Das Dresdner Gesundheitsamt meldet mit Stand heute 12 Uhr für die vergangene Woche 1268 Neuinfektion, die Corona-Ampel steht auf „Rot“, 97 Personen wurden in der vergangenen Woche neu in ein Krankenhaus aufgenommen, 39 Personen verstarben laut Totenschein an einer Covid-19-Erkrankung.
Weltweit sind mehr als 66 Millionen Infizierte gemeldet, mehr als 1,5 Millionen Todesfälle wurden in Zusammenhang mit Covid-19 verzeichnet, Details in der Übersicht der Johns-Hopkins-Universität.
In Deutschland bleiben die Infizierten-Meldungen weiterhin auf hohem Niveau. Das Robert Koch-Institut (RKI) weist darauf hin, dass vor allem die Infektionen in der älteren Bevölkerung weiter zu nehmen. Dadurch steige die Anzahl an schweren Fällen und Todesfällen. Es ist daher weiterhin sehr wichtig, so das RKI, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert, z.B. indem sie Abstands- und Hygieneregeln konsequent einhält, Innenräume lüftet und, wo geboten, eine Mund-Nasen-Bedeckung korrekt trägt.
Die wichtigsten Zahlen für Dresden
Die Corona-Ampel des Dresdner Gesundheitsamtes zeigt immer die letzten sieben Tage an. Also heute vom vergangenen Sonntag bis Sonnabend. Am Sonntag, dem 6. Dezember 2020 zeigte die Ampel weiterhin auf rot mit einer 7-Tage-Inzidenz von 218,4. 39 Personen sind laut Totenschein in der vergangenen Woche an einer COVID-19-Erkrankung verstorben, offenbar wurden ein Todesfall noch nachgemeldet. Insgesamt werden in Dresden nun 95 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 verzeichnet.
Das Gesundheitsamt trägt in das Dashboard den Tag ein, an dem das Labor den positiven Test dem Gesundheitsamt meldet. Diese Fälle werden teilweise auch nachträglich eingetragen. Daher gibt es für den aktuellen Tag immer eine deutlich geringere Zahl, die dann innerhalb der nächsten Tage mehrfach korrigiert wird. Diego Jahn hat auf der Website www.coronavirus-dresden.de mit den Daten vom Gesundheitsamt interessante Übersichten angefertigt, wie die tatsächlichen 7-Tage-Inzidenzen aussehen, wenn man die Nachmeldungen berücksichtigt.
Seit Dienstag, dem 1. Dezember gilt eine neue Sächsische Corona-Verordnung, in der die Einschränkungen noch einmal verschärft werden. Diese wurden durch eine Verfügung der Stadt Dresden umgesetzt. Bereits seit Anfang November sind Kultur- und Gastronomiebetriebe geschlossen. Informationen zu den sogenannten Novemberhilfen gibt es auf der Seite des Gewerbe- und Kulturvereins Dresden Neustadt.
Belegung Intensivstationen
In der vergangenen Woche wurden 97 Covid-19-Patienten neu in Krankenhäuser aufgenommen. Insgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie in Dresden 425 Patienten stationär behandelt. Laut DIVI-Intensivregister werden in Dresden 52 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt, davon werden 41 Patienten invasiv beatmet. Aktuell sind in Dresden 45 Intensiv-Betten frei.
Corona-Ampel
Die Stadtverwaltung zeigt auf dresden.de seit Anfang dieser Woche gleich zwei Corona-Ampeln. Die eine zeigt das aktuelle Infektionsgeschehen, wie es beim Gesundheitsamt gemeldet wird an, die andere den Stand des RKI. Die RKI-Ampel ist für eventuelle Einschränkungen wichtig. Die RKI-Ampel ist in den vergangenen Tagen immer geringer ausgefallen als die Ampel vom Gesundheitsamt, bei ihr wurde der kritische Wert von 200 bisher nicht überschritten. Angezeigt wird jeweils, wie viele Fälle es pro 100.000 Einwohner in Dresden in den vergangenen sieben Tagen gab.
Entwicklung der 7-Tage-Inzidenz in Dresden
Aktuelle Corona-Schutz-Verordnung
- Die aktuelle Corona-Schutz-Verordnung des Freistaats Sachsen gibt es hier als PDF auf sachsen.de.
- Die Regeln zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen hier als PDF
Test- und Quarantäneregelungen
Betroffene mit Symptomen sollen sich an ihren Hausarzt oder die Corona-Ambulanz am Universitätsklinikum wenden. Für gesetzlich Krankenversicherte übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Wenn ein positives Testergebnis vorliegt, erhält das Gesundheitsamt die Meldung vom Labor, ermittelt die Kontaktpersonen und legt fest, welche Personen zu testen sind. Das Gesundheitsamt selbst führt Corona-Tests ausschließlich im Rahmen von Umgebungsuntersuchungen durch. Die Kosten trägt die öffentliche Hand.
Fragen zu Testpraxen werden auch unter Telefon: 116117 beantwortet. Corona-Tests für Personen ohne Symptome führen darüber hinaus niedergelassene freie Labore in Sachsen durch. Die Kosten sind selbst zu tragen.
Personen, die ein positives Testergebnis erhalten, unterliegen einer Absonderungspflicht (Quarantäne), die vom Gesundheitsamt immer für den Einzelfall und in Abhängigkeit vom Vorliegen von Symptomen festgelegt wird.
Erläuterungen
- Fallzahl: Anzahl aller labordiagnostisch bestätigten SARS-CoV-2-Fälle, die der Falldefinition gemäß § 11 Abs. 2 IfSG entsprechen und gemäß § 11 Abs. 1 IfSG an die Landesuntersuchungsanstalt Sachsen bzw. an das Robert Koch-Institut übermittelt werden.
- Einweisung Krankenhaus:
Anzahl aller labordiagnostisch bestätigten SARS-CoV-2-Fälle, die aufgrund einer COVID-19-Erkrankung in stationärer Behandlung sind. - Sterbefall: Anzahl aller labordiagnostisch bestätigten SARS-CoV-2-Fälle, welche laut Totenschein an einer COVID-19-Erkrankung verstarben.
- Annahmen zur Schätzung genesener Fälle: Die Zahl der genesenen Fälle stellt lediglich eine Schätzung dar. Eine entsprechende Meldung an das zuständige Gesundheitsamt erfolgt nicht. Die zugrunde liegenden Annahmen entsprechen den Schätzparametern auf Landesebene (Sachsen). Es wird von einer Genesung 14 Tage nach Meldedatum bei Fällen ohne gemeldete Hospitalisierung und von einer Genesung 30 Tage nach Meldedatum bei Fällen mit gemeldeter Hospitalisierung ausgegangen.
- Annahme zur Schätzung der aktuell Infizierten: Die Zahl resultiert aus den gemeldeten Fällen abzüglich der Sterbefälle und der Genesenen. Somit kann es sich auch hier nur um eine Schätzung handeln.
Interessante Links
- Antworten auf häufig gestellte Fragen auf der Seite des Sozialministeriums von Sachsen.
- Kontaktpersonen-Nachverfolgung, Hinweise des RKI
- Lagebericht des Robert Koch-Instituts vom Sonnabend, 21. November.
- Corona-Dashboard des Gesundheitsamtes Dresden
- Corona-Inzidenz-Berechnung nach den Zahlen des Gesundheitsamtes, nachgemeldete und halbtägliche Berechnung
- Beitrag zum Thema PCR-Tests im Deutschlandfunk
Hi Anton,
weißt Du warum die Ampel des RKI durchweg niedrigere Werte ausweist als die Ampel des Dresdner Gesundheitsamtes? Ich meine, die Daten sollten doch vom Gesundheitsamt hier an das RKI gemeldet werden, oder?!
Danke!
Hallo Neugieriger, hier die offiziellen Erläuterungen zur 7-Tage-Inzidenz des RKI inkl. 5-Tage-Verlauf
Unterschiede zwischen den Inzidenzen der Stadt Dresden und des RKI können zum einen durch einen Übermittlungsverzug zustande kommen. Dieser liegt vor, wenn zum Beispiel das Gesundheitsamt bereits Fälle an die zuständige Landesbehörde übermittelt hat, diese aber noch nicht vom Land an das RKI übermittelt worden sind. Im Zuge dessen liegen unterschiedliche Datenstände für die Berechnung des Inzidenzwertes zugrunde. Wie der Meldeweg funktioniert, kann man unter https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/gesamt.html;jsessionid=1F17680A145E89E3DFB444580EC209EA.internet052 nachlesen.
Solange die Zahlen weiter steigen, wird die RKI-Ampel also immer einen geringeren Wert anzeigen, wenn sie fallen, sollte die RKI-Ampel höhere Werte als das Gesundheitsamt anzeigen. Aber möglicherweise spielen auch noch Nachmeldungen eine Rolle, das kann ich nicht genau einschätzen.
Heute (Montag 7.12. hat nun die RKI-Ampel zum ersten Mal die 200er Marke überschritten. Wenn man sich den Wochenverlauf der Gesundheitsamts-Ampel ansieht, ist wohl davon auszugehen, dasss die RKI-Ampel auch die nächsten vier Tage über dem 200er Wert bleiben wird. Daraus folgen dann schärfere Einschränkungen laut der Städtischen Verordnung.
Es sei denn, wir bekommen diese Woche in Sachsen noch neue Regeln, was nach dem bayrischen Vorstoß von gestern nicht so unwahrscheinlich ist.
Für Samstag hat Querdenken eine Demo inkl. Autokorso durch die Stadt angemeldet. Angeblich wird auch im Ausland bei Hooligans und Rechtsextremen Werbung dafür gemacht (Quelle DNN). Mir graut vor diesem Tag, sollte er so stattfinden. Es wäre wieder ein Schlag ins Gesicht für all jene, die im Gesundheitssektor seit Wochen in einer Parallelwelt arbeiten und tagtäglich COVID-19 live am Menschen erleben und am Limit arbeiten. Vlt helfen die Inzidenzwerte diese Demo wenigstens etwas einzuschränken oder gar zu verbieten.
Hi Anton,
Danke für die Erklärung! Das scheint plausibel, wenn auch trotzdem „komisch“ für mich. Ich würde ja denken, dass zu spät gemeldete Daten spätestens dann Tags darauf eingehen beim RKI und dann auch dem richtigen Tag zugeordnet werden. Dann würde sich zwar rückwirkend die Ampel ändern, aber zumindest wäre es korrekt… Hm, nunja. Bei mir macht sich das Gefühl von Taschenspielertricks breit, damit man möglichst lange unter 200 bleibt, was ja vollkommen sinnfrei ist!
Außerdem versteh ich nicht, warum bei 200 jetzt erst gehandelt wird und die 150 Inzidenzen dazwischen nicht, obwohl ja im Frühjahr schon 50 als DIE Grenze angesetzt wurde (Ampel auf rot), wo man härtere Maßnahmen ergreifen muss m(
Naja – Bleib gesund ;)
Ich werde die Demonstration besuchen aber als Demonstrant und mit Maske.
Und ja, Nazis die dort mitlaufen darf man selbstverständlich gern bekämpfen ausbuhen auspfeifen oder festnehmen lassen.
Aber, es kann ja wohl nicht sein, das mir jetzt sogar am Elbufer mein Radweg zur Arbeit gesperrt wird, und ich nicht mehr dort meine fürs Wohbefinden wichtige Jogginrunde laufen darf. Alles nur damit allen Ernsten dort ein Skiweltcup fürs Öffentlich rechtliche Fernsehen verantaltet wird.
Was für eine selten unfähige Regierung sitzt da im Rathaus oder fließen da Gelder in irgendwelche Taschen? Wir haben die höchsten Werte in Deutschland überall Veranstaltungsverbote.
Aber Dresden macht einen auf Olympia. Hackst bei denen!?
Wo sind denn die ganzen Politiker mit sozialer Verantwortung?
Kann mir diesen Waahnsinn irgendeiner plausibel vermitteln?
@H.Wolfram
Du kritisierst (m.E.) zu Recht, dass eine eher unnötige Sportveranstaltung trotz der Corona-Einschränkungen stattfindet und damit auch weitere – unnötige – Einschränkungen mitbringt.
Gleichzeitig kündigst Du an, eine Demo zu unterstützen, wo Leute die Corona -Einschränkungen als komplett falsch bezeichnen und ihren Egoismus feiern. Das scheint mir widersprüchlich.
Hallo H. Wolfram:
Ich bin auch kein Fan von diesem Ski-Zirkus an der Elbe. Und ich gehe davon aus, dass man im Hintergrund fleißig klüngelt und gegenseitig Hände wäscht, um das alles möglich zu machen. Gleichwohl treibt mich das nicht zu den Querdenkern, Hools und Rechten. Der Frust auf „die Obrigkeit“ und die Corona-Einschränkungen ist das eine. Aber wenn Sie sich neben Leute stellen, die Gewalt feiern und unsere rechtsstaatlichen Grundprinzipien in Frage stellen, dann verleihen Sie diesem menschenverachtenden Gedankengut nur durch Ihre blose Präsenz mehr Gewicht. Gewalt ist scheisse und ich hoffe sehr, dass es nicht zu Krawallen und Ausschreitungen kommt.
Ich bin sehr gespannt, wie die Stadt ein Stattfinden der Demonstration rechtfertigen will, wenn ich nicht einmal zu dritt vor einer Pommesbude verweilen darf, um zu essen.
Die Verquerdenker werden ein eventuelles Verbot aber wieder für sich zu nutzen wissen und darin eine Bestätigung sehen, dass in Deutschland irgendwelche Grundrechte, die sie ja eigentlich bekämpfen, ausgehebelt werden.
Mir wird meine Stadt von Jahr zu Jahr unsympathischer…
Die Demonstration ist übrigens von der Stadt verboten worden, um ein „Superspreader-Event mit schwerwiegenden Folgen“ zu verhindern.
Danke für den Hinweis. Haben wir in unserer aktuellen Meldung mitaufgenommen.