Zur Bewältigung der Corona-Krise werden ehrenamtliche Helferinnen und Helfer dringend gesucht. Sozialbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann (Linke) und die Geschäftsführerin der Bürgerstiftung Katrin Sachs rufen deshalb die Dresdnerinnen und Dresdner auf, sich freiwillig in Pflegeheimen und als Einkaufshelfer zu engagieren. Wo und wie sich Interessierte engagieren können, erfahren sie auf der Ehrenamtsplattform www.ehrensache.jetzt/dresden.
Auf dieser Internetseite haben gemeinnützige Einrichtungen und Vereine der Stadt Inserate geschaltet, die aktuell ehrenamtliche Mitstreiterinnen und Mitstreiter suchen. Die Einsatzstellen stehen unter „Ehrenamt finden“ im Handlungsfeld „Corona-Hilfe“. Freiwillige können direkt und unkompliziert, telefonisch oder per E-Mail Kontakt aufnehmen. Sie sollen in Pflege- und Seniorenheimen in der Küche, bei der Essensausgabe und im Hauswirtschaftsbereich, bei der Alltagsbegleitung sowie im Pflegebereich und bei der Durchführung von Schnelltests unterstützen.
Einkaufshelfer, die Menschen in Quarantäne mit Lebensmitteln versorgen und Apothekengänge erledigen, werden ebenfalls gesucht. Die Art der Aufgabe, Rahmenbedingungen und Versicherungsfragen werden mit der Einsatzstelle besprochen, auch ob eine Aufwandsentschädigung gezahlt werden kann. Für eine gründliche Einweisung in die Aufgaben, eine Betreuung der Ehrenamtlichen und die Einhaltung der Hygiene-Standards ist gesorgt. Eine Schutzausrüstung wird gestellt.
Kristin Klaudia Kaufmann: „Knapp 4.000 Dresdnerinnen und Dresdner sind aktuell mit dem Coronavirus infiziert. Besonders betroffen sind Seniorinnen und Senioren in Pflegeheimen. Wegen der strengen Hygienemaßnahmen arbeitet das ohnehin stark geforderte Personal in vielen Heimen am Limit seiner Kräfte. Ehrenamtliche Unterstützung kann helfen, das Personal in der Krisenzeit zu entlasten, und die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen. Helfen Sie, Leben zu schützen!“
Katrin Sachs: „Bürgerschaftliches Engagement ist in der Zeit der Krise – gerade jetzt in der Weihnachtszeit während der Corona-Pandemie – ein starkes Zeichen der Solidarität in unserer Stadt. Wir hoffen, dass viele Dresdnerinnen und Dresdner sich unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen ehrenamtlich einbringen, um die Älteren und Kranken und die professionellen Helferinnen und Helfer zu unterstützen. Über unsere Ehrenamtsplattform www.ehrensache.jetzt/dresden finden Freiwillige schnell und unbürokratisch die Einsatzstellen, an denen ihr Engagement aktuell und dringend gebraucht wird.“
Das Team ehrensache.jetzt der Bürgerstiftung Dresden ist telefonisch unter 0351 3158161 oder per E-Mail an info@buergerstiftung-dresden.de zu erreichen. Nachfragen zum Thema Pflege beantwortet das Sozialamt per E-Mail an pflegekoordination@dresden.de.
Die Ehrenamtsplattform der Bürgerstiftung Dresden vermittelt Ehrenämter in Dresden und in drei sächsischen Landkreisen. Ziel ist es, Helfende schnell und unbürokratisch mit Einrichtungen und Vereinen zusammenzubringen, die Unterstützung benötigen. Die Nutzung der Plattform ist kostenlos. Eine Registrierung ist nicht erforderlich. Die Plattform wird unterstützt von der Landeshauptstadt Dresden und dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
- Weitere Infos zur Corona-Situation und Hilfeangebote in Dresden: www.dresden.de/corona
Weihnachtspost für Seniorinnen und Senioren
Außerdem rufen das Sozialamt und die Cultus gGmbH der Landeshauptstadt Dresden rufen Familien Kindertagesstätten zu einer vorweihnachtlichen Mitmachaktion auf: Sendet einen Weihnachtsgruß an die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtungen, um ihnen in der Vorweihnachtszeit eine kleine Freude zu bereiten.
Sozialbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann sagt: „Da größere Familienbesuche und Veranstaltungen in der Zeit der Corona-Pandemie nicht möglich sind, ist gerade jetzt ein Signal der Verbundenheit für die Seniorinnen und Senioren besonders wichtig. Mit einem aufmunternden Brief, in Form einer schön gestalteten Karte oder mit gut gemeinten Wünschen, können Kinder Omas und Opas ein Lächeln ins Gesicht zaubern und vermitteln, dass wir einander nicht vergessen. Wir freuen uns, wenn auch viele Familien in der Vorweihnachtzeit mit ihren Kindern Karten gestalten und damit helfen, ein Zeichen für den Zusammenhalt in unserer Stadt zu setzen.“
Alle kleinen und großen Helferinnen und Helfer können ihre Weihnachtsgrüße, beispielsweise ein gemaltes Bild, etwas Gebasteltes, eine Karte oder ein Gedicht, bis Freitag, 18. Dezember 2020, per Post an die Pflege- und Sozialberatung der Cultus gGmbH, Freiberger Straße 18, 01067 Dresden senden.
Die Briefe können anonym formuliert und mit oder ohne Absenderadresse verfasst werden. Das Team der Pflege- und Sozialberatungsstelle leitet jeden Gruß an die Pflegeeinrichtungen der Cultus gGmbH weiter. Informationen zur Mitmachaktion befinden sich unter www.cultus-dresden.de.
Hallo von einer der Dresdner Krankenschwestern, ich freue mich nach den Kommentaren der einschlägigen Artikel der letzten Wochen, hier noch nichts vorzufinden :) Die vergangenen Tage und Wochen auf Station haben mir gezeigt, wie wichtig weihnachtliche Atmosphäre – ein in anderen Jahren manchmal etwas vernachlässigtes Detail des Stationsalltags – nicht nur für die Patientinnen, sondern auch für das Personal ist. Alles andere ist gerade so anstrengend und häufig deprimierend. Ich freue mich also über diese Idee und werde sie direkt umsetzen. Bleibt gesund und passt auf Euch auf, frohe Weihnachten trotz allem Corona-Nerv wünsche ich Euch herzlich!
PS ich meinte natürlich die Idee mit der Weihnachtspost. Aber ja, auch die ehrenamtliche Hilfe wäre, gerade unter den derzeitigen Bedingungen, echt eine feine Sache.
Jetzt könnten sich all die Coronaleugner ran…müssen ja keine Angst haben und können helfen.
Aber bitte, bitte schickt uns Leute, die mit Menschenkenntnis ausgesucht wurden und keine mit Helfersyndrom, keine psychisch Erkrankten und keine, die meinen, im Altersheim hätte man es mit netten Ömchens zu tun, die von Früher erzählen und die stets gemütlich und freundlich sind. Die mag es auch geben, sind aber mittlerweile die große Ausnahme.
Ach, und den ganzen Tag hinter einer FFP2-Maske und im Schutzkittel zu verbringen, hält auch nicht jeder durch.
Grüße von der Front.
@Alt & Wunderlich:
Beitrag gelesen & verstanden?
Ich habe da meine Zweifel…
An Alt & Wunderlich: Ich würde ja gern fragen, an welcher Front Sie gerade im Einsatz sind, aber da steht wohl keine große Chance auf eine Antwort… Würde den Leuten, die sich dort melden wollten, ja vlt eine negative Erfahrung ersparen. Na dann noch was an die Ehrenamtler, die den Weihnachtseinsatz überlegen: bin das zweite Jahrzehnt Krankenschwester und gern. Es gibt überall nette Ömchen und alte und kranke Menschen, ja, und auch andere, was solls. Ist nicht die Mehrheit. Legt nicht jedes im Stress gesagte Wort auf die Goldwaage, aber lasst Euch auch nicht für Euren guten Willen blöde kommen. Es braucht an vielen Plätzen Leute, die mit anfassen, und wer sich gegenüber Freiwilligen aufspielt, hat offenbar Reserven und kanns auch alleine machen. Danke im Voraus, ich hoffe, Ihr habt auch wenns mal straff zugeht Momente, die das Mitmachen belohnen! An der Front…. Alt & Wunderlich… ja, klar soweit.
@Schwesterchen:
Warum sollte ich Ihnen denn die Auskunft zu meiner Arbeit verweigern? Ich arbeite in der Altenpflege und dachte eigentlich, dass das aus meinem Appell hervorgeht.
Ich arbeite da an sich gern, aber ich verstehe auch, warum so viele Leute dem Berufsfeld Pflege den Rücken gekehrt haben und kehren werden. Die Zustände habe ich ja zum Teil oben schon beschrieben.
Die, die diese Berufe mit Leidenschaft, Herz und Verstand ausüben, leiden genau unter denen, die immer mehr mehr in diese Berufe hineinschwappen. Fussek, der „Pflegepapst“ hat mal gesagt, dass 80% der dort arbeitenden, für den Beruf völlig ungeeignet sind. Er muss es wissen und ich kann es bestätigen.
Es liegt zum Einen daran, dass viele mit völlig irrationalen Vorstellungen von Pflege in die Ausbildung oder den Beruf gehen und dann in der völligen Überforderung landen und zum Zweiten daran, dass, wie oben schon beschrieben, viele mit massiven persönlichen Problemen und unaufgearbeiteten Schicksalsbiographien sich zur Pflege bzw. der Arbeit mit und an Menschen berufen fühlen. Ich bin nicht der Einzige, der das Phänomen beobachtet und was die Auswirkungen sind.
Die Altenpflege ist praktisch Psychiatrie, und wenn Sie da noch eigene psychische Schieflagen mitbringen, leiden nicht nur sie sondern auch die, die auf ihre Hilfe angewiesen sind. Das erlebe ich Tag für Tag.
Natürlich gibt es noch die, die tatsächlich intellektuell, fachlich und empathisch für diese Berufe geeignet sind, aber sie werden von Jahr zu Jahr weniger. Die entstehenden Lücken können nicht von Freiwilligen gefüllt werden, auch wenn sich das die Regierung so vorstellt. Das ist naiv und letztlich gefährlich.
Wer mir nicht glaubt und noch immer in einer romantischen Welt lebt, der kann sich gern an anderen Stellen informieren, an denen Pflegekräfte erzählen, was sie so erleben. Und bitte nicht auf Imagefilme und hübsche Dokumentationen setzen. Ein Praktikum steht auch jedem offen.
Nochmal kurz zu Alt & Wunderlich: ja dedd habe ick mir schon jedacht, und ja, ich war auch schon nen Anteil meiner Berufsjahre in der Altenpflege, und ja ich weiß, dass was Sie schreiben leider nicht ausgedacht ist. Und auch ja, umgekehrt wird kein Schuh draus, d.h. Ehrenamtliche können und sollen keine Vollzeitfachkräfte ersetzen. Um nochmal die Front zu bemühen – das ist aber ein anderes Schlachtfeld! Ich kenne auch Ehrenamtler, die „nur“ vorlesen oder spazieren gehen wollen, und denk mir „aber bitte gerne!“. Die sind nicht da, um unsere wie gut oder schlecht auch immer bezahlte Arbeit zu machen. Momentan sollten wir nicht am eigenen Ast sägen. Wenn Freiwillige gefunden werden, die über die Feiertage für umme mein Leben bissel leichter und das der Patienten bissel netter zu machen, freu ich mich sehr. Die Motivation, überhaupt aufzutauchen, finde ich achtenwert, selbst wenn jmd das mit „das freundliche Ömchen verwöhnen“ verbindet. Eine wirds ja sicher auch bei Ihnen geben, dann machen die Freiwilligen halt was mit der, nicht wahr. Mich ärgerts nur immer wenn ich sehe, wie auf diese Menschen, auch bei Bundesfreiwilligendienstlern leider häufig der Fall, mit einer „tja das Leben ist kein Ponyhof und nicht „Scrubs“, da hinten stehen Schaufel und „Schubkarre, damit du am Ende des Tages weißt, was wir hier machen“-Attitüde losgegangen wird. Und schon wieder ist jemand erfolgreich vergrault. Richtig eingearbeitet und vorbereitet, haben mich selbst Schülerpraktikantinnen schon oft beeidruckt und manche sind jetzt sogar Pflegerinnen. Glaube ich hab sicher paar „innen“ vergessen“, sorry im Voraus an die, denen das doll wichtig ist, ich geb mir Mühe :) Halten wir durch und machen wirs uns nicht schwerer, als es eh grad ist. Alt & Wunderlich, ruhige Dienste wünsch ich, auch wenns die vermutlich nicht geben wird, es wird schon irgendwie werden. Und wann immer Protest für bessere Bedingungen in der Pflege stattfindet, sein Sie dabei!
An Alt & Wunderlich:
„[…]keine psychisch Erkrankten […]“
Wie bitte?
Ich freue mich über eine detalliertere Antwort zum Zitat, danke.
@Schwesterchen:
Schön, dass Sie nachvollziehen können, was ich so energisch gemeint habe.
Natürlich sind alle herzlich willkommen, die vorlesen wollen, ein Instrument spielen oder sonst eine kreative Idee haben, wie man die Einsamkeit der Quarantäne beenden oder zumindest etwas versüßen kann.
Besten Dank und Ihnen auch „ereignisarme“ bzw. ruhige Dienste. Ich gestalte meine so ruhig wie möglich, wodurch beide Seiten halbwegs zufrieden sein können.
@goldi:
Steht alles schon da.
Wer mit anderen Menschen zurechtkommen will, sollte das zuerst mit sich selbst. Ist ganz einfach.
Man Schwesterchen, ick mag Menschen wie dir. Danke für dass de da bist. :-)
Ich wünsch Euch nen ruhigen Dienst. Und dass wenigstens Zeit für nen Kaffee und ein Stück Stollen mit den Kollegen bleibt.
Danke! :)