Staatsanwaltschaft und Polizei haben heute bekannt gegeben, dass sie derzeit Ermittlungen aufgrund einer Anzeige des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr führen, wegen des Verdachts des Betruges.
Im vorliegenden Fall bestehen Anhaltspunkte, dass dem Museum in den Jahren 2015 und 2016 mehrere Schriftstücke von oder an Personen, die am Attentat auf Adolf Hitler und am Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 beteiligt gewesen sein sollen, verkauft worden sind, bei denen es sich teilweise um Fälschungen handeln könnte.
Durch Untersuchungen des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Sachsen konnten bisher zwei Schriftstücke mit hoher Wahrscheinlichkeit als Fälschungen identifiziert werden. Diese hatte das Museum als von Claus Graf Schenk von Stauffenberg stammend angekauft.
Das Militärhistorische Museum hat zum Sachverhalt bereits einen umfangreichen wissenschaftlichen Fachbeitrag in der aktuellen Militärgeschichtlichen Zeitschrift veröffentlicht. Weitergehende Angaben zum Sachverhalt sind vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen derzeit nicht möglich.
Das Museum hatte vom Juli bis Dezember 2019 die Sonderausstellung „Der Führer Adolf Hitler ist tot“ gezeigt, darin waren unter anderem die beiden Schriftstücke zu sehen. Anlass war der 75. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler und der geplante Umsturzversuch vom 20. Juli 1944. Der zu dieser Ausstellung veröffentlichte Katalog führte dazu, dass der Verdacht aufkam, dass einige Dokumente gefälscht sein könnten. Wie der Spiegel berichtet, kam der Hinweis von Johannes Tuchel, dem Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin.
Ob im vorliegenden Fall weitere angekaufte Schriftstücke gefälscht und strafrechtlich relevante Sachverhalte gegeben sein könnten, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei.
- Informationen zu der damaligen Ausstellung im Militärhistorischen Museum.