Die neunte Ausgabe des Neustadt Art Festivals steht vor der Tür. Jan Kossick und Thomas Schreiter haben sich trotz Corona auf die Suche nach kleinen, vergessenen, verborgenen Freiräumen in der Neustadt gemacht und ein diverses Programm zusammen gestellt.
Dezentral sowie coronakonform
Seit 2012 findet das unkomerzielle Festival alljährlich statt. Anfangs wurde es von Künstler*innen entlang der Priesnitz organisiert. Die erste Version reichte von Oosteinde bis zur Brücke der Stauffenbergallee am Anfang der Dresdner Heide. Dass das Festival nicht an einem Ort, sondern dezentral in 29 Locations statt findet, ist ein großer Vorteil zu Zeiten des Mindestabstandes. „Damit sind wir quasi von Haus aus coronaverordnungskonform“, sagt Jan Kossick. Natürlich werden die Besucher*innen gebeten, die allseits bekannten Hygieneregeln einzuhalten. Außerdem hat das Kollektiv einen schicken Mund-Nasen-Schutz organisiert, den man an den Veranstaltungsorten erwerben kann.
Mit dabei sind altbekannte Orte, wie der Scheune-Vorplatz, die Alte und die Blaue Fabrik, das Interrobang oder auch der Martin-Luther-Platz. Bis nach Pieschen in das Gemeinschaftsatelier von Ingolf Herrmann und Riccardo Schwarz zieht sich das kostenlose Programmangebot. Die Schauburg gewährt erste Einblicke in das Hofkino. Neue Locations, wie die Bastelbox auf der Jordanstraße sowie die Grooveamtrecords kamen hinzu.
Kleine Offspaces, wie das Art-icals oder das Büro für gute Maßnahmen können erkundet werden. Spannend sind auch die privaten Räume, wie in der Sebnitzer Straße 21, wo die Schlafzimmerausstellung gezeigt wird.
Ausstellung Traumfänger
In der Groovestation stellt Joelle Vanderbeke Tintenzeichnungen und Aquarelle aus. Inspiriert wurde sie auf Japanreise von der traditionellen Kunst sowie den Woodblockprints. Sie mag die Farben und das Verträumte, verbindet verschiedene Techniken und versieht ihre Werke mit Farb- als auch Goldtupfern. Begleitet wird sie von elektronischen Klängen vom Beatschmied. Es ist ihre erste größere Ausstellung. Kurzerhand ist sie auch dem Kollektiv beigetreten und hat bei der Organisation mitgeholfen.
Insgesamt fiel das Feedback zum Mitmachen dieses Jahr etwas vorsichtiger aus. „Die Ressonanz war verunsichert“, sagt Thomas, „man merkte schon, dass sich weniger Leute meldeten“. Allerdings kamen kurzfristig auch noch Programmpunkte dazu. Zwar ist es im Vergleich zu den Vorjahren etwas weniger, jedoch ist ein breites und interessantes Programm mit 117 Veranstaltungen entstanden. Yoga, Tanz, Theater, Performance, Musik, Lyrics, Videoarbeiten, Live Bodypainting im Articals – vielfältig präsentieren die Künstler*innen ihre Arbeiten oder laden ein kreativ zu werden.
9. Neustadt Art Festival
- 25. bis 27. September 2020
- neustadt-art-festival.de, Instagram, Facebook
- Programmhefte ab sofort in allen Locations verfügbar
- Programm digital als App
Danke euch für den Artikel! Mir ist ein Fehler in der ersten Zeile aufgefallen. Es müsste Schreiter heißen, nicht Streiter. :D
Danke. Korrigiert.