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Kleine Woche des guten Lebens

Im Stadtbezirksbeirat Neustadt wurde heute Abend das Projekt „Woche des guten Lebens“ vorgestellt. Aus der einstigen autofreien Woche in der ganzen Äußeren Neustadt ist inzwischen eine verkehrsberuhigte Woche auf wenigen Straßen geworden.

Davon abgesehen, scheint der Titel des Projektes nun schwierig umzusetzen. Denn zwar wird das Verkehrsexperiment umgesetzt, für rund 400 Autos soll es externe Parkplätze geben und auf den Straßen darf nur in Schrittgeschwindigkeit gefahren werden.

Autofreie Louisenstraße zur BRN 2017
Autofreie Louisenstraße zur BRN 2017

Aber der Aspekt des „Guten Lebens“ wird voraussichtlich sehr kurz kommen. Denn alle möglichen Veranstaltungen stehen unter dem Eindruck der Corona-Pandemie und der öffentlichen Kontaktbeschränkungen. Marco Joneleit (Grüne) fragte deshalb nach, ob nicht eine Verschiebung möglich sei. Das verneinte Judith Kleibs eine der Projektkoordinatorinnen, da die Förderung des Projektes durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Juni ausläuft. Jutta Wieding vom BUND ergänzte: „Wir finden das unglaublich schade, es ist aber nicht sinnvoll, das Projekt zu verschieben“.

Finanziell kommt das Projekt derzeit offenbar schon an seine Grenzen. Wie die Projektleitung heute mitteilte, sind im Laufe des Projekts Mehrkosten angefallen und einige beantragte Fördergelder wurden nicht genehmigt. Aktuell fehlen für die Woche 11.000 Euro, die nun über eine Spendenkampagne eingesammelt werden sollen. Dafür läuft auf betterplace.org eine Spendenkampagne.

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Projektleiterin Judith Kleibs berichtete, dass auf den Kernstraßen insgesamt 400 Parkflächen wegfallen werden. Davon betroffene Anwohner können ein Online-Formular ausfüllen und sich damit um kostengünstige bzw. kostenfreie Ausweichplätze bewerben.

Projektgebiet

Rot: Begrenzung des Projektgebietes. Gelb: Kerngebiet - verkehrsberuhigter Bereich, Vorrang für Fußgänger*innen, Schritt-Tempo für Fahrzeuge, allgmeines Parkverbot, Ausnahme: Behindertenparkplätze, private Stellplätze. Blau: Aktionsgebiet: Straßen sind befahrbar, einzelne Parklücken können genutzt werden (Sondernutzungsantrag nötig)
Rot: Begrenzung des Projektgebietes. Gelb: Kerngebiet – verkehrsberuhigter Bereich, Vorrang für Fußgänger*innen, Schritt-Tempo für Fahrzeuge, allgmeines Parkverbot, Ausnahme: Behindertenparkplätze, private Stellplätze. Blau: Aktionsgebiet: Straßen sind befahrbar, keine Sondernutzungen mehr möglich

Ausweichstellplätze und Mobilitätsangebote

Stellplätze in nahen Parkhäusern oder auf Parkflächen gibt es für 23,50 Euro, Draußen-Stellplätze auf weiter entfernten Ausweichflächen (Alter Leipziger Bahnhof, St.-Martin-Kirche, Messe Dresden) gibt es gratis. Man kann sich auch persönlich im BUND-Büro für eine Ausweichparkfläche anmelden (Kamenzer Str. 35, werktags von 10 bis 16 Uhr geöffnet).

Außerdem soll es verstärkt alternative Mobilitätsangebote geben, wie Car-Sharing, Mobibikes und Rikschas.

Die durch das Verkehrsexperiment frei gewordenen Stellplätze können von Gastronomie (falls coronabedingt möglich) und Anwohner*innen in der Zeit von 9 bis 22 Uhr genutzt werden. Während der Projektwoche sollen Infoteams in der gesamten Äußeren Neustadt unterwegs sein, als Ansprechpartner für Fragen.

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Das ganze Projekt wird wissenschaftlich begleitet, so sind mehrere Umfragen geplant, eine kleine Stichprobengruppe wird ein Mobilitätstagebuch führen. Ab Juli sollen die Ergebnisse der Forschung dann einsehbar sein.

Termine und Fragen

  • Verkehrsexperiment Woche des guten Lebens vom 2. bis 9. Mai 2021
  • Antworten auf häufig gestellte Fragen gibt es auf der Seite des Projekts unter: wdgl.de
Nur eine der alternativen Fortbewegungsmöglichkeiten. Foto: Ronny Rozum
Nur eine der alternativen Fortbewegungsmöglichkeiten. Foto: Ronny Rozum

25 Kommentare

  1. Wieso werden im Infoblatt „Veranstaltungen“ nicht gestattet? Und was meinen die damit? Bei „gutes Leben“ stell ich mir auch spontanes Auftreten von Künstler, spontane Kunstaktionen u.ä. vor.
    Wozu soll sonst die Strasse frei bleiben- nur zum flanieren?

  2. @Anton

    Das ist offenbar passiert. Die gewöhnlich gut unterrichtete sächsische Qualitätspresse meldet bereits eine Verlängerung der bestehenden Regeln bis zum 09.05.

  3. Da die Ausweichparkplätze doch etwas weiter weg gelegen sind, wird dafür ein Shuttle-Service organisiert? Oder rät man den Betroffenen dann zur Nutzung des ÖPNV?
    Die aktuellen Corona-Einschränkungen sollen in Sachsen wohl bis 9. Mai verlängert werden, dies wird in Dresden nicht viel anders sein, auch Verschärfungen sind nicht unwahrscheinlich. Beschränkt sich dann die WDGL auf autofreie Straßen? Und wie stellen die Verantwortlichen dann sicher, dass eventuelle Verstöße gegen die aktuellen Corona-Bestimmungen dann nicht ausufern? Oder geht man davon aus, dass sich in einer solchen Woche alle ausreichend an die geltenden Regelungen halten?

  4. Danke für den Hinweis, beschlossen wird es wohl aber erst morgen und dann würde ich dem Orgateam noch ein paar Tage Zeit geben darauf zu reagieren. Außerdem ist ja mit dem möglichen Bundesgesetz auch noch eine Verschärfung möglich.

  5. Wie hoch sind eigentlich laut Kalkulation die Gesamtkosten der Aktion? Was waren die Gründe für die Nichgenehmigung von Teilen der beantragten Förderung? Gefährdet dieses Defizit die Gesamtaktion? Was passiert, wenn die Spendenaktion nicht den Fehlbetrag deckt? Kann man in der Spendenaktion eine Art Bürgerbefragung sehen? Das wäre die ersten ihrer Art im Zusammenhang mit dieser Aktion.

  6. @Anton: ein Blick auf betterplace zeigt, dass mit Teilen der Spenden die Beschilderung finanziert werden soll. Somit dürfte bei Nichterreichen dieser (Teil)Ziele die verkehrsrechtliche Grundlage fehlen, also mithin sehr wohl das Gesamtprojekt?

  7. @Daniel: stimmt, bin gespannt wie das gelöst werden soll. Sorry, war mir auf den ersten Blick nicht aufgefallen, bzw. hätte ich es nicht für möglich gehalten.

  8. Wegen der Lücken in der Finanzierung: Das ist in der Projektförderung wirklich kein Novum, insbesondere wenn Sachen umgesetzt werden, die so noch nicht da waren und entsprechende Erfahrungswerte fehlen. Die genauen Kosten ergeben sich erst im Projektverlauf. Problem ist, dass sowas in der Förderlogik selten bis nie eingeplant ist. Die Fördermittel sind begrenzt. Man kann andere Töpfe anfragen, da kann man mit Anträgen Erfolg haben oder auch nicht – die Gründe sind ganz unterschiedlich, oftmals sind es formale, weniger oft inhaltliche und qualitative. Im Zweifel wird der Projektträger entsprechend umsteuern oder eben einspringen müssen, weil das Gesamtprojekt nicht scheitern darf (weil sonst noch größere Rückforderungen drohen). Davor fragt man Leute, die das Projekt gut finden, ob sie bereit sind finanziell unter die Arme zu greifen. So einfach bzw. so kompliziert ist das.

  9. Das ist alles sooo traurig.
    Was soll das ganze Projekt im Lockdown – die Verlängerung bis 9. Mai ist wohl Fakt – an Erkenntnis einfahren?
    Außer verärgerten Autobesitzern bringt meine Fantasie leider nichts hervor :-(.
    Diese Förderitis mit ihrem Bürokratismus lässt das ganze Vorhaben zu Schilda – ohne Schilder – ausarten.
    Hätte so schön sein können.

  10. @Jubee: Ja, die sächsische Coronaverordnungsverlängerung bis 9. Mai ist beschlossen. Mal sehen, wie das geänderte Bundesinfektionsschutzgesetz durch den Bundesrat kommt, aber Platz für große (oder kleine) Veranstaltungen Anfang Mai wird es wohl nicht geben. Eigentlich müsste die Woche verschoben werden.

  11. „Stellplätze in nahen Parkhäusern oder auf Parkflächen gibt es für 23,50 Euro,„

    Ist das täglich, oder für die 8 Tage?

  12. Info:
    „(Sächsische Corona-Schutz-Verordnung – SächsCoronaSchVO) Vom 29. März 2021
    (in der konsolidierten Fassung vom 16. April 2021)

    §1 Grundsätze
    (4) Es wird dringend empfohlen, nur zwingend notwendige Fahrten mit dem öffentlichen Per- sonennahverkehr wahrzunehmen, um die Auslastung des öffentlichen Personennahverkehrs auf ein Minimum zu beschränken“

    Sind Verkehrsexperimente davon ausgenommen?

  13. Hiermit sage ich die Woche des guten Lebens in LHDD ab.
    Dresden kanns eben nicht, jetzt gehts noch darum alle DVB-Wartehäuschen abzubauen und alle im Regen stehen zu lassen.

    herzlichst, ihr Horst van der Horst

  14. Nein. Auf Nachfrage antworten die Organisator*innen: „Bezüglich der Ausweichstellflächen sprechen wir keine konkrete Empfehlung für ein alternatives Verkehrsmittel zum Wohnstandort aus.“

  15. Wie verstehe ist das jetzt?
    Ist es nicht das Ziel des Projektes den Individualverkehr auf alternative (z.B. ÖPNV) Verkehrsnutzungen zu verlagern?

    Das ist doch auch Inhalt der begleitenden Forschung?

  16. Du hast eine Frage gestellt, ich habe dir eine Antwort gegeben. Auf deine weiteren Fragen antworte ich mit: weiß ich nicht und ja und ja.

    Dass dies zu einer Diskrepanz führt, ist wohl auch dem Orgateam klar.

    Auf Nachfrage schreiben sie:
    „… wir prüfen die Durchführung der „Woche des guten Lebens“ in Hinblick auf die Corona-Situation. Über Änderungen informiert das Projektteam zeitnah.“

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