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Begegnungen mit der Jüdischen Kultur

„Zay gezunt!“ wünscht die Jüdische Woche Dresden, besonders passend zur aktuellen Zeit. Deren Herausforderungen sind nicht die einzigen, die sich beim Organisieren eines Festivals stellen. Trotz allem schafft es der Verein auch dieses Jahr, eine Woche lang mit verschiedenen Veranstaltungen zu Begegnungen mit der jüdischen Kultur einzuladen.

Der Friedhof ist wohl das bekannteste Stück Jüdische Kultur in der Neustadt. Foto: Thomas Stache
Der Friedhof ist wohl das bekannteste Stück Jüdische Kultur in der Neustadt. Foto: Thomas Stache

Traditionelle Rhythmen und die Frage nach Halt

Den Auftakt gibt ein Konzert von Daniel Kahn und Christian Dawid, beides legendäre Klezmer-Musiker, also verhaftet in der jüdischen nichtliturgischen Volksmusik. Ihr Abendprogramm bewegt sich zwischen alten und neuen Songs und in verschiedenen Sprachen, die von der Berliner Künstlerin Yeva Lapsker in übersetzt und mit Videoprojektionen hinterlegt werden.

Daniel Kahn und Christian Dawid begleiten musikalisch auch einen Abend rund um die Netflix-Serie „Unorthodox“. Bezugnehmend auf die Geschichte der jungen Esty, die als orthodoxe Jüdin in New York aufwächst und dann in Berlin ein neues Leben anfängt, wird in einem Podiumsgespräch die Frage nach Halt und Orientierung gestellt. Mit dabei ist unter anderem die Choreografin der Serie.

Dass Herkunft und Identität nicht gleichzusetzen sind, muss auch Esty lernen. Foto: PR Netflix
Dass Herkunft und Identität nicht gleichzusetzen sind, muss auch Esty lernen. Foto: PR Netflix

Noch mehr Musik gibt es mit dem Trio „Givol, Karoyan & Hirsch“, die mit Cello, Klavier und Gesang Musik von Kurt Weill interpretieren, und der tschechischen Band „The Flying Rabbi“, die Stimmung machen mit osteuropäisch-jüdischer Musik zum Tanzen und zum Zuhören.

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Weiter getanzt werden kann dann – mit Abstand und trotzdem gemeinsam – zum Jüdischen Ball, auf dem ein arabischer Tanzmeister und eine jüdische Tanzmeisterin zusammen mit verschiedenen Musiker*innen aus Dresden und der Welt Klezmer mit orientalischem Swing vereinen.

Auch die Banda Comunale ist beim Ball dabei. Foto: Robert Rieger
Auch die Banda Comunale ist beim Ball dabei. Foto: Robert Rieger

Programm für die ganze Mischpoke

Weniger ausgelassen,  eher nachdenklich geht es im Theaterstück „Das Kind von Noah“ zu. Die dialogbasierte Geschichte um einen Pfarrer und ein Flüchtlingskind regt Jugendliche und Kinder ab 10 Jahren an, sich mit Werten und Verantwortung auseinanderzusetzen, mit Religionen, der Menschheit an sich und schließlich dem Sinn des Lebens.

Dialog zwischen Christen- und Judentum. Foto: Ilja Kagan
Dialog zwischen Christen- und Judentum. Foto: Ilja Kagan

Ein weiterer Programmpunkt für Kinder und Familien ist der Mischpoketag, der mit einer Schnitzeljagd beginnt und Musik, Tanz und Spiel ausklingt.

Auch für die Erwachsenen gibt es Gelegenheit für Stadterkundungen, in Form einer Spurensuche nach Stolpersteinen, von denen es in der Neustadt einige zu entdecken gibt.

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Zum Ausruhen gibt es einen Dokumentarfilm und eine Deutsch-Jüdische Komödie, zum Dazulernen Sprachkurse für Hebräisch und Jiddisch.

In "Chinchinette" erzählt eine 100-Jährige, wie sie zufällig Spionin wurde. Foto: PR Missingfilm
In „Chinchinette“ erzählt eine 100-Jährige, wie sie zufällig Spionin wurde. Foto: PR Missingfilm

Abgerundet wird das Festival von einer Lesung anlässlich des 100. Geburtstags von Paul Celan. Gedichte und Briefe des Dichters werden vorgetragen und musikalisch interpretiert. In seinem Werk verarbeitete er Erfahrungen des Holocaust.
Ein Sinnbild für den Mix aus Kultur und bewegter Vergangenheit, dessen Faszination zu entdecken die Jüdische Woche einlädt.

Jüdische Musik- und Theaterwoche Dresden