Im Büchers Best, der Buchhandlung mit Kater auf der Louisenstraße sind derzeit neben und über den Büchern auch zahlreiche Aquarelle des Künstlers Matthias Rummer zu sehen. Rummer ist eigentlich Archäologe, genauer Grabungstechniker. Er malt aber schon seit frühester Kindheit. Die Bilder in der Ausstellung zeigen Eindrücke von Grabungen, an denen er in den vergangenen Jahren beteiligt war. Eine der bedeutendsten Grabungsstätten für ihn waren die Ausgrabungen und die Erforschung des steinzeitlichen Göbekli Tepe. Dieser künstlich angelegte Hügel in Südostanatolien gilt mit einem Alter von etwa 11.500 Jahren als eine der ältesten Tempelanlagen. Aufgrund seiner monumentalen Steinarchitektur, bedeckt mit Reliefs von Tieren, Menschen und Symbolen wurde Göbekli Tepe 2018 zum Unesco-Welterbe erklärt.
„Die Jungsteinzeit dort begann etwas eher als bei uns“, erklärt Rummer, die Ausgrabungen sind rund 11.000 Jahre alt. Die Steinanlagen wurden von Jägern und Sammlern angelegt, die schon sehr weit entwickelt waren, gewissermaßen kurz vor der Sesshaftigkeit. „Eine beeindruckende Leistung für die damalige Zeit“, berichtet der Archäologe.
Vierteljahrhundert malen und graben
Seit nunmehr 25 Jahren arbeitet er als Grabungstechniker und seit der Zeit aquarelliert er auch die antike Stätten im In- und Ausland. Damit möchte er den Blick für die Besonderheiten des Altertums schärfen. Bildthemen fanden sich unter anderem in Sibirien, Syrien, der Höhle von Altamira, Europa und Sachsen.
„Wunschbaum“ heißt eines seiner Bilder, es zeigt einen Baum in der Gegend von Göbekli Tepe. „Der Baum wird von Gläubigen mit bunten Stoff-Fetzen behängt“, berichtet Rummer. Im Vordergund sind zwei islamische Heiligengräber, sogenannte Marabouts, zu sehen. „Die sind für uns Archäologen tabu, darunter dürfen wir nicht graben“, sagt Rummer. Einige der Bilder in der Ausstellung hat er schon vor Ort entworfen, andere sind zu Hause entstanden, aus der Erinnerung oder anhand von Fotos. Da er nun ein Vierteljahrhundert gräbt und malt, wollte er seine Bilder auch mal der Welt zeigen. „Da ich meine Bücher bei Herrn Stübing kaufe, sprach ich ihn an, er war sofort begeistert“, erzählt Rummer.
Finissage am 11. November
Die Ausstellung im Buchladen ist noch bis zum 11. November zu sehen, dann wird es um 17 Uhr eine Finissage geben. Zur Ausstellung erschien ein Katalog mit 33 Abbildungen, der während der Öffnungszeiten zum Preis von 10 EWuro erworben werden kann (so lange der Vorrat reicht).
Buchhandlung Büchers Best
- Louisenstraße 37, 01099 Dresden
- Montag 12 bis 20 Uhr, Dienstag bis Freitag: 11 bis 20 Uhr, Sonnabend 10 bis 16 Uhr
- Telefon 0351 8015087, im Internet zu erreichen unter: www.buechersbest.de
Sehr geehrter Herr Launer,
es war mir eine große Freude, wie heiter, schöpferisch und präzise Sie unser kleines Telefoninterview führten.
Vielen Dank für die fundierten Fragen und Ihre Arbeit für die Kommunikation in der Neustadt,
M. Rummer