Ab kommenden Dienstag wird das wohl kleinste Kaffeehaus der Stadt wieder öffnen. Anfangs zwar pandemiebedingt nur für den Außer-Haus-Verkauf, aber perspektivisch soll es hier wieder reichhaltiges Mittagsangebot, Kuchen und Kaffee geben.
Teresa Oberle, die das Café bis Anfang des Jahres leitete, hat aus privaten Gründen das ehemalige Torhaus aufgegeben. Damit es einen reibungslosen Übergang gibt, hat sie sich direkt auf die Suche nach einer Nachfolge gemacht. Und unter mehreren Bewerber*innen stach am Ende Madeleine Fischer heraus.
Dabei ist die 29-Jährige im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin weder gelernte Köchin, noch hat sie Gastroerfahrung. Doch der Elan der zweifachen Mutter ist groß. „Ich habe schon immer davon geträumt, ein Café aufzumachen“, sagt sie. Am liebsten eins, in dem ganz verschiedene Menschen in Kontakt kommen können.
Das Hauptgeschäft wird aber wahrscheinlich das Mittagsangebot sein. „Ich koche Suppen nach eigenen Rezepten“, sagt sie und zählt auf: indische Linsensuppe, Karotten-Pastinakensuppe, ein vegetarisches Chili und Ofentomatensuppe. „Dafür werden die geviertelteten Tomaten im Ofen vorgebacken und anschließend püriert, ein bisschen Sahne und Gewürze dazu und fertig.“
Ob es auch fleischhaltige Kost geben wird, hängt von der Nachfrage ab. „Wenn ich Fleisch verwende, dann nur in Bio-Qualität und das kostet. Ob sich Suppen in der Preisklasse verkaufen lassen, muss ich erstmal sehen“, sagt sie. Die vegatarischen Suppen soll es für vier bzw. fünf Euro geben. Möglicherweise wird es auch vegane Angebote geben. Gerade beim Kuchen, den sie natürlich auch selber bäckt, hat sie da schon einiges ausprobiert.
Gemeinsam mit ihrem Mann Marcus Heyn ist sie gerade dabei den winzigen, Zwölf-Quadratmeter-Raum zu renovieren. „Ich hab gehört, dass hier bis zu 16 Leute drin gegessen haben sollen“, sagt sie, ist aber froh, dass sie auch das Grundstück drumherum mit bis zu sieben Tischen bestücken kann. Aber vorerst gibt es erstmal nur Kuchen, Suppen, Tee und Kaffee zum Mitnehmen. Der Tee kommt wie bei ihrer Vorgängerin vom Teerausch aus der Kunsthofpassage und der Kaffee von den Phönixen auf der Bautzner Straße.
Die Eröffnung ist nun für 27. April, um 10 Uhr geplant.
Minou
- Am Brauhaus 4 (Ecke Sudhausweg), 01099 Dresden, Dienstag bis Donnerstag 10 bis 14 Uhr, weitere Infos auf Facebook und der Website.
Gastronomische Geschichte des Torhauses
In dem ehemaligen Torhaus der Waldschlösschen-Brauerei gab es bis 2010 den Imbiss „Döner am Brauhaus“, dann übernahm Eva Cello und wandelte das Torhaus in das Atelier-Café „Kaffeeode“, zwei Jahre später übernahm Lisa Dathe das Café, die es dann 2017 an Teresa Oberle übergab, die es in „Minou“ umbenannte.