Gestern hatte ich das Projekt von SzeneNeustadt bereits erwähnt, heute nun ein Interview mit dem Porjektleiter Andreas Hüttner.
1. Wie, wann und warum kam es zu der Idee, ein solches Projekt zu starten?
Ich mache mit „SzeneNeustadt“ nun schon mein viertes Theaterstück am Projekttheater. Da hatte ich schon lange Lust, einmal ein Stück über die Neustadt selbst zu machen bzw. durch eine solche Mitmach-Geschichte engeren Kontakt zur Neustadt aufzunehmen. Konkreter wurden diese Ideen erst im Frühjahr 2008, als das Theater mehrere Projektideen zum Thema „Bürgerschaftliches Engagement“ entwickelte. Die Förderung durch die Bundeskulturstiftung hat dann die Realisierung ermöglicht und seit Herbst bereiten Jens Forkel und ich die Sache vor.
2. Warum verbinden Sie Szene und Neustadt so eng miteinander? Sehen Sie in der Neustadt ein Szeneviertel?
Nun ja, als „Szeneviertel“ habe ich die Neustadt eben kennen gelernt, als ich 1991 zum Studium hier her kam. Jede größere Stadt hat ja eines. Und in Dresden ist das doch eindeutig die Neustadt. So wie Connewitz in Leipzig oder Prenzelberg in Berlin. Ich denke, das wird niemand bestreiten wollen. Die Verbindung soll hier aber auch noch auf etwas hinweisen: darauf, dass die Bürger aufgerufen sind, Szenen für das Stück zu schreiben.
3. Wie muss man sich das weitere Vorgehen vorstellen, nachdem die Fragebögen ausgefüllt sind? Wie viele ausgefüllte Bögen erhoffen Sie sich insgesamt?
Als nächstes destillieren wir aus den Infos und Ideen unserer Teilnehmer an der Fragebogenaktion einen „Schreibaufruf“, der bereits eine grobe dramaturgische Richtung vorgibt. Das heisst aber nicht, dass es ein Korsett geben wird. Wir interessieren uns auch für einzelne Erinnerungen, Visionen oder von der Masse abweichende Ansichten in den Texten. Der Aufruf geht laut Plan am 30. März 2009 an die Öffentlichkeit.
Aus dem, was uns dann ins Haus flattert (und ich hoffe sehr viel!) entwickeln wir das Stück. Wir wählen mit den Neustädtern zusammen geeignete Texte aus und setzen sie auf der Bühne um. Wenn wir mindestens 100 Fragebögen zurück bekommen wären wir versorgt. Es werden aber 1000 in Umlauf gebracht. Und online kann man den FB auch ausfüllen, was uns das liebste wäre, da die digitalen Daten dann vom Soziologen einfacher ausgewertet werden können. (den digitalen Fragebogen gibt es hier)
4. Wann soll das Stück uraufgeführt werden?
Die Uraufführung ist am 4. November 2009 um 20 Uhr im Projekttheater.