Die Bahn hat das Eckgrundstück zwischen Bischofsplatz, Eschenstraße und Bahndamm zum Verkauf ausgeschrieben. Die Ausschreibung endete am 28. Juli. In dem Exposé steht in der Beschreibung des Objektes, dass es sich um rund 1.590 Quadratmeter Gesamtfläche handelt. Das Grundstück ist bebaut mit einem ehemaligen Dienstgebäude, Lagergebäuden und Schuppen.
Im ehemaligen Dienstgebäude sind Räumlichkeiten im 1. Obergeschoss und im Dachgeschoss vermietet. Im Hof hat TeilAuto Stellplätze angemietet. Nach Angaben der Bahn beträgt die Netto-Jahresmiete derzeit ca. 9.680 Euro.
Das Exposé war bis zum 28. Juli auf der Website www.bahnliegenschaften.de abrufbar. Dort heißt es weiter, dass der Erwerber mit der Zulässigkeit der von ihm beabsichtigten zukünftigen Nutzung des Objekts mit den zuständigen Behörden zu klären habe, unabhängig von den im Exposé getroffenen Aussagen.
Denn genau für dieses Objekt bzw. das Grundstück und die nähere Umgebung hat der Ausschuss für Stadtentwicklung im November 2018 einen Bebauungsplan beschlossen. In den Zielen dieses Planes ist nun unter anderem festgeschrieben:
- Entwicklung einer standortgerechten Aufenthaltsqualität/-funktion des öffentlichen Bereiches
- Schaffung einer stadtklimatisch wirksamen Grünstruktur
- planerische Untersetzung möglicher Maßnahmen zur verkehrlichen Beruhigung der Eschenstraße zugunsten einer Verbesserung der Fuß- und Radwegebeziehungen
(Details dazu unter dresden.de)
Der Neustädter Grünen-Stadtrat Johannes Lichdi hatte seinerzeit im Bauausschuss für den Bebauungsplan geworben. Er geht nun davon aus, dass sich ein etwaiger neuer Besitzer an die Festlegungen halten muss. „Der Platz soll grüner werden, vielleicht mit geöffneten Bahnbögen – einfach ein schöner Aufenthaltsort, ein einheitlich erlebbarer, grüner Raum mit dem Bischofsplatz zusammen“, fasst er das Anliegen des Bebauungsplanes zusammen.
Auf Nachfrage teilte die Pressesprecherin der Stadtverwaltung, Diana Petters, mit, dass der Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften einen Ankauf des Grundstücks mit der späteren Zweckbestimmung einer öffentlichen Grünfläche prüfe. Dies würde den Festsetzungen im Bebauungsplan entsprechen. „Das Problem ist allerdings die Finanzierung, die aufgrund der Problemsituation mit der Coronapandemie nicht leichter wird“, so Petters.
neben *beträgt, beträgt* ist auch der nächste satz nicht gut lesbar. *dass der Erwerber sich mit der Zulässigkeit der von ihm beabsichtigten zukünftigen Nutzung des Objekts, mit den zuständigen Behörden zu klären habe.*
und auch sonst, ausschreibung zum verkauf ist beendet, gibt es eine käuferin? warum jahresmiete wenn verkauft werden soll?
die stadt prüft noch obwohl die ausschreibung beendet ist?
muss ich blos mal richtig lesen?
Danke Leni, ich hoffe, ich habe den Satz jetzt klarer formuliert. Die Jahresmiete ist aktuell, damit ein potentieller Käufer weiß, was er für Einnahmen hat. Dass die Stadt noch prüft, erschließt sich mir auch nicht, als ich gestern angefragt habe, lief die Ausschreibung noch.
Muss ich wohl bei Bahn und Stadt nochmal nachfragen.
Könnte dort nicht einfach ein Parkhaus gebaut werden und dafür die Leonhard- und ggf. Hechtstr. ein Parkverbot und ein paar Bäume erhalten? Das Parken in 2. Reihe auf der Leonhard-Str. nimmt ja echt überhand.
oder mensch könnte einfach mal auf auto verzichten! (jaja ich weiß es gibt massig gründe nicht verzichten zu können, braucht ihr mir nicht erklären)
Die Idee mit dem Parkhaus ist sehr gut, bin ich auch dafür. Dringend notwendig sind mehr Parkplätze im Hechtviertel und so könnte man am Ende sogar welche wegfallen lassen.
Habe gerade mal per Google Maps gezählt, vom Bischofsplatz bis Königsbrücker Platz stehen auf der Rudolf-Leonhard-Straße etwa 100 Autos. Wenn mal angenommen ein Parkhaus 200 Plätze hat, wird es das Hechtviertel deutlich entlasten.
Ein Parkhaus an so einer prägnanten Stelle wäre nicht nur optisch völlig unpassend, sondern würde auch allen Stadtentwicklungszielen zuwiderlaufen, die Bürger weg vom eigenen Pkw hin zur Nutzung von ÖPNV, Rad und Carsharing zu ermuntern. Die Verkehrswende bekommen wir bestimmt nicht hin, indem wir jedes noch freie Grundstück mit Parkplätzen zubetonieren und damit Autobesitzern weiterhin den roten Teppich ausrollen. In der Leipziger Vorstadt hat nicht mal jeder 4. Anwohner ein eigenes Auto und trotzdem sind die Straßen in erster Linie für Autofahrer gestaltet, die massenweise Raum einnehmen und das auch noch kostenlos (!) Ich finde es zugleich amüsant wie ärgerlich und ignorant, dass Autobesitzer dieses krasse Missverhältnis und ihre Privilegien einfach nicht wahrnehmen und sogar wie Stefan noch mehr fordern. PS: Eine Verkehrsberuhigung und Umgestaltung von Leonhard- und Hechtstraße durch Reduzierung der Stellplätze wäre natürlich dennoch absolut wünschenswert!
Zum Thema Parkhaus empfehle ich immer auch den Blick auf das Parkhaus an der Bautzner Straße zu werfen. Das gibt es seit Dezember 2012. In der Zwischenzeit wurde der Martin-Luther-Platz und angrenzende Straßen umgebaut, so sind zahlreiche Stellplätze weggefallen. Außerdem gibt es seit November 2019 Anwohnerparken auch jenseits der Bautzner Straße. Dennoch ist das Parkhaus nicht komplett ausgelastet. Es sind sogar noch Dauerstellplätze frei.
Abgesehen davon erlaubt der beschlossene Babauungsplan das nicht.
@Görlitzer
Habe eben eine halbe Stunde mit dem Auto von Arbeit nach Hause gebraucht. Mit ÖPNV wäre ich mit Fußwegen und Wartezeit knapp zwei Stunden unterwegs, macht drei Stunden mehr am Tag. Keine Ahnung, wer mich da „ermuntern“ will, dass ich den ÖPNV nutze, aber einfach wird das nicht. Und nein, ich ziehe nicht um oder wechsle meine Arbeitsstelle. Und ja, ich würde gern einen kostenpflichtigen Parkplatz nutzen, wo kann man die im Hechtviertel bekommen?
Wenn jemand vorschlägt, dass die Nutzung der öffentlichen Parkplätze Geld kostet (und damit meine ich ausdrücklich nicht die lachhaften 30 EUR/Jahr für einen Bewohnerparkausweis), dann bin ich sehr dafür. Kann man ja ganz einfach die Kosten in Höhe einer Monatskarte nehmen und dann gleich das eingenommene Geld in den ÖPNV investieren. Bin mir sehr sicher, dass sich dann die Zahl der PKW deutlich reduzieren wird, weil wenn der Parkplatz schon soviel kostet wie die gesamte ÖPNV-Nutzung, dann ist es ein erhebliches Argument pro Bus und Bahn.
Im ÖPNV müssen dann natürlich auch die Kapazitäten massiv ausgebaut werden. Glaube da sind noch etliche Straßenbahnlinien mehr notwendig. Bei schlechtem Wetter oder im Winter muss der ÖPNV dann auch in der Lage sein, die Maximalbelastung abzubilden. Weil die Leute dann, sinnvollerweise, kein eigenes Auto als Reserve zur Verfügung haben (und auch das gern genannte Carsharing genau dann nicht weiterhilft).
@Anton
Mit meinem Vorschlag von oben (öffentlicher Parkplatz = Preis Monatskarte), wäre der Dauerstellplatz dort günstiger (59 EUR/Monat). Schon wenn es auch nur annähernd in die Richtung geht, wird sich das Parkhaus sehr schnell füllen. Wäre das Parkhaus nicht 25 Minuten zu Fuß von mir entfernt, ich würde es schon jetzt gern nutzen.
Ein Parkhaus an der Stelle würde aber auch bedeuten, dass die Parkplätze auf der Conradstr. und der Eschenstr. wegfallen könnten. Die Conradstr. entlang des Bischofsplatz-Parks ist ja ein reiner Parkplatz. Der ganze Bischofsplatz ist ja ein einziges Gewirr von hässlichen Straßen und hat – euphemistisch gesprochen – noch sehr viel Potential. Warum sollten nicht alle Autos an einer Ecke stehen und der Rest des Platzes grünflächenmäßig aufgewertet werden? Die Conradstr. (bis zum Beginn der Bebauung) und die Eschenstr. (bis unter die Bahngleise) können ehrlichgesagt komplett zurückgebaut werden (außer einem Durchgang für Fahrradfahrer und Fußgänger). Das würde den Platz mehr aufwerten als ein Cafe, das von zwei Straßen und einer Bahnlinie eingekästelt ist. Oder?
@Stefan E: Ich habe nicht gesagt, dass ALLE Bürger zum Verzicht aufs eigene Auto ermuntert werden sollen. Es wird immer Menschen geben, die darauf nicht verzichten können und wollen. Ich bin früher mit eigenem Auto nach Hoyerswerda gependelt – da war ÖPNV auch keine Alternative.
Ansonsten sind wir uns weitgehend einig. Würde Parken angemessen kosten, v.a. die Bewohnerausweise, würde sich die kfz-Zahl automatisch senken, weil viele ihren Pkw-Besitz überdenken würden. Wenn eine Stadt aber selbst in so dicht besiedelten Gegenden wie im Hechtviertel, wo es aufgrund der Altbausubstanz auch so gut wie keine unterirdischen Abstellmöglichkeiten gibt, keine Parkgebühren erhebt, dann ist es natürlich nicht verwunderlich, dass die Plätze dort knapp sind.
@Stefan E. … wie ich heute gesehen habe, gibt es unterm Simmel-Hochhaus auch noch verfügbare Dauerstellplätze.
Danke für den Tipp Anton, ist auf jeden Fall schonmal näher (wohne im Hechtviertel), aber paar Meter sind es doch. Vielleicht ist der Leidensdruck einfach noch nicht groß genug ;-)
Sicher, wenn die bestehenden Parkhäuser in der Neustadt nicht ausgelastet sind, kann man berechtigterweise die Frage stellen, wie notwendig/sinvoll ein Weiteres ist (wenn auch an etwas anderer Stelle).
Bin gespannt, was in den nächsten Jahren auf dem Gelände passiert und auch wenn es wohl kein Parkhaus sein wird, freue ich mich über eine andere sinnvolle Nutzung. Besonders mit geöffneten Bahnbögen dürfte es wirklich sehr schön aussehen.