Der berühmteste Fisch Dresdens hat ein Geschwisterchen bekommen. Am Albertplatz steht seit heute eine Gottesanbeterin auf ziemlich dünnen grünen Beinen. Die Künstlergruppe HRB+C hat ein zweites Objekt in die Welt gesetzt.
Wieder haben sie mit verschiedenen Materialien gearbeitet, diesmal mit Stoff, Fahrradteilen, Werkzeugen, Gartengeräten und Plaste. Auf einem Schild steht der bekannte Spruch „do not touch“ – nicht berühren. Doch statt der Bitte, nicht zu füttern, wie beim Fisch am Elbestrand, weisen die Künstler*innen hier explizit darauf hin, dass die riesige Heuschrecke „scharf und bissig“ ist.
Die Gottesanbeterin ist eine große, räuberisch lebende Heuschrecke von grüner, seltener graubrauner Farbe, deren Vorderbeine zu langen Greiforganen umgewandelt sind. Sie ist eine Vertreterin der Ordnung der Fangschrecken (Mantodea) und zählt innerhalb dieser Ordnung zur Familie der Mantidae.
In Deutschland wird die Gottesanbeterin in der Roten Liste der gefährdet Arten geführt und genießt nach den Bestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes besonderen Schutz. Deshalb darf sie weder gefangen noch gehalten werden. Die Europäische Gottesanbeterin wurde 2017 zum Insekt des Jahres erklärt.
Weitere Eindrücke von der riesigen Heuschrecke
Die Heuschrecke am Albertplatz ist inzwischen schon zu einer kleinen Attraktion geworden. Rundherum versammeln sich fotografierende Erwachsene und staunende Kinder. Beim Aufbau in der Nacht war offenbar ein Kamerateam von Sachsen-Fernsehen dabei. Dem verrieten die Künstler auch den Namen des Tieres: „Baszd Meg Pillangó“ – das ist ungarisch und heißt zu deutsch in etwa „Fick Dich, Schmetterling“.
Sachsen Fernsehen hat ein Interview mit einem Künstler der Gruppe.
Es ist wohl kaum eine Nacht- und Nebelaktion, wenn diese Leute das Fernsehen dabei hatten.
Ich finde die Aktion trotzdem gut, auch, weil sie bisher unpolitisch und im Interview doch recht vernünftig zu sein scheinen und Vernunft fehlt heutzutage, wenn ich mir so die besprayte Friedhofsmauer ansehe.
Danke für diese Farb- und Formentupfer im Grau der gegenwärtigen Zeit!
Diese Aktionen sind doch mal etwas Erfreuliches im Lockdown.
Der LINK ist schon die härte „Sachsen Fernsehen hat ein Interview (www.Sachsen-Fernsehen.de) mit einem Künstler der Gruppe.“ da kann man ja gleich auf google verweisen. eben Frintert Niveau.
Lieber Maik, vielen Dank für den freundlichen Hinweis. Jetzt sollte der Link zur richtigen Stelle führen.