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Mit guten Worten gegen Ecken-Stress

Mit den steigenden Temperaturen wächst auch die Menschenmenge an der schiefen Ecke, der Kreuzung zwischen Rothenburger-, Louisen- und Görlitzer Straße wieder. Und damit das Potenzial für nächtliche Ruhestörung. Im vergangenen Sommer haben sich an der Ecke zeitweilig mehrere hundert Menschen auf der Kreuzung aufgehalten. Die Straßenbahnen der Linie 13 mussten so häufiger umgeleitet werden, als in den drei Jahren zuvor zusammen. Anwohner*innen klagten über einen permanenten Lärmpegel bis in die frühen Morgenstunden.

Die schiefe Ecke im vergangenen Sommer kurz vor Mitternacht.
Die schiefe Ecke im vergangenen Sommer kurz vor Mitternacht.

Im Sommer hatte dann die Polizei regelmäßig Stellung auf der Kreuzung bezogen und erreicht, dass die Bahnen wieder durchfahren konnten. Im Nachgang sind etliche Ideen entstanden. So schlug Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (CDU) vor, den Bereich alkoholfrei zu gestalten, die Linksjugend wollte sie lieber autofrei haben. Grüne und SPD brachten verschiedene Anträge ein.

Einer der Vorschläge, der Einsatz eines Mediatorenteams, wird nun umgesetzt. Wie die Stadtverwaltung heute mitteilt, gibt es dafür nun Fördermittel vom Innenministerium. Das Team soll folgende Aufgaben übernehmen.

  • Sensibilisierung von Partygästen
  • Förderung von Dialog und Kommunikation
  • Anwohnerinnen und Anwohner bzw. Anliegerinnen und Anlieger anhören
  • Moderation von Konflikten im öffentlichen Raum
  • friedliches Miteinander, gewalt- und kriminalpräventive Wirkung
  • Entlastung der Präsenz von Ordnungskräften, die nicht über den gesamten Sommer aufrechterhalten werden kann

Konkret sollen in Zweier-Teams von Montag bis Donnerstag künftig von 18 bis 24 Uhr Mediator*innen in der Neustadt unterwegs sein, am Wochenende von 20 Uhr bis 3 Uhr.

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Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Ausschreibung des Kommunikationsteams. Der Start ist für Frühsommer vorgesehen. In der nächsten Sitzung des Stadtbezirksbeirates Neustadt am Montag, 12. April 2021, soll es dazu eine Berichterstattung geben. Ordnungsbürgermeister Sittel: „Ziel ist, dass beides in der Neustadt möglich ist – ein lebendiger Stadtteil, der zum Feiern einlädt, in dem man aber auch gut und gern wohnt. Mit Respekt lässt sich vieles klären. Ich danke dem Freistaat für die Unterstützung“.

Intensive Bemühungen

Bei der letzten Stadtbezirksbeiratssitzung am 15. März war das Thema umfangreich behandelt worden. Dem Amtsleiter André Barth war das Thema so wichtig, dass er einen Livestream organisiert hatte, der leider erst mit einer halben Stunde Verzögerung startete. Damals hatte Johannes Schulz vom Kriminalpräventiven Rat erklärt, dass ein Alkoholverbot an der Ecke derzeit nicht möglich sei.

Die Hürden dafür seien hoch, es müsse genau analysiert werden, welche Wirkungen sich daraus ergeben. „Zum jetzigen Zeitpunkt reicht die Datenlage nicht aus“, so Schulz im Stadtbezirksbeirat. Dennoch sprach er davon, dass der Goldstandard sei, die Verfügbarkeit von Alkohol zu reduzieren, dann gäbe es weniger Straftaten und Ordnungswidrigkeiten.

Polizeirevierleiter Sven Fischer schilderte die Einsätze im vergangenen Jahr. Insgesamt war die Polizei zu 39 Einsätzen vor Ort, im Sommer gewissermaßen an 17 Wochen am Stück. Dabei wurde 1.300 mal die Identität festgestellt und 190 Strafanzeigen gestellt. Fischer betonte, dass man umsichtig handeln wolle, junge Kollegen würden besonders geschult, Deeskalation sei das Ziel. „Wir sind für die kommende Saison besser vorbereitet“, sagt Fischer.

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Stadtbezirksamtsleiter Barth berichtete von verschiedenen Anstrengungen. So gebe es Kontakt zum Clubnetz, er sei im Gespräch mit Spätshopbetreibern, Gewerbetreibenden und Anwohner*innen. Auf das WC an der Louisenstraße soll künftig deutlicher hingewiesen werden – immerhin ist das bis 4 Uhr früh geöffnet, kostenlos und robust. Die Überlegung, mobile WCs an der Ecke aufzustellen, wurde wieder verworfen. Geplant ist, dass an den Häusern Banner aufgehängt werden, mit denen die Feiernden sensibilisiert werden sollen.

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