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Archiv der Avantgarden - Der Wandel wird kommen

Mehr Sichtbarkeit: Sukuma Award und Klima-Beamer

Die Regenwolken hängen bedrohlich am Himmel als sich die rote Tür der Prießnitzstraße 18 öffnet. Der Sukuma Award läd zum Interview.

Die Rote Tür des Stadteilhauses - Foto: Jonas Breitner
Die Rote Tür des Stadteilhauses – Foto: Jonas Breitner

Und was macht ihr so?

Die Tür öffnet Lea Kamp, seit 2019 Projektkoordinatorin beim Sukuma Award und damit Teil des partizipativ-ökologischen Filmprojekts. Auf die Frage was der Award bedeutet erklärt sie: „Im Großen und Ganzen geht es darum nachhaltiges Handeln greifbarer zumachen. Alle Projekte des Vereins haben zum Ziel Handlungsalternativen aufzuzeigen und das eigenen Handeln nachhaltiger zu machen.“

Die Arbeit des Awards: Von der Idee zum Film

Neben vielen anderen Projekten, des Sukuma arts e.V., sammelt der Award jedes Jahr Filmideen aus speziell Dresden und Chemnitz, aber auch Sachsen insgesamt. Ziel des ganzen ist „durch die Filme und die Bildungsarbeit drum herum einfach aufzuzeigen: Hier ist das Problem aber auf diese Art und Weise kannst du relativ viel Einfluss nehmen.“

Die besten Ideen werden ausgewählt, verglichen und dann können „alle die Lust haben an dem Filmdreh teilnehmen“. Das Resultat sind Mini-Werbefilme, die die Zuschauer*innen dazu anhalten sollen ihr Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen. „Ohne erhobenen Zeigefinger, sondern kreativ, kritisch und lustig, um einen möglichst guten Zugang zu geben“ sagt Lea.

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Ein gutes Beispiel hierzu wäre die letztjährige Produktion zum Thema Lebensmittelverschwendung:

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Das Problem: Öffentlichkeitsarbeit ohne Öffentlichkeit

Zur ohnehin für die Vereinsarbeit belastende Corona-Situation mit Online-Meetings, rotierenden Büro-Teams und all den mittlerweile allzu bekannten Maßnahmen, die den Arbeitsalltag von so vielen prägen, kommt für den Award ein weiteres Problem dazu.

Da die Filmbeiträge vor allem auf Filmfestivals, in Kinos oder sonstigen Events gezeigt werden, und diese Möglichkeit durch die anhaltende Pandemie de facto wegfällt, fehlt es der Öffentlichkeitsarbeit schlichtweg an Öffentlichkeit.

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Die Lösung: Ein Klima-Beamer

Wie also kommen die Filme an die Menschen? „Ein Erreichen der Öffentlichkeit ist gerade nur im öffentlichen Raum möglich, der Beamer gibt uns die Möglichkeit diesen Raum zu bespielen“, weiß Lea, dies soll auch „jenseits der Nachhaltigkeitsbubble“ geschehen.

Der Verein wird zwar hauptsächlich über verschiedene Förderer finanziert, nun gehen beantragte und fest budgetierte Gelder jedoch nicht immer mit flexibler und kreativer Projektplanung zusammen.

Denn was sich reimt, ist gut - Foto: Djamila Vogt
Denn was sich reimt, ist gut – Foto: Djamila Vogt

Deswegen wurde eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Diese läuft bis zum 19. März, das Minimalziel für den Beamer sind 1.500 Euro. Die Plattform Startnext funktioniert so, dass die Spendengelder nur dann abgerufen werden, wenn das Spendenziel erreicht wird. Für die letzten 150 Euro benötigt das Projekt deshalb noch den finalen Spenden-Push.

Je mehr Geld zusammenkommt, auch über die Minimalgrenze hinaus, desto leistungsstärker der Beamer. Falls jemand die Initiative unterstützen möchte, hier der entsprechende Link:

Nicht nur reden, machen: Sharing is caring

Dazu kommt, dass, wie Lea findet, es „sowohl aus sozialer als auch als nachhaltiger Perspektive sinnlos wäre, dass nur wir den Beamer hätten. Deswegen sind wir auf die Idee gekommen ihn gemeinschaftlich anzuschaffen“.

Direkt mit beteiligt an der Spendenaktion sind die Gruppen Fridays for Future, Extinction Rebellion und Pinke Hände. Dabei ist es Lea wichtig zu betonen, dass der Beamer „allen Nachhaltigkeits-und Klimagerechtigkeitsgruppen in Dresden zur Verfügung gestellt werden soll“.

Lea hält die Stellung im Büro - Foto: Jonas Breitner
Lea hält die Stellung im Büro – Foto: Jonas Breitner

Auf die Frage was sie antreibt sagt Lea: „Ich möchte gerne auch mit dem was ich arbeite zu einer nachhaltigeren Welt beitragen. Ich glaube, dass es total wichtig ist Energie in die Ansätze im Kleinen reinzustecken. Die Arbeit im Verein ist ein Teil von vielen verschiedenen Initiativen, die an vielen Hebeln wirken, und dadurch was ziemlich cooles Großes wuppen können.“

Passend, wo doch das Kisuaheli-Wort „Sukuma“ bedeutet: Sich und andere begeistern und anstacheln.

5 Kommentare

  1. „Klimagerechtigkeitsgruppen“

    Hat das Klima ein Gerechtigkeitsempfinden?
    Kann der Mensch das Klima gerecht machen?
    Oder soll es gerecht in der ganzen Welt verteilt werden?
    Fragen über Fragen…

  2. „Denn was sich reimt, ist gut“ – was genau reimt sich an „Wir wünschen uns einen Klima Beamer“?

  3. Und mit was bestreiten solche Leute ihren Lebensunterhalt?
    Die Antwort wird wohl lauten:
    Mit der Hoffnung, dass es genügend Mitmenschen gibt, die jeden Tag ihrem Broterwerb nachgehen und freiwillig oder gezwungen einen Teil des Erlöses abgeben.

  4. … eine Projektkoordinatorin beim Sukuma Award und damit Teil des partizipativ-ökologischen Filmprojekts sammelt also Geld für einen 1500,- € teuren Beamer, den gern auch andere nutzen können – Sharing is caring … Hä?
    Bin ich einfach zu alt, wie Anton schon vermutete?
    Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen ist auf jeden Fall wichtig und dringend nötig, aber Sokuma Award und partizipativ-ökologischen Filmprojekt klingt nach einer Parallelwelt.
    Da gehe ich jetzt mal in mein HQ (headquarter) und mach mir einen Kaffee.

  5. Ich hatte vor einiger Zeit schon mal gefragt, wer der Herr „Sukuma“ ist, habe es zwischenzeitlich aber wieder vergessen.
    Mit „Sharing is caring“ kann ich (trotz genossenem Englischunterricht) auch nichts anfangengen.

Kommentare sind geschlossen.