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DVB-Warnstreik am Donnerstag

Warnstreiks angekündigt für Busse und Bahnen

Wie die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) auf Ihrer Website mitteilen, wird für morgen, Donnerstag, 15. Oktober 2020 mit einem Streik der Beschäftigten gerechnet.

Am Donnerstag, dem 15. Oktober werden voraussichtlich keine Straßenbahnen fahren. Die DVB werden bestreikt.
Am Donnerstag, dem 15. Oktober werden voraussichtlich keine Straßenbahnen fahren. Die DVB werden bestreikt.

Voraussichtlich wird das Unternehmen mit Betriebsbeginn ab 3 Uhr bestreikt. Die DVB rechnen damit, dass es zu großen Angebotslücken und kompletten Streckenstilllegungen im gesamten Liniennetz einschließlich aller Straßenbahnlinien kommen wird. Beim letzten Streik, Ende September, fuhren tatsächlich keine Bahnen und nur einige Busse. Aktuell ist unklar, ob mit dem Streik auch Fremdunternehmen bzw. Subunternehmer am Einsatz gehindert werden. Die DVB gehen davon aus, dass mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Servicepunkte und die DVB-Telefonhotline bestreikt werden.

Der Regionalverkehr Dresden wird wahrscheinlich nicht vom Streik betroffen sein. Auch die S-Bahn wird verkehren.

Die Gewerkschaft Verdi ruft zum Streik auf. „Die Arbeitgeberseite hat uns am 12. Oktober ein Angebot vorgelegt, das den Namen nicht verdient“, sagt Gerd Doepelheuer, der Verhandlungsführer und Fachbereichsleiter für den sächsischen Verkehrsbereich. „Es grenzt an Verhöhnung der Beschäftigten, wenn für Juli 2020 bis Februar 2021 eine Nullrunde angeboten wird und danach die Vergütungen um jährlich 1 Prozent steigen sollen“, so Doepelheuer.

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Der Gewerkschaft geht es neben den bundesweiten Forderungen in Sachsen unter anderem um die Reduzierung der Wochenarbeitszeit von aktuell 39 auf 38 Stunden, eine spürbare Gehaltsanhebung und Sonderzahlungen für langjährig Beschäftigte.

Die Vereinigung Kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) hat Verhandlungen über einen bundesweiten Rahmentarifvertrag im ÖPNV abgelehnt, da sie dafür keine Mandat haben. Dazu Thomas Wissgott, Vorsitzender des VKA-Gruppenausschusses Nahverkehrsbetriebe und Häfen: „Die Zuständigkeit, Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen im kommunalen Nahverkehr zu führen, hat die VKA bereits vor langer Zeit an die einzelnen Mitgliedverbände der VKA abgegeben. Aus diesem Grund und weil die Mitgliederversammlung der VKA dem Spitzenverband in ihrer letzten Sitzung im September 2020 kein Mandat erteilt hat, ist die VKA hierzu nach wie vor nicht befugt.“

DVB-Streik: Aktuelle Informationen

Der Streik soll bis 19 Uhr andauern. Die DVB antworten auf häufig gestellte Fragen auf ihrer Website. Informationen zu stattfindenden Fahrten gibt es

  • an den Anzeigetafeln an der Haltestelle
  • auf der Homepage der DVB über die Funktion Haltestellenauskunft
  • in der App DVB mobil über den Button „Abfahrten“

Nachtrag: Stellungnahme der KAV

Am Nachmittag gab es eine Stellungnahme des Kommunalen Arbeitgeberverband Sachsen (KAV Sachsen). Für den Verband ist der erneute Warnstreik im Nahverkehr trotz laufender Verhandlungen nicht nachvollziehbar.

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Am Montag, dem 12. Oktober fand die zweite Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen KAV Sachsen und der Gewerkschaft ver.di statt. Die kommunalen Nahverkehrsunternehmen haben ein erstes Angebot unterbreitet. Es umfasst eine Erhöhung um ein Prozent ab 1. März 2021, weitere ein Prozent ab 1. März 2022 und weitere ein Prozent ab 1. März 2023. Zudem wurde angeboten, die Gehälter ab dem 1. Juli 2023 um weitere 1,2 Prozent zu erhöhen, anstatt der Forderung zur Verkürzung der Ar-beitszeit auf 38 Stunden in der Woche nachzukommen.

Das Angebot der Arbeitgeber sieht des Weiteren Verbesserungen der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall sowie bei der Vergütung im Fall der vorübergehenden Übertragung höherwertiger Tätigkeit vor. Es hat damit über die Laufzeit des Tarifvertrages einen Umfang von 5,1 Prozent. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit bis Ende 2023 haben.

Jens Meiwald, Vorstand der Chemnitzer Verkehrsbetriebe (CVAG) und Vorsitzender des Gruppenausschusses Verkehrsbetriebe des KAV Sachsen hierzu: „Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Nahverkehrsbetriebe und die kommunalen Haushalte ist das unterbreitete Arbeitgeberangebot an der Grenze des wirtschaftlich Vorstellbaren.“

Die Gewerkschaft ver.di hat das Angebot zurückgewiesen und Nachbesserungen gefordert. Ungeachtet der schwierigen Verhandlungssituation vereinbarten die Tarifvertragsparteien einen weiteren Verhandlungstermin für den 27. Oktober 2020. Vor diesem Hintergrund sei der Aufruf der Gewerkschaft zu erneuten Streiks völlig unangemessen und auch nicht nachvollziehbar.

6 Kommentare

  1. Bitte streikt mehr ! Am besten für immer! Man kommt soviel besser durch Dresden wenn man vom Vorranggeschalteten ÖPNV nicht ausgebremst wird.

  2. Schon wieder? Mit der SBahn komme ich doch auch nicht nach Pillnitz, ach menno. Auch sehr früh angekündigt, so ein Scheiß!

  3. Wenn man gerade selbst um seinen Industriejob bangt, wirken die Forderungen der Gewerkschaft wie Hohn.
    Zusätzlich zerschießt mir der Streik auch noch das Familienleben. Kein Verständnis dafür, Ver.Di.

  4. Ich finde es schon okay, wenn da gestreikt wird. Eine Erhöhung von jährlich 1 Prozent + kalte Progession bedeutet bei dem Inflationsziel der Zentralbank von 2% eine dauerhafte Senkung des Reallohns. Ich arbeite nicht beim ÖPNV, bin aber dafür das Menschen einen vernüftigen Lohn bekommen.

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