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Grüne: Tempo 30 in der ganzen Stadt

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen haben heute einen Antrag vorgestellt, der Tempo 30 in einem Stadtgebiet testweise einführen soll. Langfristiges Ziel sei Tempo 30 in der ganzen Stadt, sagte heute Ulrike Caspary, Grünen-Sprecherin für Rad- und Fußverkehr bei der Vorstellung. Auf ausgewählten Straßen könne man auch eine höhere Geschwindigkeit erlauben.

Grünen-Politikerinnen Ulrike Caspary und Susanne Krause.
Grünen-Politikerinnen Ulrike Caspary und Susanne Krause.

Dieses Modell sei einfacher als zum Beispiel die Regelung auf der Königsbrücker Straße bei der das vorgeschriebene Tempo zwischen 50 und 30 häufig wechsle, ergänzt Susanne Krause, Grünen-Sprecherin für Mobilität.

Mit dem Antrag soll konkret die Stadtverwaltung beauftragt werden, Tempo 30 als Regelhöchstgeschwindigkeit in einem Stadtgebiet erproben – für mehr Sicherheit, weniger Lärm und bessere Luft. Die Grünen beziehen sich dabei auf den Beschluss des Bundestages vom Januar vergangenen Jahres, der solche Modellprojekte vorschlägt.

Weniger Lärm, mehr Sicherheit

Bei der Vorstellung des Antrages erklärten die beiden Sprecherinnen, dass es durch ein generelles Tempo 30 eine geringere Lärmbelastung, weniger Stau und weniger Schadstoffausstoß gäbe. Außerdem würde sich die Sicherheit für Fußgänger*innen erhöhen, da der Bremsweg sich deutlich verkürzen würde.

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Sie präsentierten den Antrag an der Glacisstraße, weil diese exemplarisch dafür sei, dass hier Tempo 50 viel zu schnell sei. So gelte zum Beispiel vor der Turnhalle der Oberschule Tempo 30, vor der Musikschule, dem Heinrich-Schütz-Konservatorium jedoch Tempo 50.

Tempo-30-Zone
Tempo-30-Zone – Foto: Archiv Anton Launer

In welchem Stadtteil ein solches Modellprojekt starten könne, sei noch nicht geklärt. Der Antrag muss nun durch die einzelnen Stadtbezirksbeiräte und verschiedene Ausschüsse bis er dann vom Stadtrat endgültig beschlossen wird. Die CDU-Fraktion hebt zwar per Twitter den Daumen für Tempo 30 für mehr Sicherheit und weniger Lärm, ob das aber generell gelten solle, stellen sie in Frage und unterstellen den Grünen Umerziehungsideologie.

Wenn ein solcher Modell-Stadtteil eingeführt wird, müsste er durch Beschilderung mit Tempo-30-Zone, wie aktuell in der Äußeren Neustadt, ausgewiesen werden. In Deutschland gilt seit 1957 innerorts eine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung von 50 Kilometer pro Stunde – festgelegt in Paragraph 3 der Straßenverkehrsordnung (StVO).

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16 Kommentare

  1. Ich habe das Büro der Grünen zwei mal aufgesucht, um die Herrschften zu bitten, die Verwaltung zu motivieren, Tempo 30 auf der Königsbrücker auch durchzusetzen. Eine Reaktion habe ich nicht erhalten. Was soll der Aktionismus, wenn die Verwaltung politische Entscheidungen nicht umsetzt.
    Reine Symbolpolitik.

  2. Was ist an diesem medienwirksamen Auftritt (alle in Dresden Medien mit Lokalausgabe wurden ranzitiert) denn eigentlich neu?
    Im schönen Stadtteil Laubegast sind (fast) alle Bereiche neben den drei wichtigen Durchgangsstrassen seit Jahren Tempo-30-Zonen.
    Dort kann man und frau sich das Ergebnis eines Stadtteivwrsuches anschauen.

  3. Wie bitte soll es bei Tempo 30 zu weniger Lärm + Schadstoffausstoß kommen.

    Wurde das schon mal getestet?

    Nur mal so als Denkanstoß.
    Tempo 50 fährt man im 4. Gang, bei manchen Auto geht es sogar im 5. wenn es nichr gerade bergan geht.

    Tempo 30, keine Ahnung ob das noch im 4. machbar ist?
    Fakt ist aber, je niedriger der Gang desto höher der Verbrauch je km und somit der Ausstoß.

    Bei der Lautstärke kommt es drauf an mit welcher Drehzahl man fahren kann.

  4. Es ist aus meiner Sicht wenig sinnvoll, die verschiedenen Fortbewegungsarten gegeneinander auszuspielen. Denn: Es gibt viele rücksichtsvolle Autofahrer, genauso viele rücksichtsvolle Radfahrer und genauso viel rücksichtsvolle Fußgänger.
    Die, die, egal wie sie unterwegs sind, immer die „Sieger“ sein möchten, finden sich in allen drei Gruppen. Tatsache ist allerdings, dass der Autofahrer im Zweifelsfall der „Stärkere“ ist. Sollte er eine Ampel missachten, kann das für die anderen beiden Gruppen schlimme Auswirkungen haben. Während der Fußgänger, der bei Rot über die Ampel geht, eher niemanden gefährdet. Wenn jeder Verkehrsteilnehmer in der konkreten Situation abschätzt, was sein Verhalten für andere für Folgen haben kann, dann bräuchten wir gar keine Verkehrsregeln. Die sind nämlich geschaffen worden für die, die immer die Ersten/ Sieger sein möchten. Und in der letzten Zeit sind die Fahrer der dicken Autos leider auf die Radfahrwege umgestiegen. Mit bestens ausgestattet Fahrrädern, die zum Statussymbol mutieren, mit Motor, mit einem Outfit, als ob sie an der Tour de France teilnehmen und fahren auf den Fahrradwegen mit 40 km/h oder schneller. Und stellen nun dort die Gefahr dar. Regeln sind immer für die da, deren Verstand nicht in der Lage ist abzuschätzen, was in der konkreten Situation angemessen ist. Deshalb streitet euch nicht um irgendwelche 30er Zonen, sondern bewegt euch rücksichtsvoll im öffentlichen Raum.

  5. Antwort an @ewu
    Die Auswirkung auf den Lärm bei einer Senkung der Geschwindigkeit von 50 auf 30 km/h sind seit langem evidenzbasiert erforscht. Sie beträgt ca. 2 Größenordungen, was einen Unterschied von ca. 10 dB ausmacht. Das ist erheblich, wenn man bedenkt, daß das Ohr Unterschiede ab ca. 2 dB wahrnimmt. In Dt. sind viel mehr Menschen von gesundheitsgefährdeten Lärm, als von schlechter Luft betroffen. Die jährlichen Gesundheitskosten der Lärmfolgen sind einstellige Milliardenbeträge. Tendenz stark steigend. Die dazu bestehende Gesetzlichkeit der EU-Umgebungslärmrichtlinie besteht seit 2002! Dort ist alles nachzulesen. Umgesetzt ist bisher ganz wenig. Die LH hat gerade mal eine Lärmkartierung geschafft und einen Plan entwickelt, der immer mal akualisiert wird, mehr aber auch nicht. Interessant ist, daß ein erheblicher Anteil der gesundheitsschädigenden Lärmbelastung in der LH auf den ÖPNV fällt ( siehe Lärmkartierung Schienenverkehr), von deren Seite gibts aber massive Einsprüche und Ausbremsungen wegen „Langsamfahrstrecken und Attraktivitätsverlust“ und andernen Unsinn. Gleichzeitig schaffte man sich gerade noch eine neue lärmbelastende Dieselbusflotte an. (Ein Bus macht soviel Lärm wie 15-17 PKW) Der Zeitverlust bei Tempo 30 läge im einstelligen Minutenbereich. Daran stirbt niemand. Ich bin mal gespannt. Es gibt bestimmt wieder viele Ausnahmen von der Ausnahme, die alles ad absurdum führen wird. Ich freu mich schon auf die Ausreden auf Kindergartenniveau.

  6. Tempo 30 durchgehend dürfte Emissionssparender sein (Auspuffgase, Lärm) als ständiger Weschsel zwischen 30 und 50. Unstrittig auch sicherer (Bremsweg), auch da sich Fahrräder dann besser in den Verkehr einreihen können (kein „Bremsklotz“ mehr). Und die Ausrede “ ich hab dss Schild übersehen“ zieht auch nicht mehr (positiver Nebeneffekt: Niemand wird mehr „versehentlich“ geblitzt :-). Und viele Studien zeigen das man so flüssiger und im Endeffekt auch kaum länger unterwegs ist (wenn überhaupt), denn entscheidend sind letztlich die Flaschenhälse (sprich Kreuzungen).
    Offenbar eine eindache weil eindeutige Entscheidung. Odr hb ich was entscheidendes übersehen?

    Der Haken: Autofahrer muss sich erst daran „gewöhnen“. Das wird leider wohl das größte Hindernis sein, auch da sich viele Parteien/Politiker entsprechend vor solchen Vorschlägen/Entscheidungen scheuen – die Kapagne vom unvermeidlichen Holger kann ich mir leider schon allzu gut vorstellen… :-(

  7. @zwecke: Wenn Tempo 30 angeordnet ist, dann gilt das natürlich auch für Radfahrende und Paragraph 1 gilt für alle, die am Straßenverkehr teilnehmen.

  8. „Der Zeitverlust bei Tempo 30 läge im einstelligen Minutenbereich.“ ist eine gewagte Behauptung bzw. so einfach Unfug. Für eine Strecke von 15 km benötigt man im besten Fall bei 30 km/h eine halbe Stunde, eine 50 km/h jedoch nur 18 min. Nun kann man natürlich nicht konstant eine der Geschwindigkeiten fahren und so wird der Unterschied geringer ausfallen, aber dies gilt eben nur für dieses Beispiel von 15 km. Es gibt sicher einige Menschen in Dresden, die wohnort- oder arbeitsbedingt deutlich mehr als 15 km tagtäglich mit dem KFZ unterwegs sind. Wobei es da eben nicht nur um den reinen Arbeitsweg geht, sondern auch alle dienstlichen Fahrten. Wenn jemand, wieder ein so nicht realistischer Fall, jeden Tag 8 Stunden mit 50 km/h dienstlich unterwegs ist, legt er so 400 km zurück. Wenn er die Strecke dann mit 30 km/h bewältigen muss, benötigt er dafür 13,3 Stunden. Nun fährt niemand den ganzen Tag am Stück durch die Stadt und eben auch nicht mit der konstanten Maximalgeschwindigkeit, aber dieses Beispiel soll verdeutlichen, was eben auch die Auswirkungen einer solchen Änderung sein werden. Wir leben nicht in einem kleinen Dorf, wo man zu Fuß in paar Minuten den Ort durchquert hat, sondern in einer Stadt mit > 1.000 km Straßen. Da sind wir dann in Summe ganz schnell eben nicht mehr bei einigen wenigen Minuten, die überhaupt niemand wirklich stören. Und was auch die Folge einer solchen Massnahme sein wird, sind deutlich vollere Straßen. Wieder das Beispiel vom Anfang, da ist das Auto dann eben 30 min statt 18 min im Straßenverkehr unterwegs. OK, dafür haben wir dann im Gegenzug mehr freie Parkplätze, weil die Autos ja noch unterwegs sind :-)

  9. @Stefan E. auch heute ist die Durchschnittsgeschwindigkeit in der Stadt schon 20-25 (Fahren inkl. Warten an Ampeln, Stau und Straßen mit 30 und 50 km/h). Durch den erhöhten Anteil der Straßen mit 30 km/h wird die Durchschnittsgeschwindigkeit viel weniger sinken, als Sie annehmen (nicht 20 km/h Unterschied von 50 auf 30 sondern vermutlich eher 5 km/h von ca. 25 auf 20). Auch 8 Stunden Fahrt sind vollkommen unrealistisch, das schafft nicht mal der ÖPNV. Man fährt doch um zu einem Ziels zu gelangen und nicht des Fahrens wegen. Ich würde davon ausgehen, das die Wahl des Fahrtziels im Wesentlichen von der Reisezeit abhängt. Wenn es jetzt z.B. 30 statt 18 Minuten dauert, dann werden wohl eher nähegelegene Orte zum Einkaufen, für Erholung, etc. gewählt. Das verringert dann auch wieder den Verkehr auf den Straßen.
    Oder man nimmt z.B. die S-Bahn (wenn man kann), für die gilt die 30 km/h nicht ;)

  10. Und was genau sollen die Menschen machen, bei denen die Fahrt mit dem KFZ durch die Stadt ein wichtiger Teil oder gar die Grundlage des Berufes sind? Extremfall sind dann wohl Taxifahrer, aber auch viele andere Berufe erfordern mehr Zeit im Straßenverkehr als nur den Weg von und zur Arbeit. Nehmen wir diese als Kollateralschaden in Kauf?

    Die Zunahme des Verkehrs auf Nebenstraßen und in Wohngebieten ist auch eine Folge von geringeren Geschwindigkeiten auf den Hauptstraßen. Oder anders formuliert, wenn sich der Verkehr auf der Königsbrücker staut, dann wird eben durch das Hechtviertel gefahren. Wer da genauere Informationen zu benötigt, kann ja mal die Freunde und Helfer von der Stauffenbergallee fragen, wie oft dies der Fall ist. Früher brauchte man für die „Alternativrouten“ noch ausreichend Ortskenntnis, heute reicht dafür Google Maps & Co., die berechnen diese Nebenstraßen-Routen in Echtzeit. Bin manchmal sehr erstaunt, wo man da so langgelotst wird, die Anwohner freuen sich darüber wohl kaum.

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