Gestern Abend demonstrierten rund 150 Menschen gegen die mit der auf Bundesebene beschlossenen Notbremse und den damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen und der nächtlichen Ausgangssperre.
Wie die Dresdner Polizei heute meldet, habe die Demonstration zwischen 20.30 Uhr und 23 Uhr auf dem Albertplatz und der Königsbrücker Straße stattgefunden. Aufgerufen hatte die „Undogmatischen Radikalen Antifa“ (URA) mit dem Motto: „Nehmt ihr uns den Frühling, nehmen wir euch die Ruhe! – Für einen solidarischen Lockdown statt sozialer Isolation für Profite.“
Heute teilte die URA mit, dass rund 100 Menschen spontan und unangemeldet demonstriert haben. Kritisiert wird die Unfähigkeit der Regierung im Umgang mit der Pandemie, welche den menschenverachtenden Zynismus des Kapitalismus offenlege. Wörtlich heißt es: „Während es die nächsten Monate eine, sowohl juristisch als auch medizinisch mehr als umstrittene Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr sowie Kontaktbeschränkungen geben wird, wird die Wirtschaft weiterhin geschont und gepampert.“
Auch die inzidenzbezogene Ungleichbehandlung von Kitas und Schulen könne so gelesen werden. „Fällt es den Menschen nämlich deutlich einfacher sich ausbeuten zu lassen, wissen sie ihren Nachwuchs tagsüber in guten Händen“, heißt es in der Mitteilung der URA, die darauf hin weist, dass man sich nach den aktuellen Regelungen im ÖPNV, in den Schlachthäusern, Büros, Lagerhallen und auf Baustellen gegenseitig anstecken könne. Seit einem Jahr seien keine Lehren gezogen worden.
Impfstoff für alle – sonst Krawalle
Laut URA war die Demonstration laut und kraftvoll – Transparente sowie Sprechchöre wie „Impfstoff für alle – sonst gibt‘s Krawalle“ oder „Coronamaßnahmen ja – Ausgangsbeschränkungen nein“ waren zu hören.
Nach Angaben der Polizei fanden sich rund 150 Personen am Treffpunkt ein, danach zogen die Teilnehmenden über die Königsbrücker Straße bis zum Bischofsweg und endete am Alaunplatz. Da die Demonstrierenden überwiegend einen Mund-Nasen-Schutz trugen und die geforderten Abstände einhielten, verzichteten die Einsatzkräfte auf eine Intervention.
Auf Grund des geringen Verkehrsaufkommens waren nur geringfügige Einschränkungen des Straßenverkehrs zu verzeichnen. Die Versammlung löste sich in Höhe des Bischofswegs auf und die Teilnehmer verließen den Ort in unterschiedliche Richtungen. Die Polizei sicherte die Versammlung mit 100 Einsatzkräften ab.