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Lange Nacht der Angst im Hygiene-Museum

Galerie Jordanstraße

Seit heute hängen Portraits der Bewohner der Jordanstraße an den Fenstern. Die Kunststudentin Lisa Poelker hat sich diese Aktion ausgedacht. Anfang April hat sie damit begonnen, die Bewohner ihrer Straße anzuschreiben. „Die Privatsphäre der Menschen sind ein spannendes Thema“, erklärt sie. Sie wollte erleben, wie dicht sie an die Bewohner herankommt, wie sie auf ihr Projekt reagieren. „Den Anstoß gab mir der Umstand, dass ich jeden Abend Schritte in der Wohnung über mir hörte, aber nie einen möglichen Bewohner im Treppenhaus traf. Daraus resultierten ein etwas merkwürdiges Gefühl und die Neugier darauf, den Unbekannten endlich einmal zu Gesicht zu bekommen“, erzählt sie.

Die Resonanz war großartig. 300 Briefe hat sie den Bewohnern der Jordanstraße in die Briefkästen geworfen und insgesamt 62 Bilder sind zurück gekommen. Diese hat die Künstlerin in DIN-A2-Größe ausgedruckt und zur Stabilität auf einen Karton aufgezogen. Mit Schnüren und Holzklötzchen versehen, hängen die Portraits seit heute an den Fensterrahmen der jeweiligen Bewohner.

Gesichter der Jordanstraße
Gesichter der Jordanstraße

Gesichter der Jordanstraße
Gesichter der Jordanstraße

12 Kommentare

  1. Voll die coole Idee, das sollte man mal in ganz vielen Städten machen, vor allem größeren. Da wohnt man so nah aneinander und schläft Wand an Wand und kennt sich trotzdem nicht!

  2. das gibts doch schon, nennt sich facebook.
    nein spaß bei seite ich finde die idee auch gut.

  3. Was mache Leute „Kunst“ nennen…Diese Aktion wird meiner Meinung nach überbewertet.

  4. Über den Begriff „Kunst“ lässt sich bekanntlich streiten. In dem Projekt ging es aber doch keinesfalls darum, zu zeigen, schaut her- das ist die große Kunst. Für mich ist die Aktion eher ein soziales Projekt, weil es den Zweck der Kommunikation verfolgt oder ein sozialwissenschaftliches Projekt, weil wie im Text geschrieben untersucht wird, wie Menschen auf eine durchaus nicht alltägliche Idee reagieren. Leider haben wir als Passanten nur die aufgehängten Fotos gesehen, es wäre bestimmt interessant gewesen, auch etwas über die Reaktionen der Bewohner zu erfahren.

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