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Premiere von „Asphaltwelten Teil 1“ auf der Hauptstraße

Die Tanz-Company Go Plastic wandelt noch an zwei Abenden die Atmosphäre des öffentlichen Raums auf der Hauptstraße. Mit Kopfhörern nimmt das Publikum teil an einer tänzerischen Intervention des Alltags in der Fußgängerzone.

Premiere von "Asphaltwelten I" auf der Hauptstraße. Foto: Philine
Premiere von „Asphaltwelten I“ auf der Hauptstraße. Foto: Philine

Die Suche nach etwas, von dem man nicht weiß, wie es aussieht, ist schwierig – und die Hauptstraße ist lang. Obwohl die Veranstaltung vom Societaetstheater ausgeht, lässt sich vor dessen Eingang nichts ungewöhnliches beobachten.

Vor dem Optik-Geschäft Schaulust ist der Treffpunkt für die Premiere von Asphaltwelten I zugegebenermaßen passend gewählt, denn es sind die bunt-fetzigen Kostüme der drei Tänzer*innen Caroline Beach, Cindy Hammer und Joseph Hernandez, die aus einer kleinen Ansammlung von Menschen herausstechen. Was in der einstündigen Intervention folgt, ist jedoch nicht nur etwas für die Augen.

Treffpunkt war am 24. September zur Premiere vor dem Schaulust-Laden. Foto: Philine
Treffpunkt war am 24. September zur Premiere vor dem Schaulust-Laden. Foto: Philine

Asphaltwelten stellt unbequeme Fragen

Nach einer Einleitung an verschiedenen Stationen, wird das Publikum mit Kopfhörern ausgestattet und folgt seinerseits via Lautsprecherstimme einer Choreografie. Es tritt in Interaktion mit den Tänzer*innen, wird gleichzeitig vom Betrachter zum Angeschauten. Die Straße verwandelt sich durch Tanz und Klang in einen experimentellen Raum.

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Es entstehen zwei Welten, die eng nebeneinander existieren, sich berühren und doch getrennt bleiben. Die Teilnehmer*innen mit Kopfhörern sind einerseits Involvierte, andererseits Isolierte. Die Tänzer*innen wirken als Mittler und bewegliche Fixpunkte.

Asphaltwelten behandelt das Thema Obdachlosigkeit. Foto: Philine
Asphaltwelten behandelt das Thema Obdachlosigkeit. Foto: Philine

Anzuzweifelnde Grenzen, unüberwindbare Barrieren sind das Thema der Produktion. Es geht um Obdachlosigkeit und ihre Wahrnehmung. Die Straße ist für die einen Durchgang, für die anderen Lebensraum. Beide Welten begegnen sich am selben Ort und sind doch separiert. Menschen ohne Obdach sind im Stadtleben Alltag. Asphaltwelten stellt wichtige, teils unbequeme Fragen nach Empathie, nach Wissen-Wollen, nach Weg-Schauen, nach Präsenz, indem es die Straße aus neuen Perspektiven fühlbar macht.

Chaotischer und achtsamer

Für die Zuschauer*innen ohne Kopfhörer bilden sich irritierende Bewegungen, unvorhersehbare Abläufe, faszinierende Muster heraus. Menschen machen Fotos, klingeln wütend, lächeln gerührt. Es entstehen blicklose Begegnungen, stumme Dialoge, tonlose Musik. Kinder beginnen zu tanzen. Der Strom des Gehwegs verläuft plötzlich nicht mehr ungebremst diagonal, sondern auf eine sanfte Weise chaotischer und damit achtsamer. Ein Experiment mit dynamischem Versuchsausbau und offenem Ausgang.

Die Straße aus neuen Perspektiven: Asphaltwelten I der Go Plastic Company. Foto: Philine
Die Straße aus neuen Perspektiven: Asphaltwelten I der Go Plastic Company. Foto: Philine

Wie Wesen aus einem Spätsommernachtstraum zucken, springen und wirbeln die Tänzer*innen in flatternden Farben über Kopfsteinpflaster und Granit. Aus Bänken werden Podeste, aus Zuschauern Geschaute, aus Asphalt eine Welt. „Haben Sie sich schon einmal mitten auf der Straße hingelegt, aus Protest gegen die aufrechte Welt um sich herum?“

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Asphaltwelten I

  • am 25. und 26. September um 18 Uhr auf der Hauptstraße, veranstaltet vom Societaetstheater Dresden
  • Performance der Tanz-Company Go Plastic
  • am Ende der Veranstaltung werden Spenden für Kaleb e.V und Diakonie gesammelt