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BRN ohne Lustgarten

In diesem Jahr werden die Feierlichkeiten zur Bunten Republik Neustadt ohne den BRN-Lustgarten auskommen müssen. Der Grund: Der Veranstalter Kultur Aktiv e.V. sieht nach dem Wegfall des bisherigen Geländes keine realistische Alternativlösung mehr. „Natürlich haben wir uns auch nach anderen Flächen umgeschaut“, sagt der Vereinsvorsitzende Marcus Oertel. „Aber alle möglichen Optionen lagen außerhalb des eigentlichen Festgeländes und würden einen erheblichen Mehraufwand bedeuten, der in der Kürze der verbleibenden Zeit nicht zu schaffen ist“. Dahinter stehe auch ein unkalkulierbares finanzielles Risiko für den größtenteils ehrenamtlich arbeitenden Verein. Wie auf der BRN üblich, wird auch im Lustgarten kein Eintritt erhoben. Bleiben Getränkeumsätze und Standmieten aus, kann die Veranstaltung schnell zum finanziellen Desaster werden.

„Gern wollen wir den Lustgarten 2013 wieder machen, dann mit entsprechender Vorbereitung einer tragfähigen Lösung“, gibt sich Oertel optimistisch. Der Kultur Aktiv e.V. wird die BRN dennoch mit internationalem Flair bereichern: Auf der Bühne des Café Neustadt am Martin-Luther-Platz werben drei Balkanbands im Rahmen des Projektes „Music Without Borders“ für grenzenlosen Musikaustausch. Mehr Informationen dazu unter www.kulturaktiv.org

Eingang zum Lustgarten zur BRN 2008
Eingang zum Lustgarten zur BRN 2008
2002 gab es den ersten BRN-Lustgarten, damals noch auf der Freifläche an der Böhmischen Straße. Nachdem dort ein Haus gebaut wurde, war der Verein auf die gegenüberliegende Seite umgezogen und sorgte stest für heftiges Gedränge im Hof der Kneipe „Stilbruch“. Für dieses Jahr gab es bereits Pläne das Gelände um das ehemalige Verkehrsbetriebe-Hochhaus am Albertplatz mit Lust zu begärtnern, aber aus oben angeführten Gründen hat sich dieses Projekt zerschlagen.

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39 Kommentare

  1. Tja Ihr Lieben,

    lange hats gedauert und wir haben wirklich viele spannende Optionen eines Umzugs geprüft, leider mit dem og. Ergebnis. Leicht war diese Entscheidung ganz sicher nicht, zumal es ja unser Jubiläums-Lustgarten zum 10. werden sollte…

    Außerdem sei an dieser Stelle jenen gedankt, die uns mit Rat und Tat unterstützt haben, um eine passende Lösung zu finden. Namentlich (in der Hoffnung ich vergesse niemanden) zuallererst unsere Marie, unser Ortsamtsleiter Barth, Ordnungsbürgermeister Sittel und sein Team, Launers Anton, Schwafel-Ulla ;-) Scheune-Magnus, Katys-Stefan, Café Neustadt-Thomas & Jörg Schittkowski und viele viele mehr…

    Nuja, wir bleiben dennoch für unsere Neustadt am Ball, am Samstag könnt Ihr gerne in die Chemo kommen zu unserer Jubiläumsparty, dort gibts auch Livemugge und unser Team (vermutlich) mal eher relaxt zu erleben.

    Mirko

  2. ich schließe mich an und finde es sehr, sehr schade.
    die BRN wird stück für stück uninteressanter, was vielleicht auf lange sicht aber ganz gut so ist.

  3. Tja, der schnöde Mammon! Aber das allein ist ja nicht nur das Problem der BRN. Im Grunde genommen trifft es ja jedes Stadt – oder Dorffest. Eigeninitiative unerwünscht – Einheitsbrei von ein paar wenigen vermarktet- erwünscht! Es ist ja jetzt schon so: „BRN- musste mal gewesen sein. Ist wie Disney-Land.“ Manche machen damit Umsatz – anderen Bewohnern ist es unangenehm. Mich würde mal die Prozentzahl interessieren, welche zur BRN ihren Stadtteil verlassen.

  4. @christoph: Dass muss vor 2000 gewesen sein. So lange steht ja mindestens das Haus schon dort. Aber vielleicht war das nur eine zufällige Namensgleichheit.

  5. durchaus möglich mit der Namensgleichheit… das „Ambiente“ war deutlich punkiger… kein Kinderbogenschießen etc.

    ich glaub das war in dem Jahr als in der alten Lederfabrik auf der Böhmischen so viele Konzerte waren, ist aber ewig her, hab da nur dunkle Erinnerungen

  6. Wie jetzt, Someone Else, du findest das „schade“? Versteh ich jetzt nicht. Letztens hattest du dich doch noch bis zum Nervenzusammenbruch darüber aufgeregt, dass ich es wagte, mich über den zunehmenden Wegfall von Freiflächen in der Neustadt infolge zunehmender Bebauung auch des letzten Winkels zu beschweren. Dass der Lustgarten Opfer genau dieser Praxis wurde, ist dir aber schon klar, oder?

  7. @jane: richtig lesen! ich hatte mich darüber aufgeregt, dass irgendwelche läden zur institution erklärt werden, die es nicht verdient haben. überdies bemängelte ich die art von „architektur“, die hier so hochgezogen wird. zu freiflächen an sich hatte ich jetzt eigentlich nichts geschrieben.

    egal, ich finde es eher schade, dass die idee „lustgarten“ jetzt nicht mehr existiert, der wegfall der freifläche ist in dem falle für mich eher zweitrangig, denn der lustgarten fand auch schon an anderen stellen statt.
    da werde ich wohl dieses jahr ernsthaft darüber nachdenken müssen, ob ich die drei tage nicht lieber auswärts verbringe.

    einen schönen tag noch.

  8. warum org. man ni spontan nen kleinen Lusti ,irgendwo …Alauni ,oder wie auch immer …gerade zum Jubiläum …und wenns nur annähernd dran erinnert…ich weiß ,es ist nicht so einfach wie gedacht ,aba irgendwie muss doch da was gehen ?! …Priessnitzgrund ? neue Seite Alauni ? Rosengarten,Elbe? Glitzeglitzeklein:))

  9. @kanneko: warum denn Glitzeglitzeklein – den Alaunpark gibts doch noch – der ist sowieso ein permanenter Lustgarten ;-)
    (Gestern gabs dort vor dem Kindergarten ein Grüppchen mit Musik á la „die hat dicke Titten“ – wenn das mal nicht lustgärtnerisch ist – war aber nix für die Kleinen, die haben deswegen einen Sichtschutz!)

  10. ich wäre für einen „(ver-)lustgarten“ zum abschied. perfekt wäre doch die brache auf der bautzner, beim 13.februar-gedenkstein“, aber da müsste man vorher mal gemeinschaftlich mit der machete drübergehen.

  11. Someone Else:

    Nee, nee, es ging nicht nur um Institutionen. Abgesehen davon, dass du Trödel-Achim mit Alice Schmitz und damit Äpfel mit Birnen vergleichen wolltest, ging es um die Entwicklung in der Neustadt, um Platzangst, die durch übermäßige Bebauung entsteht, und damit einhergehende Verdrängungeffekte durch steigende Mieten.
    Ich darf dich an deine Worte erinnern:

    Zitat Someone Else: „wo genau platzt denn die neustadt aus allen nähten? auf dem a-platz vielleicht? … die verschlechterung des sozialen klimas hier, hat sicher nichts mit den investitionen zu tun. bei steigenden mieten und einer hohen anzahl von eigentumswohnungen, müsste sich ja das klima eigentlich verbessern, weil dadurch eine eher konservative und “normale” bevölkerungsschicht angezogen wird…“

    *Räusper* Yep, sieht man ja, was für eine Art Bevölkerungsschicht hier angezogen wird. Die Art Investoren, denen die Soziokultur hier im Viertel völlig Schnitte ist.

  12. entschuldige bitte, dass ich mich nicht an jeden kommentar en detail erinnern kann. dafür habe ich ja scheinbar dich… ;)

    und was hat das jetzt genau mit dem gelände des lustgartens zu tun? diese fläche wurde doch eh nur einmal im jahr für etwas genutzt und den rest der zeit war es eben eine teils zugemüllte brache. zu den intentionen der investoren kann ich dir, bevor dort nicht das erste haus steht, leider nichts sagen, selbst wenn schon visualisierte baupläne vorliegen. ich kann mir zudem auch noch kein urteil darüber erlauben, was für eine bevölkerungsschicht in eventuell entstehende wohnhäuser einziehen wird.
    die zeit wird zeigen, ob sich dort ein zweites steril-kaltes volvo-ghetto oder eventuell doch ein platz für sympathische menschen entstehen wird.
    wie gesagt, um das areal und die idee „lustgarten“ tut es mir wirklich leid, aber ich bin optimistisch, dass er irgendwann wieder auftauchen wird bzw. sich alternativen entwickeln werden. soviel kreativität traue ich meinen viertel-genossen auf jeden fall zu.

  13. zur Auflockerung…

    im Volvoghetto ( grrrrr ich fahr selber Volvo…) entsteht ein Biomarkt… Ladenwerbung is schon dran…

    zum Thema.. ich denke nicht das es allein an der kreativität der leute mangelt, sondern einfach im laufe der zeit an passenden freiflächen, klar kann man einfach den lustgarten auf den alaunplatz verfrachten… dann geht aber der inselcharakter der location flöten… und das war ja wahrscheinlich das, was die meisten am lustgarten mochten..

  14. Einen guten Abend in die Runde,

    erstmal an Alle ein dicker Dank fürs Feedback, was uns doch aufmuntert, im nächsten Jahr weiterzumachen.

    Besonders erheiterte mich persönlich die Idee des „Ver-Lustgartens“, der einerseits den (vorläufigen) VER-lust des Gartens ganz gut auf den Punkt bringt, andererseits das für uns alljährlich damit verbundene finanzielle Risiko symbolisiert…

    Die Idee mit nem Spontilusti find ich auch ganz cool, würde der ursprünglichen BRN sogar entsprechen. Im Moment sind wir zunächst dabei, unsere Bands kurzfristig auf anderen Bühnen unterzubringen.

    An einen Lustgarten neben dem von mir seit Eröffnung vor 16 Jahren (zuweilen) frequentierten Mondfisch erinnere ich mich nicht, wobei sich Ursache (Mofi) und Wirkung (Erinnerung) hier mlgw. in meinem Hirn VerLust-Gärtnern.

    Das seriösere Problem ist in der Tat die sog. Gentrifizierung. SomeElse bringts ganz gut auf den Punkt: Wie entscheidend ist der (evtl. vorübergehende) Verlust der Fläche hinsichtlich der langfristigen Entwicklung des Stadtteils??? Wir haben Ausweichflächen geprüft und dies durchaus mit dem Esprit des „soviel kreativität traue ich meinen viertel-genossen auf jeden fall zu“. Antworten haben wir allein nicht gefunden. Oder die Frage: Wie originell ist die BRN noch??? Oder Janes Einwand (umformuliert, und zugespitzt): Braucht der Neustädter Soziokultur überhaupt noch?

    Ich meine, diese Fragen sollten diskutiert werden, gerne hier. Obdrein hat sich nicht zuletzt aus ähnlich gelagerten Fragen einer Grundsatzdiskussion zur 20. BRN 2010 die Schwafelrunde entwickelt…

    Über den Hellerrand hinaus betrachtet, stehen wir mit solchen Fragen nicht allein. Die Republik Uzupis (quasi in der Nähe von Litauen) kämpft mit ähnlichen Phänomenen. Ebenso sie Republik Zizkov (quasi in der Nähe von Prag). Quasi in der Nähe von Ljubljana bei NSK sieht es auch nicht viel anders aus. Wie wärs also mit einem Kongreß der Freien Republiken zur nächsten BRN? Hat jemand Lust mitzuwirbeln und mitzumachen??? Zu warten, was die Zeit zeigen wird (so wie SomeoneElse meint), wird uns wohl nicht weiterbringen.

    Soviel Input für heute,
    Mirko
    u.a. Official Ambassador on Survival of the Republic of Uzupis

  15. Ich glaube, der Garten neben dem späteren Mondfisch, welcher für Veranstaltungen während einer der frühen BRNs genutzt wurde, hieß „Garten Eden“. In den x-tausend Fotos vom Lothar Lange findet man bestimmt auch ein Bild davon.
    Und 1993 gab es nicht nur Livemusik in der Lederwarenfabrik und eine Eisenbahn auf der Böhmischen, sondern auch Freibier beim Spar-Markt Böttger auf der Alaunstraße, außerhalb der Öffnungszeiten ;-)

  16. ich geb mich geschlagen.. ihr habt recht… is ja nun auch schon ein paar tage her, da darf ich mal was verwechsern

  17. An die Eisenbahn auf der Böhmischen kann ich mich nun überhaupt nicht mehr erinnern, dafür an das Think-About-Mutation-Konzert in der Lederfabrik. Die Freibieraktion, sprich: Plünderung vom Spar-Markt und den Läden der unteren Alaunstraße war sowas von daneben.

  18. warum kein lustgarten im scheunegarten? magnus wollte doch eh, dass wir alle kopulieren bis die cops kommen und auch wenn ich den scheunegarten in den letzten jahren geschätzt habe: ein bißchen luft nach oben war da schon besuchermäßig

  19. Someone Else:

    „und was hat das jetzt genau mit dem gelände des lustgartens zu tun?“

    Ist der Zusammenhang wirklich so schwer zu erkennen? Lies doch mal Antons Text richtig. Der Lustgarten findet nicht mehr statt, weil die Baustelle an der Bautzner Straße und damit der künftig dort entstehende Supermarkt mit Parkhaus (Achtung Investor!) den dafür nötigen Raum nimmt. Und so wird das irgendwann mit jedem noch halbwegs unberührten Flecken in der Neustadt passieren. Deshalb geben Kreative wie die Lustgarten-Organisatoren auch zunehmend auf, grüne Oasen verschwinden und stattdessen gibt’s noch mehr Gebäude und noch mehr Menschen.

  20. Mirko:

    ICH persönlich brauche die über Jahrzehnte gewachsene Soziokultur definitiv! Ich fürchte nur, dass es zunehmend hier Menschen gibt, die diese Art Kultur gar nicht kennen und damit auch keinen Bezug dazu haben. Und das wird eben durch die Versiegelung der Freiflächen durch Investoren noch begünstigt.

  21. ich könnte ja jetzt wieder empfehlen, mal in richtung elbe, prießnitz oder sächsische schweiz zu wandern, aber ich lasse es lieber. führt ja zu nichts und ich bekomme wieder nur den vorwurf, das „geflüster“ als platform für einen kleinkrieg zu nutzen.

    liebe grüße und einen schönen tag. ☮

  22. … für den Lustgarten, meine ich. Warum den nicht einfach mal an der Elbe oder in der Sächsischen Schweiz aufbauen?

  23. Erst war’s die Lust – dann kam der Garten, wie das Leben eben so spielt…

    Naja, nächstes Jahr wieder beides in einem bei uns. Bis dahin kann ja jeder kopulieren oder Blümchen pflanzen oder beides wie er/sie lustig ist. Wir feiern morgen erstmal lustvoll Party!

  24. Hä? Also jetzt mal ehrlich: Schau dir den Kommentar von 10:36 Uhr mal an, S. E. Da ging es worum? Richtig, um den Lustgarten. Und natürlich ging es auch um den Verlust von Freiflächen, denn der Verlust des Lustgartens geht ja eben auf den Verlust von Freiflächen zurück. Das eine ist doch hier vom anderen ganz offensichtlich gar nicht zu trennen. Tut mir leid,lieber Someone Else, aber um die Erkenntnis wirst du nicht drumrum kommen, dass du dir so ein wenig selbst widersprichst, wenn du auf der einen Seite die von mir behauptete Veränderung der Neustädter Soziokultur durch Zersiedelung und Überinvestition bestreitest, auf der anderen aber den Verlust des Lustgartens beklagst.

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