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Was tun nach einem Zeckenbiss

Auch wenn der Frühling sich aktuell noch von seiner winterlichen Aprilseite zeigt, er kommt. Schon am Wochenende soll es wieder wärmer werden. Erfahrungsgemäß drängt dann wieder alles nach draußen. Die Heide lockt zum Spaziergang, auch abseits der bekannteren Wege.

Weg durch die Heide
Weg durch die Heide

Doch bei solch einem Ausflug entlang der Prießnitz kann man sich auch prima eine Zecke einfangen. Denn die kleinen Tierchen werden mit den steigenden Temperaturen zunehmend munterer. Diese manchmal infektiösen Spinnentiere halten sich vor allem in Wäldern, im hohen Gras, Gebüsch oder im feuchten Laub auf. Zum Schutz gegen einen Zeckenstich, Zecken besitzen einen Stech- und Saugapparat – daher handelt es sich eher um einen Stich als um einen Biss, helfen am besten lange Hosen und langärmelige Kleidung.

Zecke, Zecken - Foto: Nicooografie auf Pixabay
Zecke – Foto: Nicooografie auf Pixabay

Zecken lieben warme Körperregionen

„Wer sich in der freien Natur aufgehalten hat, sollte danach unbedingt seinen Körper nach Zecken absuchen. Zecken lieben vor allem warme Körperregionen wie Achselhöhlen, Kniekehlen, den Hals oder den Kopf“, rät Roy-Udo Heim, Ausbildungsleiter Erste-Hilfe- und Notfallseminare bei den Johannitern im Regionalverband Dresden.

Zeckenstiche können zwei Krankheiten auslösen: die Gelenk- und Muskelentzündung Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die Lyme-Borreliose kann unbehandelt zu Nervenlähmungen, Gelenk- oder Herzmuskelentzündungen führen. FSME ist eine fieberhafte Erkrankung. Bei den Patienten kommt es zu einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten. Symptome sind Erbrechen, Kopfschmerzen und auch Lähmungen.

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Dennoch ist ein Zeckenbiss kein Grund zur Panik. „Vor Borreliose schützt man sich am besten, indem man die Zecke zügig entfernt“, erläutert Heim. „Die Erreger sitzen im Magen-Darm-Trakt der Spinnentiere und gelangen 12 bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde.“

Idealerweise entfernt man die ungebetenen Gäste mit einer Zeckenkarte. Diese kleinen scheckkartengroßen Plastik-Karten gibt es in Apotheken und Drogerien. Die Karte setzt man dann direkt über der Haut an und hebelt die Zecke vorsichtig heraus. In keinem Fall sollten Klebstoff, Öl oder andere Mittel eingesetzt zu werden, um die Zecke zu ersticken, da das Tier im Todeskampf vermehrt Flüssigkeit aussondert und sich dadurch die Gefahr einer Infektion erhöht.

Johanniter-Zeckenkarte - Foto: PR/Jan Dommel
Johanniter-Zeckenkarte – Foto: PR/Jan Dommel

Haben es die Borreliose-Erreger doch in den menschlichen Körper geschafft, rötet sich meist die Haut an der Einstichstelle. Dann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Häufig tritt die Rötung erst ein paar Tage nach dem Stichzeitpunkt auf. Die Rötung muss allerdings nicht direkt an der Einstichstelle sein und kann irgendwo am Körper auftreten.

Typisch für diese „Wanderröte“ (Erythema migrans) ist die zentrale Abblassung. Auch bei grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen oder geschwollenen Lymphknoten sollte man einen Arzt konsultieren. Doch Vorsicht: Das zügige Entfernen der Zecke schützt leider nicht vor den Erregern für FSME. Diese tragen Zecken in einigen Regionen Deutschlands in den Speicheldrüsen. Daher werden die Viren bei einem Stich sofort übertragen.

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Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI), trägt deutschlandweit jede dritte bis fünfte Zecke Borreliose-Erreger in sich. Jedoch besteht laut RKI nur in bestimmten Risikogebieten die Gefahr, sich bei einem Zeckenstich mit FSME-Viren anzustecken. Diese befinden sich in Deutschland im Süden und Osten Thüringens, in großen Teilen Bayerns und Baden-Württembergs sowie in einzelnen Regionen in Hessen und in Rheinland-Pfalz. In solchen Risikogebieten empfehlen die Johanniter dringend für Menschen, die sich viel in der Natur aufhalten und für Kinder, die viel im Freien spielen, eine vorsorgliche Impfung mit dem Hausarzt zu beraten.

Weitere Infos zu Zecken

Seltener, aber nicht ausgeschlossen: Auch in Parks wie dem Alaunplatz kann es Zecken geben.
Seltener, aber nicht ausgeschlossen: Auch in Parks wie dem Alaunplatz kann es Zecken geben.

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