicht ein Mülleimer mehr aufgestellt.
    In Amsterdam gibt es öffentliche Pissoirs, die kaum einer Wartung bedürfen, warum gibt es das nicht in Dresden bzw. im Alaunpark?
    Sicher damit ist den Frauen noch nicht geholfen aber auch da könnte man etwas finden, allemal besser als wenn wir es bei den Büschen belassen.

    Die Matratze ist ein Sonderfall und nicht die Regel, der kleine Müll ist das Hauptproblem und die Menschen die meinen diesen nicht entsorgen zu müssen. Allerdings hat die Stadt auch die Pflicht die Möglichkeit zu bieten diesen Müll Ortsnah zu entsorgen.

    .

  15. Ich habe den Müll auf dem Alaunplatz heute auch gesehen. Viele scheint das aber gar nicht zu stören, die saßen dann halt wo anders auf der Wiese. Echt schade. Ich meine, zu Hause schmeißt man den Müll ja auch nicht mitten ins Wohnzimmer. Warum dann dort? Frei nach dem Motto, ich geh jetzt weg, irgendwer wirds schon wegräumen? Tja, wenn man den Dreck mal vier Wochen liegen läßt, merken vielleicht ein paar Leute mal was.
    (Vom Hundedreck will ich gar nicht erst anfangen. Neulich war ich am Bischofsplatz unterwegs, da konnte man stellenweise kaum zutreten.)

  16. Alaunpark erinnert mich immer mehr an Festivals in den 90ern: Berge von Plastikbechern, explodierende Gaskartuschen, abgefackelte Zelte; mit dem kleinen Unterschied das nach drei Tagen Komatrinken das Festivalgelände über die Eintrittsgelder bilanzneutral geräumt wurde. Man sollte den zentral verschatteten Zündern wohl mal das Prinzip ‚Verursacher zahlt‘ demonstrieren.

    @Kubikunde: Das heisst IM Takt! ;-) – SCNR

  17. Der 800 Liter Unterflurpapierkorb in Höhe Alaunpark/ Alaunstraße ist verstopft, der Müll stappelt sich da. Vielleicht ist das Einwurfloch zu klein oder der Behälter voll. Ausserdem müßte man ein großes Hinweisschild für diesen speziellen Papierkorb aufstellen.
    Ich gehe an so manchem Wochenende mit meiner Freundin an die Elbwiese unterhalb des Rosengartens. Dort gibt es das Problem des zurück gelassenen Mülls nicht. Sind die Leute dort vernünftiger?

  18. @Tapsy
    im Umfeld der legalen Grillplatzes siehts auch nicht besser aus, als auf dem Alaunplatz (Scherben, ausgebrannte Einweggrills, Müll, eben die ganze Palette)

    Letztes Jahr ist das mit dem Müll auf dem Alaunplatz bloß nicnt so aufgefallen, weil es ständig geregnet hat….
    Ich fahre ja seit Jahren täglich morgens am Alaunplatz vorbei und wirklich jeden Mo nach einem schönem WE sieht der Park wie eine Müllhalde aus! Ich kanns nicht verstehen, bin zu alt für son Sch***

  19. Letzten Dienstag ist der Hort der 15.GS runter in den Prießnitzgrund gegangen und hat eine Müllaktion gestartet. Säckweise Müll haben die Kleinen dort aufgeklaubt. Die machen es uns vor, und wir können doch nur meckern und uns aufregen. Selbst Hand anlegen wird keiner von uns, und genau DA liegt das Problem. Wir sind uns zu fein dafür nach dem Motto: Das geht uns nichts an, wir haben den Müll nicht gemacht…

  20. @sylvia: das ist ja schön und gut aber wird nicht klappen. Man kann tausendmal die Menschen ermahnen, da tut sich nix – sind halt normale und keine Gut-Menschen!

    Da hilft nur ein massiver Einsatz der Stadtreinigung. Wozu zahlen wir Steuern? Nach einem Fußballspiel sind auch die Straßen und Fußwege fix von Unrat beseitigt.
    Das soll nicht ein Aufruf zum Müllliegenlassen sein, sondern eine Ergänzung zum eigenen Handeln darstellen.
    Auch würden sicher schon 4-5 große sichtbare Container helfen, dass Problem zu verringern.

  21. Ich schlage vor, Singapur als Vorbild zu nehmen: Jeder der beim Müll-Liegenlassen erwischt wird, dem wird eine farbige Weste verpasst und er darf 1 Woche lang den Park sauber machen. Die Elbwiesen sehen nach schönen Wochenenden genauso versifft aus. Ebenso die Innenstadt überall da, wo´s einen McDonalds, Burgerking o.ä. gibt. Es gibt einfach zu viele Vollpfosten…

  22. @fx: Na genau das meine ich: wir regen uns auf, ermahnen, mehr ist nicht möglich. Ich persönlich nehme selbst meine Zigarettenkippen von allen Wiesen wieder mit. Das ist MEIN Beitrag. Gegen den allgemeinen Müll jedoch werde auch ich nichts weiter tun…

  23. @sylvia: du sprichst voller bewunderung von kindern, die unrat aufsammeln gehen, gegen den „allgemeinen“ müll willst du jedoch nichts tun. warum eigentlich nicht?

  24. @SE: Weil ich, genau wie du und der Rest hier, durch den A-park gehe bzw. daran vorbei, über all dem verstreuten Müll traurig den Kopf schüttle und mich trotzdem nicht bücke, um etwas aufzuheben. Weil ich ihn nicht verursacht habe.
    Bewundernd über die kinder spreche ich, weil eines von den meinen beim Müll aufsammeln dabei war und voller Stolz berichtete, wie viel Müll sie doch aufgesammelt haben. Insgeheim dachte ich traurig: Die Courage haben wir Erwachsene nicht mehr.

  25. @sylvia
    mit „etwas aufheben“ ist es im A-Park leider nicht getan und statt mangelnder „Courage“ (im übrigen in diesem Zusammenhang nicht wirklich zutreffend) diagnostiziere ich bei mir mangelnde Lust beratungsresistenten Deppen den Müll wegzuräumen! Du erinnerst Dich bestimmt an die coole Aktion von einigen Jugendlichen, die mal den halben Park aufgeräumt hatten. Sehr eindrucksvoll, gebracht hat es, leider, auch nichts.

  26. Warum fragt denn keiner den Patrick Schreiber? Der hat doch vor einer Weile den Alaunplatz zu Wahlkampfzwecken mehr oder weniger erfolgreich versucht zu säubern. ;-)
    Die Bezeichnung „A-Park“ hat übrigens auch was von Müll…

  27. Und hier der passende Beitrag von der SZ.

    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3024950

    Schon jämmerlich wie einzige Neustädter Grünfläche aussieht. Ich verstehe nicht, warum man den Müll nicht mitnehmen kann und wenigstens neben einen der übervollen Papierkörbe legt. In anderen Ländern ist es normal, wenn man am Strand bspw. grillt seinen ganzen Müll mitnimmt. Einfach ein bisschen Menschenverstand sowie Achtung der Umwelt wären hier nicht verkehrt.

  28. vielleicht sollten wir uns mal zusammentun und gemeinschaftlich eine müllsammelaktion starten, egal ob es „was bringt“ oder nicht. das wäre mir jedenfalls lieber, als das thema der FDP oder sonsteiner partei zur profilierung zu überlassen.
    viele von uns sind „ossis“ und 89 sind wir auch auf die straße gegangen, ohne zu wissen ob es „was bringt“ oder nicht. wo ist denn der idealismus und der aktionismus geblieben, der uns damals angetrieben hat? sich in irgendwelchen foren über die zustände aufzuregen und auszutauschen, bringt ganz sicher überhaupt nichts.
    vielleicht würde eine solche aktion doch jemanden erreichen, der sich dann mal darüber gedanken macht, dass leute den mist auch wieder beseitigen müssen und das es wenig human ist, gerade den kindern eine freifläche voller scheiße und scherben anzubieten.
    wo sind sie denn, die „kämpfer“ für freiflächen? sinnlos bäume auf der kamenzer pflanzen ist drin, aber mal praktisch etwas dafür zu tun, dass ein solches areal seinen zweck als raum für entspannung und kommunikation erfüllt, ist dann scheinbar doch zuviel.

  29. postmann: Park Ranger (bzw. hier korrekter: Platz Ranger) zu werden, ist eine gute Idee. Fang einfach mal als Praktikant damit an (natürlich erstmal unbezahlt) oder ehrenamtlich. Und nimm dir besser noch Verstärkung mit (ich hätte ja auch Zeit, ähem). Nach kurzer Zeit wird die Stadt vielleicht feststellen, dass es sich lohnt, solche Stellen zu schaffen…
    Okay, wahrscheinlich nicht, leider, obwohl es durchaus angebracht wäre.

    Ja, Fussballgott: Warum nicht à la Singapur und an die frühere Funktion des Platzes anknüpfend:
    Man lässt die Sünder täglich vor Publikum aufmarschieren und exerziert mit ihnen…
    [ Fussballgott und Vollpfosten: :lol:]

  30. Jetzt hat es auch die SZ auf dem Schirm:

    http://bit.ly/GZVx98

    Ich weiß nicht, ob eine „externe“ Beräumung auf lange Sicht Sinn macht. Pädagogik ist was anderes. Vielleicht nützen eher Banner am Eingang was („Auch Du hältst den Platz sauber, Genosse“) – oder wie in den letzten BRN praktiziert die massive Ausleuchtung des Platzes, damit die Leute ihren Dreck auch wiederfinden.

    Ps: Voll ernst gemeint waren die Vorschläge übrigens nicht…

  31. da steht:
    „Nur die Reinigung des Alaunplatzes nach einem Wochenende kostet etwa 350 Euro“
    Also einen Zaun drum, Kasse dran und dann kann man locker nach dem Wochenende die Reinigung bezahlen ;-)
    Oder anders rum: eine Box, wo man seinen Müll reinwirft und einen Euro dafür bekommt.

  32. tja, jede medaille hat zwei seiten
    lebendige viertel gehen einher mit höherer lautstärke, wenig parkmöglichkeiten, müll, hundekot, katzenpisse.
    wälzt doch mal dazu diverse dresden-fotobände bis anfang 90er!
    insbesondere die neustadt – versifft aber bunt

    und nun? ihr habts bald geschafft! euer käfig ist bald sauber. dafür aber langweilig und teuer. die interessanten leute sind eigentlich weg, ihr seid noch da

    achtung jetzt kommt der satz der woche: ich find hundescheiße & co auch scheiße, aber das ist der preis, den ich zahlen muß und wenn ich wählen könnte zwischen lebendigem viertel oder euch, wohntet ihr in der nachbarschaft eurer eltern

  33. Is klar, träum weiter Anton! Jetzt bist du derjenige, der die Trends vorgibt? Haha, selten so gelacht..du meinst wirklich die Sächsische Zeitung müsste sich bei die die Themen abschauen weil sie sonst nicht wüssten worüber sie berichten sollten?

  34. @ Torsten: Schreibst Du etwa für die SZ und fühlst Dich erwischt? ;)

    Ich halte Antons These für garnicht so weit hergeholt. Ich habe auch bisschen Erfahrung mit der Presse: man sollte nicht unterschätzen, wie „verzweifelt“ die manchmal nach Themen suchen. Und was ist einfacher, als Blogs zu verfolgen und die dort heiß dikutierten Themen aufzugreifen? Noch ein Anruf in irgendeinem Amt, Foto – fertig ist ein schöner Artikel.

    Schau doch mal in eine Ausgabe der SZ rein – was da auf den Lokalseiten für Nichtigkeiten präsentiert werden. Am besten noch ein Foto mit Rentner (zwei beliebte Posen: Fingerzeig auf „das Böse“ oder verschränkte Arme und entschlossen-wütender Blick) oder junger Mutter (beliebte Pose: Kind auf dem Arm, trauriger Blick) dazu, und fertig ist die Laube. Verfolgs einfach mal…

  35. Na wenn man sich die Seiten der SächsZ anschaut, ist es nun wahrscheinlich nicht weit hergeholt, dass es den Redakteuren schwer fällt, die letzten Flächen zwischen Aldi- und Edeka- Werbung mit journalistischen Inhalten zu füllen. Früher wurden ja sogar Artikel des hiesigen Autors reingestellt. Von daher kann man Anton durchaus Recht geben ;-)

  36. @Anton…das ist kein Trend mehr, dass Medien Themen aus Blogs auffassen. Das ist eine Tatsache, denn nur so bleibt man heute aktuell. Darüber kann man Bücher schreiben oder auch 40 Seiten für die Uni ;-)

  37. @ E-Haller: Das Beste ist, Torsten ist gar nicht Torsten, der hat sich nur von Torsten die E-Mail-Adresse ausgeliehen, um hier herumzutrollen. :-) Eigentlich ist Torsten nämlich Gerd oder Sabine oder Mikro … Auf jeden Fall jemand mit einer gespaltenen Online-Persönlichkeit.

  38. @Torsten: da einige hier mitlesen und posten, die für die SZ arbeiten, ist das naheliegend. außerdem steht die SZ nun nicht unbedingt für qualitätsjournalismus und das macht die „orientierung“ an blogs noch wahrscheinlicher, weil aus der redaktion keine zündenden ideen kommen.

  39. HA! Sauber!! Da sich das ganze Gesindel eh schon täglich in Hundekot wälzt, fällt das bisschen Verbrennungsrest nicht weiter ins Gewicht. Regt euch doch nicht auf, sondern geht a) dorthin wo ihr hergekommen seid und/oder b) einfach woanders hin um zu stören!!!

  40. @ p-har: Ich habe eine Katze, die allerdings nicht auf die Straße pisst. Darf ich hier wohnen bleiben, oder soll ich ihr das Klo wegnehmen und ihr jedesmal das Fenster öffen, wenn sie muss?

    Den „satz der woche“ anzukündigen ist reichlich arrogant.
    Und Leuten, die die Lebendigkeit des Stadtteils anhand von Hundescheiße und bunten Müllbergen und allgemein am Grad der „Versiffung“ (des Siffes) bestimmen, werden „wir“ die Neustadt hoffentlich nicht überlassen.

  41. hallo seb-nizza

    die katzen stinken dafür hausflure, hinterhöfe, spielplätze voll.
    erstaunlich, wie sich alle tierhalter ähneln, denn ihr zögling ist es -> immer nie <- gewesen.

    ansonsten, hähä, volltreffer

  42. ganz unrecht hat er aber nicht, denn allzuoft wird hier ein bild der neustadt gezeichnet, was so überhaupt nicht der wirklichkeit entspricht. so ist das eben mit der erinnerung – sie verschönt mit der zeit.
    das, was viele für die „bunte“ neustadt kurz vor oder nach der wende halten, würde heute wohl den ein oder anderen verschrecken.
    die neustadt war damals ein eher proletarischer stadtteil und hier lebten ganz sicher nicht millionär und müllkutscher tür an tür und dementsprechend sah es hier auch aus. es gab freiflächen, auf denen sich hausmüll, lumpen und autowracks ausbreiteten, in den hinterhäusern brannten die mülltonnen, die dachrinnen gaben mehr wasser frei als sie hielten, es regnete in dächer und teilweise lösten sich die häuser in wohlgefallen auf. für uns kinder war das natürlich das paradies auf erden, denn es gab ständig etwas zu erkunden und zu entdecken, ob es das finden von „schätzen“ im müll war oder das erkunden von ruinösen gemäuern. kein erwachsender mensch hätte das damals auch nur entfernt als „bunt“ oder „hip“ angesehen.
    ähnlich wird auch die bevölkerungszusammensetzung hier in der retrospektive gesehen. wie gesagt, ein eher proletarischer ort in dresden. keineswegs wohnten hier nur die „kreativen“, sondern zu großen teilen leute aus unteren einkommensschichten und die, die man damals „assis“ nannte und die teilweise heute noch da sind.
    da geht gerne mal früh um zehn das erste bier auf oder man sitzt wieder mit kumpanen in der eckkneipe. kneipen wie das „hebeda’s“, „am tor“ und andere waren die heimstatt dieser menschen.
    die, die man heute als „kreative“ bezeichnet, also die kunst- und kulturschaffenden, spielten damals im täglichen erleben der neustädter kaum eine rolle. es gab noch keine galerien, keinen kunsthof und keine kunstorientierten läden. die schöpferischen prozesse verlagerten sich in kleine hinterhof- oder dachwohnungen und wenn man glück hatte kannte man jemanden, der einen da hinein bringen konnte. das alles war damals kein öffentliches geschäft, wie es das heute ist und die an der kunst verdienenden, lebten auf der rähnitzgasse, in blasewitz oder in den stadtteilen mit den alten villen.

    es war die zeit kurz nach der wende, die die neustadt „bunt“ werden lies; dieser kurze moment der anarchie. die angst war weg und das was sich kreativ in den besagten hinterhöfen und dachwohnungen entwickelt hatte, strömte plötzlich auf die straßen, denn niemand war mehr da, der etwas dagegen haben könnte.
    häuser wurden besetzt, wände bemalt, es entwickelten sich illegale kneipen und ein allgemeines gefühl von freiheit. so wie in berlin, wo zum gleichen zeitpunkt die legendären clubs wie der tresor und das ufo entstanden.
    ohne dieses machtvakuum 1989/90, wäre das alles nicht möglich gewesen.
    dieses zeitfenster begann sich aber bereits kurz danach wieder zu schließen und der osten fügte sich in das neue staatssystem und öffnete sich für sanierung und marktwirtschaft. so natürlich auch die neustadt.
    die müllecken verschwanden, die häuser wurden geräumt und saniert, geschäfte eröffneten und alles wurde nach und nach „westen“. dann stiegen die mieten, die armen kreativen mussten ihre wohnungen und hinterhöfe verlassen, die „assis“ verschwanden teilweise und so wandelte sich die soziale zusammensetzung des stadtteils zu dem, was wir heute als „bunt“ bezeichnen, also einer (noch) gesunden mischung zwischen dem alten proletariat, jugend, senioren, familien und einer jungen, marktwirtschaftlich orientierten mittelschicht. sogar einiger der „kreativen“ aus der alten zeit oder deren kinder sind wieder da und haben kleine läden eröffnet. so gesehen können wir eigentlich ganz zufrieden sein.
    was fehlgelaufen ist, ist die stadtentwicklerische evolution der neustadt hin zu einer vergügungsmeile á la hamburger reperbahn oder ähnlichem. das führte dazu, dass der stadtteil „hip“ wurde und heute menschen aus den anderen bezirken der stadt anzieht. marktwirtschaftlich ist das sicher für viele hier ein gewinn, aber für den stadtteil teilweise nachteilg, denn stadtplanerisch sind wir dafür hier nicht ausgelegt.
    die straßen sind zu eng, es gibt viel zu wenig parkmöglichkeiten, der mit der besucherfrequenz einhergehende lärm stört die eher wohn- statt büroraum-orientierte ruhe der neustadt und es fehlen müllstationen. von den zunehmenden zwischenmenschlichen aggressionen will ich gar nicht erst sprechen.
    was wir also bräucht ist eine stadtplanerische korrektur, die unseren stadtteil in gewisser weise „unattraktiv“ für bestimmte junge bevölkerungsschichten macht, denn diese sind in großem maße für die genannten zustände verantwortlich.
    keine angst, ich plädiere nicht für eine verspießerung der neustadt! was mir vorschwebt, wäre eine eher „intellektuelle“ ausrichtung der gastronomischen infrasttruktur, also weg von der entertainment-kultur der shisha-bars und technokneipen zu einer, wie sie die 100, das raskolnikoff oder das leonardo bietet oder eben zu kneipen mit „echtem neustadt-charakter“, wie das trotzdem oder das fiasko. wenn man das, wie auch immer, hinbekäme, würde die piccaldi-fraktion ganz sicher auf kurz oder lang das weite suchen und die neustadt würde ruhiger und könnte etwas von ihrem charakter zurückgewinnen. den rest kann dann gerne unsere tolle innenstadt managen, denn dort gibt es mehr platz und die straßen sind breiter.

    das wäre die einzige humane möglichkeit, unseren stadtteil ein wenig zur ruhe kommen zu lassen, individuellen charakter zurück zu geben und in letzter konsequenz, um endlich zum thema zurück zu kommen, vielleicht sauberer werden zu lassen.
    ich weiß, das alles ist der pure idealismus, aber ich bin lieber idealist, als die zustände nur zu bemängeln oder nach repressiven kräften zu rufen. vielleicht macht ja jemand mit…

  43. @SE, Danke für Deinen ausführlichen Lagebericht der Neustadt.
    Ich habe mir mal zum Thema diesen Threads was einfallen lassen. Einfach auf meinen Nick klicken. Sozusagen die Karikatur für nächste Woche.

  44. @ b-harr: Mein verhohnepipelnder Name gefällt mir sogar! Mir ist leider auf die Schnelle nichts so originelles eingefallen. Wenn du allerdings denkst, ich könnte nach Nizza auswandern, dann irrst du…

    Ja, Katzen machen sowas (bis auf meine natürlich, weshalb ich ja aber nicht hierher passe). Aber wenn du das riechst, weißt du wenigstens, dass DU zu Hause bist.

    @ Someone Else: Respekt auf jeden Fall für dein Tagwerk – soweit ehrlich gemeint! Die inhaltliche Auseinandersetzung damit, würde jetzt aber meinen Abend sprengen … 22 Uhr. ;-) Vielleicht könnte man sich mal zu einer gemütlichen Wasserpfeifenrunde treffen…?

  45. @ Tapsy: Ein Vollpfosten für’s Fußballtor. Und der Baum freut sich, weil er verschont wird.
    Leider keine Karikatur zum Blasenaufgussgetränk. Aber ich sehe ein: Das war nicht das Thema der vergangenen Woche. Und du traust dich bestimmt nicht, das mal zu kosten. Ich hatte es mir vorgenommen, konnte mich aber auch nicht überwinden.

  46. @ S.Ebnitzer, so kann manns auch sehen mit dem Fußballtor
    :-) Der Thread mit dem Bubbletea ist nach hinten gerutscht, der verschmutzte Alaunpark war mir auch aufgefallen. Da hab ich mich für dieses Thema entschieden. Ich habe es mir sehr viel schwerer vorgestellt, mir jede Woche was einfallen zu lassen.

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