Unter dem Motto „Unsere Wohnungen sind keine Spekulationsobjekte! – Luxussanierungen & Verdrängung durch Palasax, Vonovia & Co. verhindern“ rufen Anwohnerinnen und Anwohner der Stauffenbergallee gemeinsam mit dem Dresdner Bündnis „MietenwahnsinnStoppen!“ zu einem Protest gegen die Palasax GmbH auf. Außerdem fordern sie die Vergesellschaftung von Wohnraum. Hintergrund ist ein jahrelanger Kampf zum Erhalt der Wohnungen in der Anlage „Stauffenberg-Allee 29-71“ und aktuelle Zwangsräumungen von Wohnungen trotz der Krise durch das Corona-Virus. Am 16. Juli 2020 beginnt die Protesttour um 16 Uhr mit einer Kundgebung an den betroffenen Häusern an der Stauffenbergallee und zieht von dort zu den Büroräumlichkeiten der Palasax am Käthe-Kollwitz-Ufer. Anschließend geht es weiter zum symbolischen Einwurf der Forderungen in den Briefkasten des Rathauses.
Das Ende der Demo soll zur Pause der Stadtratssitzung ca. 18.30 Uhr an der Messehalle stattfinden. Die Demonstrierenden fordern von den Stadträten die Milieuschutzsatzungen ein. Außerdem soll der Stadtrat zum Handeln für Mieterinnen und Mieter verpflichtet werden. Zum Abschluss des Aktionstags soll es eine Diskussion über Lösungen wie z.B. die Vergesellschaftung von Wohnraum zu diskutieren.
Gebäude-Ensemble Stauffenbergallee 29-71
Das Ensemble liegt östlich der Stauffenbergallee, oberhalb des Hechtparks. Es befand sich ursprünglich in städtischem Eigentum. Mit dem Verkauf der Woba wechselten die Gebäude zur Gagfah, die heute zu Vonovia gehört.
Im September 2014 wurden die Mehrfamilienhäuser erstmals verkauft, obwohl es ein Vorkaufsrecht der Stadt gegeben hatte, auch einige Bewohner hatten sich zusammengetan, um ihr Haus gemeinsam zu erwerben.
Aber es wechselte nur das Gesamtensemble. Der neue Eigentümer unternahm dann erstmal nichts, verkaufte aber nach ein paar Jahren die Häuser mit erheblichem Gewinn an eine Luxemburger Fondsgesellschaft. Inzwischen gehören die Häuser der Palasax GmbH, die unter anderem auch den Wohnpark an der alten Arbeitsanstalt errichtet.
In einer eigenen Erklärung der Hausbewohner*innen in der Wohnanlage „Stauffenberg-Allee 29-35“ werden die jahrelangen Misstände detailliert angeprangert: „Fehlende Instandhaltungsmaßnahmen, Aufenthaltsverbote im Freien oder ständige Kündigungsandrohungen sind nur drei Beispiele, wie Vermieter*innen Menschen mit günstigen Mieten vertreiben wollen.“
Anwohnerin Beate L. berichtet: „Nach einem Kellerbrand im Mai ist unsere im Erdgeschoss angemietete Wohnung quasi nicht mehr bewohnbar. Der Strom ist komplett ausgefallen. Wir haben uns selber um ein Angebot zur Erneuerung gekümmert, aber die Palasax GmbH reagiert einfach nicht. Angebotene Wohnungen stellen für uns keine Alternative dar, da es sich teilweise um Wohnungen mit Schimmelbefall handelt.“Die Fahrraddemo am 16. Juli 2020 soll erst der Auftakt für weitere Aktionen zum Schutz der Mieter*innen in Dresden sein. Neben dem regelmäßigen offenen Mieter*innentreffen jeden 1. Montag im Monat in verschiedenen Stadtteilen von Dresden sind Demonstrationen gegen anstehende Zwangsräumungen und zur Durchsetzung von Vergesellschaftungen geplant.
Fahrraddemonstration gegen Mietenwahnsinn
- Donnerstag, 16. Juli, 16 Uhr, Stauffenbergallee 29-41
Nachtrag 17 Uhr
Knapp 100 Radfahrerinnen und Radfahrer starteten an der Stauffenbergallee, dann ging es über die Königsbrücker Straße in Richtung Innenstadt.
„Fahrrad-Demo gegen Mietenwahnsinn“
Warum in Dresden und nicht in München, Augsburg, Darmstadt oder Stuttgart?
Oder in Jena, Rostock oder Erfurt?
Überall sind die Durchschnittsmieten höher als in Dresden, teilweise dreimal höher.
Dresden liegt im Vergleich aller Städt Deutschlands irgenwo bei Platz 100….
In Dresden Zwangsräumungen trotz Corona-Kriese?
Wo denn? Wieviele? Aus welchen Gründen?
Es gibt doch ein Gesetz, dass coronabedingte Kündigungen bis 30.Juni nicht gestattet waren. Derzeitig stattfindende Zwangsräumumgen können also nichts mit Corona zu tun haben.
Luxussanierungen der Vonovia?
Gibt es dafür auch mal ein Beispiel aus Dresden?
Die Durchschnittsmiete bei der Vonovia liegt derzeit bei 6,19€ in Dresden, das ist unter dem stadtweiten Durchschnitt.
„…obwohl es ein Vorkaufsrecht der Stadt gegeben hatte…“
Die Stadt hat bei jedem Hausverkauf ein Vorkaufsrecht, das ist schon immer so und nicht was spezielles bei den Halbruinen auf der Stauffenbergallee.
„Außerdem soll der Stadtrat zum Handeln für Mieterinnen und Mieter verpflichtet werden.“
Mietrecht wird durch den Bund geregelt, da hat die Stadt kaum Handlungsspielraum.
Viel Propaganda…
Zur Garnierung noch dieser Link vom heutigen Tage:
https://www.saechsische.de/mietenstopp-volksbegehren-gestoppt-5233043.html
@(Vordenker)Timor ohne
Welchen Platz belegt Dresden im Bereich Lohnniveau? Super Idee dieser Vergleich. Nutzt ja auch den Betroffenen.
-coronabedingte Kündigungen bis 30. Juni nicht gestattet? Welcher Tag ist heute?
-Sozialcharta und Vorverkaufsrecht als Placebo? Waren die Bürger Teil davon? Was wurde daraus?
-Halbruinen auf der Staufe? Wer ist direkt für den maroden Zustand verantwortlich? Wohin flossen die Mieten?
-Mietrecht wird durch den Bund geregelt. Die Stadt Dresden (nicht die Bürger sind gemeint) hat die Woba verkauft. Mit dem Finger auf andere zu zeigen verändert daran nichts.
-Viel Propaganda…, wenig Rechtsstaat. Die Betroffenen fordern den dem Bürger zustehenden Schutz durch die geltenden Gesetze. Was in dieser Stadt (und nicht nur hier) alles andere als selbstverständlich ist.
Wie viele dieser Unruhestifter sind Mietnomaden? Wohl alle, denn sonst würden sie ja nicht auf die Straße gehen.
Der Baubürgermeister hat es schon schwer. Baulücken lassen sich schnell beseitigen. Aber was soll im Vergleich hierzu der Bildungsbürgermeister an Anstrengungen unternehmen?
Wer behauptet, in Dresden herrsche „Mietenwahnsinn“, ist noch nicht viel rumgekommen. Und in dieser Ruine liegen die Mieten wahrscheinlich bei 5 Euro pro qm…
Der Mieter der gegenüberliegenden Wohnung zieht jetzt aus. 40 prozentige Mieterhöhung bei Mindestlohn. Statt sich zu wehren, was durchaus legitim wäre, scheut er den Konflikt, weil: kein Geld für einen Anwalt.
Diese Statistiken sind eine wunderschöne Sache. Die Mathematik erklärt uns nicht nur diese Welt, sondern gleich das ganze Universum. Mithilfe dieser Tabellen können wir gut erkennen dass andere schlimmer dran sind. So arbeitet Thilo Sarrazin. Das Leben besteht aus Zahlen. Da hat der Mensch sich unterzuordnen.
@Thomas
wovon soll man(n) denn viel rumkommen wenn man(n) kein Geld hat um zuhause zu bleiben?
@Dieter Schmitz: 40 Prozent Mieterhöhung ist nicht erlaubt. Die Kappungsgrenze liegt bei 15 Prozent in drei Jahren, außerdem gilt bei Bestandsmieten der Mietspiegel.
@Thomas
…doch, bei Neuvermietungen ist das erlaubt und da liegt das Problem, denn die neuen deutlich höheren Mieten treiben die Vergeichsmieten, die in den Mietspiegel einfließen hoch.
Als direkte Folge entsteht die sogenannte „Mietlücke“, die nicht nur Erwerbslose (Hartzler, Grundies, Rentner) trifft, sondern ALLE, die in irgendeiner Form Wohngeld beziehen.
Der Anspruch von gutem Journalismus sollte sein, dass beide Seiten zu Wort kommen dürfen. Gab es eine Anfrage zum Thema bei den Eigentümern oder stellt man sich einfach nur auf die Seite der vermeintlich Schwachen? Da wird von einigen schwarzen Schafen auf die gesamte Branche geschlossen.
Außerdem finde ich, dass in Dresden keine wirkliche Wohnungsnot herrscht. Ich habe selbst in Juni ca. 20 Besichtigungen benötigt, bis ich meine Wohnung an jemand vermieten konnte, wo ich mir halbwegs sicher bin, dass die Miete pünktlich kommt und die Bude nicht zerlegt wird. Zuvor gab es Absagen 15 min vor dem Termin, gar keine Antworten mehr oder Unterlagen wurden ewig nicht eingereicht. Da muss sich keiner wundern, wenn er keine vernünftige Wohnung bekommt.
Und nein die Miete setze ich auch nicht teure Autos oder sonstigen Luxus um, sondern zahle damit meinen Kredit hoffentlich bis zur Rente ab. Ich kümmere ich mich selbst um meine Altersvorsorge, aber das scheint nicht erwünscht zu sein. Ziel ist offensichtlich die totale Staatswirtschaft mit einer max. Abhängigkeit der Bevölkerung von direkten und indirekten Transferleistungen. Denn statt „Vergesellschaftung“ könnte der Staat auch den Erwerb von Wohneigentum wirklich fördern. Z.B. Erlass der Grunderwerbssteuer für Eigennutzer, Begrenzung der Notarkosten und Verzicht auf zusätzliche Verwaltungsgebühren beim Kauf von Wohnungen (Grundbuchamt etc.). Und der Staat ist auch einer der Preistreiber beim Bauen. Unzählige und immer neue Auflagen, die dazu führen, dass selbst Genossenschaften für Neubauten mehr als 10 € pro Quadratmeter verlangen müssen.
Was ist eigentlich eine Milieuschutzsatzung?
@KleinerMiezer: Die Palasax hat noch nie auf Anfragen vom Neustadt-Geflüster reagiert. Aber stimmt. Ich hätte das in dem Fall mal wieder versuchen können.
@ Dieter Schmitz
Der Eine sieht die Welt so,
viele sehen die Welt anders:
https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2019/04/pm_049.php
@ Erpse: bei Neuvermietungen schon, aber ich hatte es so verstanden, dass es hier um eine vermietete Wohnung ging. Insgesamt finde ich den Wohnungsmarkt in Dresden wirklich entspannt. Man kann eine Wohnung finden und die Mieten liegen deutlich unter dem, was in anderen deutschen Großstädten verlangt wird.
@Thomas
Mir war das bekannt. Aber ein Mieter, der wenig Selbstbewusstsein hat und keine Mittel für einen Rechtsbeistand, der geht nicht zum Gericht. Der Neu-Besitzer der Wohnung kam zu einem nicht angekündigten Besuch und legte zwei Schreiben zur Unterschrift vor. Dass dies nicht legitim ist steht außer Frage. Wo gibt es Recht zu kaufen? Nötigung? Gehen Sie damit mal vor Gericht ohne Geld. Wenn etwas nicht erlaubt ist bedeutet dies nicht dass es auch niemand macht.
Der Mieter wohnt seit 11 Jahren in dieser Wohnung!
@Timor ohne
Ganz dolle viele in dieser einen Statistik. Das erklärt alles, einfach alles. Auch die Prawda gelesen? Wenn es denn da steht.
https://www.youtube.com/watch?v=W38kFVrF6aI
Den Frust der Mieter kann ich gut nachvollziehen, allerdings finde ich es immer wieder merkwürdig, dass die Vonovia als Verursacher der Mietpreissteigerungen angeprangert wird. Ist diese in Dresden doch der mit Abstand größte Anbieter von bezahlbarem Wohnraum. Die Mieten liegen deutlich unter dem Mietspiegel, seit einigen Jahren verkauft die Vonovia keine Wohnungen mehr aus ihrem Bestand und die maximale Mieterhöhung infolge einer Modernisierung ist auf 2€/qm gedeckelt.
@Dieter Schmitz – schon mal etwas von Prozesskostenhilfe gehört?
Und ob die Vonovia Mietpreistreiber Nummer 1 ist. Sie hat insgesamt 38.000 Wohnungen in Dresden (und damit eine erhebliche Marktmacht) und hat die Miete in Dresden 2019 und 2018 jeweils um durchschnittlich 3,9 Prozent angehoben. Zum Vergleich: Der Mindestlohn ist in diesen beiden Jahren zusammen nur um ca. 2,5% pro Jahr gestiegen. Auch bei Tarifabschlüssen gibt es solche Lohnsteigerungen nicht. Was hier passiert: Umverteilung von unten nach oben (die Dividende der Aktionär:innen steigt und steigt). Um bezahlbaren Wohnraum gehts dabei nicht.
Und zu den Modernisierungen: Die zahlt allein die Mieter:in. Da nützt auch die Deckelung nichts. Die limitiert nur, wieviel Gewinn die Vonovia (oder andere) mit Modernisierungen machen, aber nicht, dass sie Gewinn machen. Und zwar vollständig zu Lasten der Mieter:innen.
Und da hier gerade fleissig Quellen geteilt werden:
https://www.addn.me/news/vonovia-dreieinhalb-monatsmieten-allein-fuer-die-dividende/
https://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Dresden-hinkt-beim-Einkommen-hinterher
@Nikkibude
Ja, habe ich. Und er jetzt auch. Wollte aber nicht. Ungewöhnlicher Fall von harmoniebedürftig. Am Ende sein Ding. Die zur Unterschrift vorgelegten Schreiben enthielten die ulkigsten Textpassagen. Er trifft seine Entscheidungen und meine Aufgabe ist es dann diese zu akzeptieren.
Bei der Staufe ist es etwas anderes. Hier wohnen völlig normale Menschen die ihr täglich Dasein fristen. Die hier in einigen Kommentaren (dies betrifft auch andere Artikel) getroffene Darstellung dass es sich hier um arbeitsscheue Mietnomaden handelt, für die es in der deutschen Gesellschaft keinen Platz geben darf, nenne ich das was es ist: faschistoides (menschenverachtendes) Geschwätz.
Eben erst einen Pressetext gelesen in dem wieder einmal stand dass das Grundgesetz in Dresden ausschließlich dazu dient anderen Unfähigkeit vorzuwerfen. (Wahl des Baubürgermeisters)
Und was ist nun eine Milieuschutzsatzung?
@kleinerMiezer:
„Ich kümmere ich mich selbst um meine Altersvorsorge, aber das scheint nicht erwünscht zu sein.“
Es ist halt einfach kein System, dass für alle funktioniert. Das können sich ein paar Leute (darunter sicher auch welche, nur gerade so, mit Kredit und viel Stress) leisten, aber ganz viele auch nicht. Das ist kein Vorwurf dir gegenüber, sondern das ist das Ergebnis beknackter (in dem Fall neoliberaler) Politik. Die Häuser denen, die drin wohnen, bleibt der bessere Ansatz. Damit hätten alle weniger Stress bei der Altersvorsorge. Und das wäre wiederum gute Politik, weil sie allen nützt.
@ tsetse:
Gehalts- und Lohnentwicklung
Deutschland durchschnittlich
gegenüber jeweiligen Vorjahr:
2019: + 4,2%
2018: + 4,8%
2017: + 4,2%
2016: + 4,0%
2015: + 4,2%
Da sind dann auch die Renten dran gekoppelt, die dann im Osten noch zusätzlich erhöht werden.
Bestandsmieten in Dresden sind im selben Zeitraum weitaus geringer gestiegen.
Modernisierungen zahlt natürlich am Ende der Nutznießer, sprich der Mieter.
Eine Wohnung mit Fernwärme ist besser (und teurer) als eine Wohnung mit Ofenheizung.
Und wer supermodern wohnen will, der muss eben mehr zahlen als Erstmieter.
Man kann auch nicht mit einem Golf III ins Autohaus fahren und einen Golf VIII zum Preis von 1991 verlangen.
In Dresden gibt es übrigens über 300.000 Wohnungen, der Anteil der Vonovia beträgt somit ca. 12,5% des gesamten Bestand….
@ tsetse:
„Die Häuser denen, die drin wohnen, bleibt der bessere Ansatz.“
Das kann ich unterscheiben.
Man muss sich nur die richtigen Vorbilder nehmen.
Wohneigentumsquoten Europa:
„Die durchschnittliche Wohneigentumsquote in der Europäischen Union lag im Jahr 2014 bei 70,1 %.
Die höchsten Eigentümerquoten wiesen Rumänien (96 %), Litauen (90,3 %), Kroatien (90,0 %), Slowakei (89,5 %) oder Ungarn (86,3 %) auf. Spanien als erste westeuropäische Industrienation rangierte mit 77,8 % erst auf Rang 12, auch die Niederlande (69,0 %), Schweden (65,2 %), Frankreich (64,9 %) oder das Vereinigte Königreich (63,4 %) weisen deutlich höhere Eigentümerquoten als Deutschland auf. Auch Österreich konnte sich mit 55 % vor Deutschland platzieren.“ – Wikipedia
Es ist aber nicht bekannt, dass in diesen Ländern die Häuser und Wohnungen verschenkt bzw. durch den Staat (oder die Allgemeinheit) gebaut und unendgeltlich verteilt wurden.
@ Timur: Und? Was sollen deine Lohnsteigerungszahlen hier helfen? Weißt du nicht, wie Durchschnitte gebildet werden und was die bedeuten? Jedenfalls waren meine Zahlen auf die Mietentwicklung von Vonovia in Dresden bezogen. Die Diskussion macht keinen Sinn, wenn du irgendeinen anderen Bezugsrahmen aufmachst und irgendwelche Zahlen reinwirfst. Wirste nochmal neu suchen müssen.
Und was das Nutznießen von Modernisierungen angeht: Die Vonovia kann die mit der Modernisierung verbundene Wertsteigerung schick in der Bilanz verbuchen, die Miete dauerhaft anheben, auch dann noch, wenn die Modernisierungskosten schon lange wieder drinne sind. Und Mieter:innen haben i.d.R. noch nicht mal ein Mitspracherecht, ob sie Modernisierungen wollen oder nicht. Klarer Fall von „zahlt natürlich am Ende der Nutznießer“. Viel Ahnung vom Thema scheinst du (mal wieder) nicht zu haben.
Marktmacht: Die Vonovia kann mit ihrem 12,5% Marktanteil den Mietspiegel strategisch nach oben treiben. Macht sie auch. Merkt man dann spätestens beim nächsten Umzug.
@ tsetse:
„Weißt du nicht, wie Durchschnitte gebildet werden und was die bedeuten?“
Vielleicht so was ähnliches wie bei den Durchschnittsmieten?
Man weiß es nicht… ;-)
„Marktmacht: Die Vonovia kann mit ihrem 12,5% Marktanteil den Mietspiegel strategisch nach oben treiben. Macht sie auch. Merkt man dann spätestens beim nächsten Umzug.“
Und das macht sie mit Mieten, die unter dem Durchschnitt, sprich Mietspiegel liegen.
Nicht schlecht.
Aber gut, die richtige festgefügte Ideologie in der Blase macht das harte Leben leichter…
Zahlen sind wichtig, wenn nicht gar wichtiger als alles andere. Wer rechnen kann muss auch nie wieder hungern.
In irgendeinem meiner Bücher habe ich noch die Berechnung über die Leistungsfähigkeit von Lastkraftwagen in denen die Auspuffgase eingeleitet wurden. Recht schnell wurde festgestellt, also errechnet, wie viele Menschen man(n) in gemauerten Kammern vergasen kann. War deutlich, anhand der Zahlen, sichtbar: viel mehr, also besser. Wissen ist schon etwas tolles. Wofür wir dieses Wissen einsetzen spielt da eher eine untergeordnete Rolle.
Machen wir große Plakate und trösten mit unseren tollen Zahlen die Betroffenen die nicht wissen wie ihr Leben weitergeht. Alles für einen rationalen Verstand.
Hatte vor Jahren mal einen Arbeitskollegen, Doktor der Mathematik, der konnte die unbrauchbarsten Sachen berechnen. Nach einem Gardaseeurlaub fragte ich ihn ob er sich Aida angesehen hat. Der tolle Herr Doktor der Mathematik war sich ganz sicher das Aida eine Geschlechtskrankheit ist! Allgemeinbildung vom Feinsten. Soziale Kompetenz: Fehlanzeige (oder null genannt). Werde am 13. Februar den Stand von Timur ohne Freunde besuchen. Will nur mal wissen wie so was aussieht.
Wie soll die Vonovia den Mietspiegel systematisch nach oben treiben, wenn sie im Durchschnitt unter diesem liegt. Das Argument mit der Marktmacht ist auch ziemlich schwach, inwiefern stellt eine Eigentumsquote von 12,5 % eine marktbeherrschende Stellung dar? Fakt ist, vielen Dresdner Wohnungen tut die Sanierung der Vonovia gut. Viele Gebäude waren in katastrophalen Zuständen. Guck doch mal in die Johannstadt, die Platten wurden aufwendig saniert, sie gewinnen zwar immer noch keinen Schönheitspreis, sind aber einwandfrei saniert von innen. Kostenpunkt 7,70 € pro Quadratmeter in direkter Elblage. Damit entspricht es in etwa dem örtlichen Mietspiegel. Wo ist da die Preistreiberei? Und was bitte ist verwerflich daran, wenn der Besitzer einer Immobilie eine gewisse Verzinsung seines Kapitals erwartet? Ich gönne den Aktionären von Vonovia ihre Dividende. Es gibt in anderen deutschen Städten gravierende Probleme auf dem Wohnungsmarkt, die Preise selektieren ganze Gesellschaftsschichten und verdrängen die Menschen aus ihren Häusern. Dresden gehört aber (noch) nicht dazu und spielt in einer ganz anderen Liga als Berlin/München/Stuttgart/Frankfurt…
Heute besitzt die Deutsche Wohnen 160.000 und die Vonovia 490.000, zusammen entspricht das zwei Dritteln des Segments. Eine ungeheure Macht, denn Größe ist ein entscheidender Faktor auf dem Immobilienmarkt. Kosten können durch Synergieeffekte eingespart werden. Mit räumlich zusammenhängendem Eigentum lassen sich die im Mietspiegel maßgebenden Wohnkosten bei den Neuverträgen einfacher erhöhen. Es ist außerdem leichter, sich finanzielle Mittel zu beschaffen. Diese werden genutzt, um Konkurrenten zu kaufen. Die Vonovia verschlang etwa die Wohnungsgesellschaften Gagfah (2015), Conwert (2017) und Buwog (2018). Dieses Jahr wollte der Bochumer Konzern wieder einmal die Deutsche Wohnen übernehmen, was jedoch nicht gelang. Es ist damit zu rechnen, dass die Vonovia es in den nächsten Jahren wieder versuchen wird.Beim Thema Neubau hingehen spielen börsennotierte Wohnungsunternehmen keine Rolle. Man profitiert schließlich vom Mangel. Die Gewinne und die Ausschüttungen an die Aktionäre steigen von Jahr zu Jahr.
Wer – neben den Mietenden – nicht profitiert, das sind die Beschäftigten. Mit Hilfe von Outsourcing betreibt die Deutsche Wohnen Tarifflucht. Die Vonovia ist schon einen Schritt weiter und setzt auf Insourcing. Kern ihrer Strategie ist, die zuvor ausgelagerten Unternehmensteile wieder zu integrieren, aber ohne Tarifvertrag. Der Lohnunterschied zwischen nichttariflich und tariflich Beschäftigten beträgt bei gleicher Tätigkeit bis zu 1.000 Euro im Monat. Dabei war die Wohnungswirtschaft vor der Finanzialisierung eine Branche mit nahezu 100 Prozent Tarifvertragsabdeckung. Es kann daher niemanden verwundern, dass Vonovia und Deutsche Wohnen zu Symbolen der Missstände auf dem Mietmarkt geworden sind. Ihre Geschäftsstrategien stehen exemplarisch für die Finanzialisierung der Wohnungsbestände, von der vor allem institutionelle Investoren wie Blackrock profitieren.
Quelle
Naja, gerade Vonovia ist für grob rechtswidriges Vorgehen bekannt.
In der Kontrolle der NK-Abrechnungen stellt sich regelmäßig nur ein Bruchteil als korrekt heraus, so dass man durchaus von systematischen Betrug ausgehen muss.
Auch ist Vonovia bekannt dafür Instandhaltungskosten als Modernisierungen abzurechnen.
Und um mal einen persönlichen Eindruck einzubringen:
Eine schlecht geschnittene 30 qm Wohnung im DDR-Plattenbau am Albertplatz ist bei Vonovia mit 420,- Euro warm inseriert (Stand 2018).
Da hab ich nicht schlecht gestaunt.
Das die Vonovia genannt wird, ist deren Verhalten den Mietern gegenüber geschuldet. Auch andere verstoßen regelmäßig gegen geltendes Recht ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen. Ein Rechtsstreit setzt den Einsatz finanzieller Mittel voraus, wobei ein Beratungsschein der geringstmögliche Einstieg ist.
Eine im Haus oben liegende Wohnung wurde für 10 € kalt vermietet. 82 % über dem Mietspiegel. Der Zustand ist als marode zu bezeichnen. Im Bad lief oberhalb der Absperrhähne das Wasser die Wand herunter. Das Abflussrohr der Dusche war gebrochen. Strafverfahren (bis zu zehn Jahren Gefängnis)? Kommentar: Suchen sie sich einen Anwalt, kein öffentliches Interesse. Einige Monate später stand der Vermieter vor mir und beklagte sich dass die Dame keine Miete bezahlt, was ich natürlich bedauerte. Dabei dachte ich: Da haben sich mal die richtigen getroffen! Verantwortungsloser Mensch trifft auf verantwortungslosen Menschen.
Solange es keine Justiz gibt, die willens und in der Lage ist, bestehende Gesetze, die alle Beteiligten vor Unbill schützen, anzuwenden und einen tatsächlichen Rechtsstaat zu schaffen, wird dem Betrug durch Untätigkeit Vorschub geleistet.
Die entscheidende Frage ist doch. Warum gibt es auf dem zweiten Bild oben die nach unten führende Treppe? Escher?
@KleinerMiezer
„Begrenzung der Notarkosten“
Das hat mich auch immer abgehalten, zu kaufen.
@Timur
Die SZ zitieren ist ganz, ganz .. [Entfernt, Bitte unterlassen sie Beleidigungen]
@Thomas
„die Mieten liegen deutlich unter dem, was in anderen deutschen Großstädten verlangt wird.“
Völlig richtig! Solange es einen Zentimeter in Dresden gibt, der billiger als Hongkong ist, sollten hier alle [Entfernt, Bitte unterlassen sie Beleidigungen] die halten.
@Martin Thomas:
Zitat
„ Und was ist nun eine Milieuschutzsatzung?“
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Erhaltungssatzung
Den ersten Punkt wendet wohl die Stadt Dresden, bei der Frage der Fassadengestaltung in der Neustadt, an. Der zweite Punkt ist typisch für die aktuelle Berliner Wohnungspolitik.
KleinerMiezer! Jetzt hör aber mal auf zu jammern. Du bist Besitzer einer Wohnung. Ok. Du lebst offensichtlich nicht selbst in dieser Wohnung. Auch ok. Du willst mit den Mieteinnahmen Deine Altwrsvorsorge erwirtschaften? Du hast dafür einen Kredit aufgenommen? Und Du bewohnst die Wohnung nicht selbst? Könnte es sein, daß Du Dich und Deine finaziellen Möglichkeiten einfach mal überschätzt hast? Ist schon blöd, wenn der rosarote Plan der Sparkasse nicht funktioniert wie erhofft. Wenn die Zinsen zu hoch und die Mieter unzuverlässig sind. Du tust mir nicht leid. Du wolltest im „Kleinen“ spekulieren und nun musst Du mit Kredit und Mietern leben. Oder verkaufen, oder selbst einziehen. Es gibt schlechtere Schicksale als das Deine.
@ Dieter: Zum einen, woher willst du wissen, dass die Vonovia nur dort die Miete erhöht, wo sie unter dem Durchschnitt liegt? Und zum anderen, selbst wenn sie es nur dort täte, geht die erhöhte Miete bei Neuvermietung in den Mietspiegel ein und tut was? Genau, sie erhöht den durchschnittlichen Mietspiegel. Und wenn ein Konzern anfängt, das bei allen seinen 38000 Wohneinheiten in Dresden zu machen, dann ist hat das ein spürbaren Effekt auf den Mietspiegel, der dadurch steigt. Weswegen dann andere wieder nachziehen (können) usw. usf. Super Sache für die Eigentümer:innen, aber nicht für die Mieter:innen, die dafür blechen müssen. Btw: Ich kenn das aus eigener Erfahrung, kaum war die Vonovia Besitzer:in meines Hauses, gabs die maximal mögliche Mieterhöhungen bei gleichzeitig schlechterem Service. Klaro, dass der Hausbetrieb was kostet. Aber hier gings nur um, mehr Profit. Auch die Vorbesitzer:innen haben nicht drauf gezahlt.
Und was die Aktionär:innen angeht: Denn gönne ich gar nichts. Allein der Umstand, dass sie ein Unternehmen unterstützen, dass planmäßig auf Steuerumgehung setzt, ist ne Frechheit.