Insgesamt 13 Preisträger-Filme der Lola gehen 2021 auf KURZ.FILM.TOUR in Deutschland. Voraussichtlich online. Kein Ersatz für’s Kino, aber momentan die einzige Chance. Am Montag geht es los.
Keine Beamer-Leinwand kann das Erlebnis Kino ersetzen. Überhäuft mit Vorfreude und Hoffnung ist der Tag, an dem sich die Pforten der Lichtspielhäuser wieder öffnen dürfen – wann er sein wird, ist ungewiss. Bewegte Zeiten.
Wegfall zahlreicher Kino-Präsentationen
Auch für die Kurz.Film.Tour. Koordinator ist der Verein AG Kurzfilm, der seinen Sitz an der Förstereistraße hat. Seit 2002 fungiert er als bundesweite Interessenvertretung für den deutschen Kurzfilm.
„Natürlich haben sich finanzielle Einbußen ergeben“, sagt Franziska Kache von der AG Kurzfilm. „Aber noch schlimmer war es, dass die Kino-Präsentationen wegfielen.“ Die Pandemie sei plötzlich über die Planungen herein gebrochen. Im Sommer konnten einzig Veranstaltungen im Lingner Schloss und dem Thalia mit Gästen stattfinden. „Die waren umso schöner. Und auch emotional.“ Dann schlossen sich die Vorhänge wieder.
Online-Säle als Chance für die Kinos
Wunderbare Filme blieben wenig gesehen. Franziska Kache leidet nicht nur mit den Filmschaffenden, sondern auch mit den Kinos. Sie würde Ihnen bei der Vorstellung der Filme jederzeit den Vortritt lassen. „Online-Präsentationen sind wirklich nur ein Behelf. In Kinos erschließen die Filme ein ganz anderes Publikum als online.“ Zu schaffen mache hier vor allem Unklarkeit und Unsicherheit.
Vier Filme aus den 13 prämierten werden das zwölfte Jahr in Folge beim 42. Filmfestival Max Ophüls Preis gezeigt: „Just a guy“ von Shoko Hara, „Land of Glory“ von Borbála Nagy, „Masel Tov Cocktail“ von Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch und „In den Binsen“ von Clara Zoe My-Linh von Arnim. Sie werden zwischen dem 17. und 24. Januar online zur Verfügung gestellt.
Derzeit arbeitet die AG Kurzfilm fieberhaft daran, Online-Präsentation in Kooperation mit den Kinos bundesweit zu ermöglichen. „Es gibt einige Kinos, die haben Online-Säle eröffnet“, erklärt Franziska Kache. „Dort sollten die Filme natürlich bevorzugt laufen, damit die Kinos Einnahmen generieren können.“
13 wundervolle Filme wollen gesehen werden
Zu klären sind vor allem rechtliche Fragen. Bislang sieht es gut aus, sagt Franzika Kache. Wenn das so bleibt, kann sie den Kinos alle 13 Filme zur Verfügung stellen. Diese können daraus dann ein Festivalprogramm zusammenstellen und zeigen. Vertraglich müsse das Konzept aber noch gefestigt werden.
„Es ist keine schöne Situation“, untertreibt Franziska Kache hörbar. Deprimierend sei besonders, dass zugesicherte Hilfen bis heute nicht eingetroffen seien. Das habe wohl an einem mittlerweile beseitigten technischen Fehler gelegen. „Aber die Betreiber*innen müssen ja Miete zahlen.“ Es bleibe zu hoffen, dass sich die Situation im Sommer verbessere.
Was sie in dieser Zeit motiviere, frage ich. „Ich bin ja motiviert. Es ist schwer zu beschreiben. Man hofft, dass es irgendwann vorbei ist. Ich habe 13 wundervolle Filme, die gesehen werden wollen!“
KURZ.FILM.TOUR 2021
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Alle Filme (Übersicht) laufen von 18. bis 24. Januar um 10 Uhr
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Tickets gibt es ab dem 10. Januar um 14 Uhr unter diesem Link
- am 22. Januar um 20 Uhr findet ein Live-Publikumsgespräch mit allen Regisseur*innen statt. Anmeldung unter folgendem Link