Am Mittwochabend hatte das Stadtbezirksamt zur Einwohnerversammlung eingeladen. Thema: Lage an der Kreuzung Rothenburger, Louisen-, Görlitzer Straße. Rund 40 Interessierte waren gekommen.
Der Stadtbezirksamtsleiter André Barth und der Revierleiter Sven Fischer erläuterten zu Beginn der Veranstaltung die Situation. Die Schilderung entsprach im Wesentlichen der Einschätzung zur letzten Stadtbezirksbeiratssitzung (Neustadt-Geflüster vom 19.Oktober). Eine Zusammenfassung gibt es in der Präsentation des Stadtbezirksamtes als PDF.
Wichtiges Thema des Abends war das Alkoholverbot, dass derzeit geprüft wird (Neustadt-Geflüster vom 15. August). Johannes Schulz vom Kriminalpräventiven Rat Dresden erläuterte die Eckdaten. „Wir wollen kein flächiges Alkoholverbot, nur an der Ecke, ob das funktioniert und juristisch machbar ist, muss geprüft werden.“ Das Verfahren dazu sei recht kompliziert, wann mit dem Alkoholverbot zu rechnen sei, könne er nicht sagen. In Gorbitz gab es eine ähnliche Verfügung, bis zu der Einführung habe es ungefähr ein halbes Jahr gedauert, allerdings sei die Situation dort einfacher gewesen.
Deswegen arbeit die Stadt auch an anderen Maßnahmen, so gebe es eine Zusammenarbeit mit der Polizei-Hochschule, dort beschäftigen sich mehrere Studenten mit einer Projektarbeit zu dem Thema. Es gibt inzwischen verschiedene Arbeitsgruppen, diese sollen den Stadtbezirksbeirat und den Stadtrat regelmäßig informieren. Ziel sei eine frühzeitige Ansprache der Personen an der Ecke, möglicherweise auch durch Kommunikationsteams, die nicht in Uniform auftreten. Geprüft werden auch andere Ideen, wie eine Ausweitung der Außenplätze der Gastronomie oder eine hellere Beleuchtung. Bis Ende Januar soll ein umfangreicher Maßnahmeplan fertig sein.
Revierleiter Sven Fischer sprach von einem drei Stufen der möglichen Einsätze.
- Kommunikation – Personen werden auf Fehlverhalten angesprochen
- Repression – Personen werden für Fehlverhalten bestraft, zum Beispiel Ahndung von weggeworfenen Kippen oder Ähnlichem
- Eskalation – Polizei räumt die Ecke
Fischer betont, dass er davon ausgehe, dass niemand diese dritte Stufe der Eskalation wolle. In diesem Sommer habe es rund 30 Sondereinsätze an der Ecke gegeben. Man sei dabei, das jetzt auszuwerten.
Die Gäste der Veranstaltung diskutierten ruhig und sachorientiert. So kam die Frage auf, ob das Alkoholverbot nicht nur zu einer Verdrängung führen würde? Ein Anwohner beklagte den zunehmenden Lärm durch getunte Autos. Revierleiter Fischer sagte, dass man tatsächlich auch schon die Kollegen der Verkehrspolizei mit vor Ort hatte und die Verdrängung in Richtung Martin-Luther-Platz oder Albertplatz finde jetzt schon statt. Grundsätzlich sei die Verfügbarkeit von Alkohol immer auch eine wesentliche Grundlage für Straftaten. Andererseits sei ein solches Verbot ein erheblicher Eingriff in die Grundrechte, daher dürfe so etwas nur zeitlich begrenzt eingesetzt werden. Er wiederholte, dass ihm ein Glasflaschen-Verbot lieber wäre, da diese oft als Tatwaffen eingesetzt würden.
Ein anwesender Gastronom fragte nach Einzelheiten des Alkoholverbotes, ob dann auch die Außensitze betroffen wären. Johannes Schulz konnte dazu keine Auskunft geben, das müsse noch geklärt werden.
Ein weiterer Anwohner wies auf die Situation von Obdachlosen hin und fragte, wie es denn mit Sozialarbeit an der Ecke aussehe. Stadtbezirksamtsleiter Barth erklärte, dass eine Streetwork-Gruppe für Jugendliche und eine für Erwachsene im Einsatz ist. „Die werden das Problem jedoch nicht nachts lösen können“, betonte er und forderte: „Wir brauchen dafür mehr Prioritäten.“ Allerdings gäbe es genau damit ein finanzielles Problem. Im kommenden Stadthaushalt ist nur noch ein Bruchteil der dafür benötigten Gelder eingeplant.
Eine Anwohnerin brachte die Idee ein, Banner an den Balkons rund um die Ecke aufzuhängen. Ein weiterer Anwohner erklärte, dass sich der Lärm nach oben hin verstärke und fragte ob vielleicht Schallschutzmaßnahmen an Gebäuden möglich seien. Ein Besucher sagte, dass er sich gern abends an der Ecke aufhält und räumte ein, dass man das mit der Lautstärke vor Ort nicht so mitbekomme. Er kritisierte den Mangel an Mülltonnen und Toiletten. Die öffentliche Toilette an der Louisenstraße sei oft unbenutzbar.
André Barth erklärte, dass die drei öffentlichen Toiletten in der Neustadt (Pissoir Alaunstraße, Toilette Louisenstraße und Alaunplatz) für insgesamt 600.000 Euro errichtet wurden, die Reinigung koste jährlich ca. 100.000 Euro. Darüberhinaus gibt es inzwischen 25 „Nette Toiletten“ – also Kneipen, die mit einem Aufkleber darauf hinweisen, dass man dort kostenlos auf Toilette gehen kann.
Allerdings gibt es davon abends keine in unmittelbarer Nähe der Ecke. Der anwesende Gastronom erläuterte auch, warum er sich daran nicht beteilige. „Wer ein Bier für 1,10 Euro trinkt und nicht bereit ist, 50 Cent für einen Toilettenbesuch auszugeben, benimmt sich meist dann dort auch so“. Da müsste man die Toilette nach jedem Abend wieder vorrichten.
Ein Anwohner brachte die Idee einer Lautstärke-Ampel ein, damit die Besucher*innen sensibilisiert würden. Ein anderer warb für mobile Toiletten, da gäbe es einen Ansatz aus Amsterdam. Eine Sozialarbeiterin vom Kinder- und Jugendhaus Louise erklärte, dass Jugendliche mehr Plätze bräuchten, um sich draußen zu treffen. Wenn es mehr Treffpunkte gäbe, würde das Problem an der Ecke vielleicht kleiner.
Am Ende nahmen Barth, Fischer und Schulz viele Ideen aus der Veranstaltung mit, möglicherweise wird einiges davon in den Maßnahmenkatalog einfließen. Einen ersten Eindruck, wie es ohne Alkohol aussieht, wird man wohl schon am Wochenende erleben können. Denn aufgrund der aktuellen Corona-Maßnahmen ist der Ausschank nach 23 Uhr verboten, möglicherweise wird das im Laufe des heutigen Tages sogar noch auf 22 Uhr vorgezogen.
Resolution von Neustadtpiraten, Die Partei und Linken
Gestern gaben Jan Kossick (Piraten), Charlotte Brock (Die Partei) und Marcel Ritschel (Linke) bekannt, dass sie zur nächsten Stadtbezirksbeiratssitzung einen Antrag zur Ecke einbringen wollen. SPD und Grüne hatten dazu auch schon Anträge angekündigt.
Sie fordern, die Ecke als sozialen Treffpunkt für viele Menschen anzuerkennen und jegliche Konsumverbote zu unterlassen. Als Maßnahmen gegen die auftretenden Konflikte werden eine Ausweitung der Informationskampagne, Streetworking, eine Beschränkung des Autoverkehrs und mehr Mülleimer vorgeschlagen.
„Verbote und Überwachung gehören nicht in das Bild unserer Neustadt“, sagt Jan Kossick. „Staatliche Schlägertrupps auf die alkoholisierte Zivilbevölkerung loszulassen, heizt zwar die Stimmung an, aber leider haben beide Gruppen da keinen Bock drauf“, führt Charlotte Brock weiter aus und fragt: „Haben sich Grüne und SPD da etwa vom christdemokratischen Repressionsfetisch anstecken lassen?“ Marcel Ritschel ergänzt: „Verbote sind nie eine gute Lösung. Wir wollen die schwindenden Freiräume in der Neustadt bewahren und setzen uns für eine lebendige Ecke ein.“
„Staatliche Schlägertrupps auf die alkoholisierte Zivilbevölkerung loszulassen….“
Manchen Personen in dieser Stadt wäre ein Arztbesuch dringend angeraten.
Haben die Stadtbezirksbeiräte mit ihren geplanten Anträgen den Sorgen der Anwohner überhaupt nicht zugehört?
Nicht jeder der nachts wegen dem Lärm nicht schlafen kann, oder den Duft von Urin in der Nachbarschaft nicht mag ist klassischer CDU-Wähler!
Wo sind da die Kompromisse und Lösungen?
Selber nur die Radikale Variante suchen, aber mit dem Finger auf die Polizei zeigen?
Etwas dumm und verblendet…
Ist Urin grün?
@ Fragezeichen
Ja, wir haben sogar sehr genau zugehört. Unser Antrag greift alle progressiven Ideen und Forderungen der Anwohnenden auf, wir sträuben uns nur vehement gegen mehr Polizei und Konsumverbote. Der Antrag ist hier in Gänze zu finden: https://www.neustadtpiraten.de/wp-content/uploads/2020/10/Ersetzungsantrag-Soziale-Ecke-Neustadtpiraten_PARTEI_LINKE.pdf
@Jan Kossick
Aus dem Antrag:
„Jede·r Mensch hat die Pflicht, nicht über Gebühr in die Rechte anderer einzugreifen.“
Aber ein bisschen in die Rechte anderer eingreifen ist erlaubt oder gar gewünscht?
Der Antrsg liest sich wie eine Aufforderung zur Nötigung gegenüber anderen Personen, seien es Anwohner, Gewerbetreibende oder Nutzer des Öffentlichen Nahverkehrs.
Und das Corona die Zustände an der asozialen Ecke verursacht hätte, ist ja wohl der Gipfel.
Wie oft konnte die Straßenbahn in 2019 nachts nicht über die Kreuzung fahren?
Nennt man das ausblenden von Fakten ideologische Demenz?
@ Jan Kossick: Ich bin ebenfalls fern ab davon CDU zu wählen, kann mich mit der Herangehensweise eures Vorschlages aber nicht anfreunden. Ich verstehe wirklich nicht, weshalb es scheinbar zunehmende oberste Priorität hat, individuelles egoistisches Verhalten zu schützen. Das deckt sich ehrlich gesagt nicht mit meinem Verständnis linker Politik. Meiner Erfahrung nach hilft Reden bei dem Teil der Menschen, der die Probleme verursacht leider nicht. „Wem es zu laut ist, der kann ja weg ziehen“, heißt es da z. B. gern mal. Zudem: Ihr schreibt unter Punt 2. „Jede·r Mensch hat die Pflicht, nicht über Gebühr in die Rechte anderer einzugreifen. Der Stadtbezirksbeirat Neustadt stellt fest: Die Soziale Ecke ist ein Treffpunkt im öffentlichen Raum – keine exzessive Partymeile.“ Nun liegt aus meiner Sicht genau hier das Problem: hier wird eben schon länger und zunehmend über Gebühr in die Rechte anderer, nämlich der Einwohner, eingegriffen. Z. B. in deren Schlaf. Auch wurde häufig der öffentliche Nahverkehr blockiert. Nicht etwa nur der individualisierte Verkehr, sondern der ÖFFENTLICHE Nahverkehr. Besonders auch in Zeiten von Klimaschutz und Co. eine echte Meisterleistung. Egoistischer geht es aus meiner Sicht kaum. Wenn es um Gentrifizierung geht, ist es zudem immer großes Thema wenn Menschen aus ihren Lebenswelten vertrieben werden. Aber wenn es durch feiernde, grölende, urinierende, sich übergebende Eck-Besucher passiert, ist es offensichtlich total ok. Soll ich jetzt echt davon ausgehen, dass den überwiegend volljährigen Besuchern der Ecke erklärt werden muss, dass das rücksichtslos ist… ? Muss erklärt werden, am bedten noch schön bunt und mit Bildchen, dass Menschen zu gegebener Uhrzeit schlafen möchten und man deshalb nicht nachts um 3 unter der Woche ein Trommelkonzert startet? Oder, dass man seinen Müll einsteckt? Wahrscheinlicher erscheint mir ja, dass es einfach zugunsten eigener Bedürfnisse (‚Ich will jetzt aber Feiern und Spaß haben‘) in Kauf genommen wird. Wahlweise sind hier einige Mitmenschen auf dem Entwicklungsniveau von Kindergartenkindern hängen geblieben? Und das Eskalationen nur an einzelnen Tagen stattfand, ist im besten Fall schlecht beobachtet (da vielleicht nicht direkt betroffen), im schlechteren Fall eine bewusste Verniedlichung des Problems. Was wiederum bedeutet, dass die Bedürfnisse der AnwohnerInnen eben nicht wirklich ernst genommen werden, bzw. on der Priorität hinter die der Eck-Besucher gestellt werden. Ich bin jetzt auch nicht gerade begeistert, wenn nun ständig Polizei vor Ort ist. Ganz im Gegenteil – als freiheitsliebendem Menschen stinkt mir das gewaltig. Wenn es die lieben Menschen aber nun nicht anders kapieren, wie man sich rücksichtsvoll verhält (und zum Beispiel seinen Müll einsteckt, wenn kein Papierkorb da ist; oder man sich eben nur so volllaufen lässt, dass man sich noch im Griff hat) dann muss eben notfalls auch mal geräumt oder Alkohol verboten werden. Ein Reset. Vielleicht begreift es dann der ein oder andere. Vielleicht auch nicht. Aber dann können sich zumindest, die die es begreifen wieder in Ruhe treffen, oder eben auch mal schlafen ;) Von daher finde ich Stufenplan schon gut. Erster Schritt Reden. Da könnt ihr eure Ideen und Vorschläge ja einbringen. Aber auf die Menschen, die selbst keine Rücksicht nehmen, sollte man auch mit Repressionen und Strafen reagieren können und dürfen, was im Rechtsstaat eben Aufgabe der Polizei ist. Deshalb finde ich nicht, dass wie unter 1. beschrieben ALLE Menschen das Recht haben sich treffen etc., und JEGLICHE repressive Maßnahmen abgelehnt werden sollten. Sonst leiden am Ende nämlich alle. Ansonsten können wir ja gleich jegliches Regelwerk des gesellschaftlichen Miteinanders neben den Müll am Eck werfen.
Das „Problem“ wird sich wegen der paar jammernden Anwohnern nicht in Luft auflösen. Zieht doch einfach wo anders hin, wenn es euch an der Ecke nicht passt (am besten in eine Stadt). Vielleicht merkt ihr dann mal was wirklich Lärm ist. Das ständige geningle wegen paar Jugendlichen die Spaß haben wollen ist einfach nur noch lächerlich..
Es glaubt doch nicht einer ernsthaft das es reicht mit denen zu reden?! :-D Es gibt halt Dinge die muss man eben einfach mal umsetzen und nicht mit der Kuschelpädagogik um die Ecke kommen. 1000 Leute die sich dort teilweise aufhalten sind einfach zu viel.. Punkt.
Und das die DVB ihre Bahnen ständig umleiten muss nur weil die die Leute beim Sitzen auf den Gleisen stört.. also irgendwann ist echt mal gut.
Grundsätzlich fehlt es einfach am Einsehen und an der Selbstreflektion der Leute, die reicht oft eben nur bis zum eigenen Tellerrand, weil wenn nämlich vor deren Wohnung sowas passieren würde wäre die Hölle los, aber so sinds ja nur „die anderen“ die gestört werden. Oder sind das alles Neustädter da? wohl eher nicht.
@ Jan Kossick
„Ein Ort mit herausragenden städtebaulichen und stadtfunktionalen Aufenthaltseigen-schaften“… klingt ja fast märchenhaft :-D
Also ich bin der Meinung mit Reden kommt man hier auf keinen grünen Zweig, spätestens wenn der Gerstensaft in Strömen fließt weiß doch jeder kommst du eh mit Argumenten bei den Leuten nicht weit.
Ich bin ja sehr für die aktuelle Situation am Assi-Eck!
Das ist das letzte Bollwerk gegen die voranschreitende Yuppiefizierung der Neustadt.
Der letzte Ort an dem Immobilienhaie abwinken und keine völlig überdimensionierten Mercedes-SUV oder Porsche(!) enge Straßen zuparken.
Ein Ort an dem Biertrinken zum trotzigen Widerstand wird.
Love Assi-Eck!
@ Christiane Kämpfe & Tim
Der Antrag enthält nicht die Aufforderung, die bestehenden Zustände zu erhalten oder die störenden Partygäste zu tolerieren oder gar zu schützen. Auch wir wollen das ändern, nur eben nicht mit Alkoholverboten, mehr Polizei und Räumungen (was übrigens auch Ordnungsamt und Polizei nicht wollen).
Bisher wurden keine Kommunikationsteams und Streetworking eingesetzt, insofern lässt sich nicht sagen, ob „man hier auf keinen grünen Zweig“ kommt, wenn es ums Reden geht. Lasst es uns Ausprobieren. Wenn das alles nichts hilft, suchen wir weitere Möglichkeiten. Jedoch gleich mit Polizei, Verboten und Räumungen zu kommen, wird das Problem nur Verlagern (z.B. zum Martin-Luther-Platz), und nicht Lösen.
@Jan Kossick Ich bin wie gesagt sehr dafür Konflikte durch Reden zu klären. Und ja, ausprobieren schadet sicher nichts. Aber ich denke es ist falsch, weitere Maßnahmen kategorisch auszuschließen, denn was ist denn dann der Vorschlag wenn Reden bei dem ein oder anderen eben doch nicht fruchtet? Und wie gesagt: traurig finde ich dennoch, dass man so etwas erst erklären muss. Wenn es einem nicht der gesunde Menschenverstand schon sagt, dass man keinen ÖPNV blockiert, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, was ich da reden sollte. Aber vielleicht seid ihr da kreativer ;)
@Böse und Faul Das glaube ich eben gerade nicht. Da in meiner Nachbarschaft eher langjährige Mieter eben aufgrund dieser Zustände wegziehen. Und rate mal, was dann mit der Miete passiert ist? Mehrfach im direkten Umfeld erlebt.
@Fanta Ja, das ist eben dieser konstruktive Ton. Was kümmern mich die Probleme der anderen? Deren Geningel? Top Einstellung. Und super Argumentation. So kann man jede Diskussion beenden. ‚schau doch mal da hin .. denen geht es noch schlechter‘ . Super solidarisch!
@ Blse und Faul „Das ist das letzte Bollwerk gegen die voranschreitende Yuppiefizierung der Neustadt.
Der letzte Ort an dem Immobilienhaie abwinken und keine völlig überdimensionierten Mercedes-SUV oder Porsche(!) enge Straßen zuparken.
Ein Ort an dem Biertrinken zum trotzigen Widerstand wird.„
Trotzig ja, aber Widerstand? Hast du dir mal angeschaut, was die meisten trinken? Sich mit nem Sterni in der Hand als großer Widerstandskämpfer fühlen und nicht checken, dass man gerade nen Bier von nem internationalen Großkonzern in der Hand hält? Da wird sich der ein oder andere aber ins Fäustchen lachen und sich gleich noch nen Porsche Zweitwagen in die Garage stellen.
Chapeau besser hätte man es nicht machen können! Da macht sich die Satirepartei ihrem Namen alle Ehre und hat sich gleich noch absolute Agitatoren mit jahrzehntelanger Erfahrung ins Boot geholt. Ich stelle mir die Ausarbeitung ungefähr so vor: Hey Genoss*Innen denen die uns gut finden will man auf die Grenzen der Toleranz aufzeigen, dagegen müssen wir was tun! Also müssen wir das Wort Verbote gegen uns herausstellen und gleichzeitig Verbote die wir anderen auferlegen wollen anders benennen, Vorschläge? Wie wäre es mit autofrei für Strassensperrung? Sehr gut! Und anstatt Parkverbote zu fordern stellen wir Paletten auf. Genial, weitere Vorschläge? Wir könnten ja wie früher Parolen gut sichtbar aufstellen, ich würde mich darum kümmern schließlich war ich früher Wandzeitungsverantwortlicher. Das machen wir so! Aber ganz oben müssen wir unbedingt herausstellen daß niemand über Gebühr in die Rechte anderer eingreifen darf, dann fällt niemandem auf daß wir auf das Recht auf Ruhe der Anwohnenden fäkalieren. Hervorragend, Genoss*In Schriftführer_in haben Sie bis hierhin alles notiert? Jawohl hab ich, es fehlt aber noch die Finanzierung. Ach das machen wir wie immer durch die Allgemeinheit. Was fehlt noch? Bunte Mülleimer da es nicht zumutbar ist seinen mitgebrachten Müll nicht an Ort und Stelle zu entsorgen. Und wenn es trotzdem so aussieht wie jetzt können wir das auf die Stadtreinigung schieben. Ach und ganz wichtig, wir sollten genügend Planungszeit proklamieren. Das haben wir früher auch so gemacht, hieß halt 5-Jahresplan und wir konnten immer sagen daß wir doch alles tun und alle Menschen lieben. Gut, aber irgendwas fehlt noch. Hmmm, wie wäre es mit Leuten die ganz vorsichtig mit den Leuten reden und so tun als ob sie die Anwohnenden ernst nehmen? Hervorragend, dann verfassen wir jetzt ein Manifest. Hat noch jemand ein Neues Deutschland aus den 80’ern als Vorlage für unser Pamphlet? Ja, ich hab noch eins auf dem Klo liegen das kann ich morgen vorbeibringen. Damit verabschiede ich die anwesenden Genoss*Innen und niemals vergessen, die Partei hat immer Recht!
Hier der ganze Antrag der SPD. Wer daraus lesen will, „ „Staatliche Schlägertrupps auf die alkoholisierte Zivilbevölkerung loszulassen…“… macht sich doch sehr lächerlich. Aber freies Land….
Ich empfinde es aber als bedenklich, dass sich manche anscheinend beim Feierpublikum (bestehend auch aus Touristen und Feiernden anderer Stadtteile) einschleimen wollen, auf Kosten von Neustädterinnen, die im Stadtteil wohnen. Die als Yuppies zu bezeichnen ist doch ein wenig dünn. Dann hat man NICHT
Mit DEN Anwohnerinnen gesprochen. ♂️
Sollte das gegeneinander ausspielen
schule machen, dann gute Nacht Neustadt.
http://spd-fraktion-dresden.de/2020/10/05/aus-dem-assi-eck-wieder-eine-soziale-ecke-machen/
Wir leben doch in einem Rechtsstaat, oder nicht? Soviel ich weiß, erfüllt Urinieren in der Öffentlichkeit den Tatbestand des Erregens öffentlichen Ärgernisses und die unsachgemäße Benutzung von Verkehrswegen nennt man wohl gerne mal „gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr“. Da es für solche Verstöße Regelungen gibt, sollten diese auch Anwendung finden, da eine weitere Belästigung der Anwohner nicht hinnehmbar erscheint.
„Ich hör die Jugend rufen: Wir wollen was änderen, die Zukunft sind wir! Ich kann die Jugend nicht sehn, sie holt sich gerade ein Bier…“ David P.
ecke homo.
Ach, wenn es doch nur Rebellen wären, die Missstände anprangern, neue Formen des Miteinander diskutieren, sich für einen bunten Wohnbezirk einsetzten und so weiter.
Aber die, die dort sitzen, pissen, krawallen und das Neustadtleben einfach nur stören, erlebe ich doch eher unkritisch und wenig an den Umständen interessiert.
Diese Ecke ist doch in Wirklichkeit die eigentliche Gentrifizierung.
Auch wenn ein paar an der Wirklichkeit vorbeipolitisierenden gern glauben möchten, dort manifestierten sich alternative Lebenskonzepte.
Für mich und genug Anwohner kann die Assi Ecke endlich geräumt werden. Wer keine Rücksicht auf andere nimmt braucht auch keine Rücksicht für sich beanspruchen.
Der Antrag der SPD klingt vernünftig…
Was Die Linke, Piraten und Partei zusammengeschustert haben verhöhnt die Anwohner und ist wieder vom Anti-Auto-Gehetze unterbesetzt.
Hier sind nicht die parkenden Autos das Problem, sondern Menschen die keine Rücksicht nehmen… und das Recht auf ‚Sau rauslassen“ über alles stellen.
@Jan Kossick
..ihr habt nur gehört, was ihr hören wolltet. Ihr habt mit dem Antrag nicht wirklich an die gedacht, die da wohnen. Warum denkt man nicht darüber nach alternativen zu schaffen? Nachdem der Scheunevorplatz fürs partyvolk umgebaut wurde ist er wohl nicht mehr hip?
Ab morgen wirds lustig: alle hinkommen zum „Schaulaufen“: „Nichtsehen und Nichtgesehenwerden“. Maske auf ist Pflicht, Poldi kontrolli alle öffentli Plätze. Und Punkt 10 abends kümmt der Nachtwächter potzplautz und macht alle Kneipen Zick! Das Virus wird mir immer sympathischer. (Narren)Freiheit geht eben nur mit Verantwortung. Jetzt Reifungsprozess der Jugend beschleunigen, einfach Sauf-&-Sinnlos-Periode cutten, stay tuned = @home.
@Mandy Murx, amüsanter Kommentar.
Wochen des guten Lebens liegen vor uns: weniger nächtlicher Lärm, weniger Müll, weniger Erbrochenes auf Gehwegen, weniger Urin in Häuserecken, weniger Autoposer.
‚Wochen des guten Lebens‘.. am Assi-Eck!!
So ist es, da ist die Maske oder ein Schal kein Problem… ;-)
An die Vernunft apellieren, bei Leuten, die betrunken sind oder unter Drogen stehen? Das ist ja sehr naiv. Es wird nichts bringen. Die Polizei und unsere Gesellschaft darf sich nicht von Egoisten auf der Nase herum tanzen lassen. Der Egoismus wird ja schon hier in den Kommentaren sehr deutlich. Da wird von Anwohnern geforder „zieht doch woanders hin, wir wollen vor eurer Tür Feiern“. Was würden denn die Party-Leute wohl sagen, wenn es anders herum wäre? Wenn bei ihnen vor der Tür ständig betrunkene und gröhlende Menschen und ihnen die letzten Nerven rauben? Dann, wenn es ihnen gar nicht passt? Ich weiß, was dann passiert: Sie würden die Polizei raufen. Weil: Dann sind sie ja selber betroffen. Dann ist alles anders. Aber hier wollen sie ja nur ganz egoistisch ihren „Spaß“ durchsetzen, auf Kosten anderer. Die Ordnungskräfte sind noch viel zu lasch mit diesem Mob.