Am kommenden Montag, 21. Juni 2021, wird der fertig sanierte Teil der Carolabrücke freigegeben. Die Sanierung des von der Altstädter Seite aus gesehen rechten Brückenzuges startete im November 2019. Die Arbeiten führte das Straßen- und Tiefbauamt in zwei Bauabschnitten durch, um den Verkehrsfluss über die Brücke aufrechtzuerhalten – sowohl für Kraftfahrzeuge als auch Radfahrer und Fußgänger.
Die Carolabrücke besteht gewissermaßen aus drei Brücken. Die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes Simone Prüfer spricht von den Abschnitten A bis C. Wobei der Abschnitt A der ist, auf dem der Individualverkehr in Richtung Neustadt rollt. Und der wurde nun fertig gestellt.
Die Kosten der Sanierung dieses Abschnittes (A) betragen rund 5,7 Millionen Euro und sind damit eine Million Euro teurer als geplant. Neben der Erneuerung der Fahrbahn hat die Brücke nun neue Geländer und Leuchten erhalten, der Geh- und Radweg wurde um 65 Zentimeter breiter. Dies ist möglich, weil die Kappe der Brücke mit Carbon- und Basaltbewehrungen deutlich leichter gebaut wurde, als die vorherige Ausführung mit Stahlbeton. Im Gegensatz zur üblichen Eisenbewehrung genügt für das neue Material eine geringere Betonüberdeckung, da es nicht rostet. Das daraus resultierende geringere Gewicht ermöglicht die Verbreiterung. Auch eine längere Haltbarkeit mit geringerer Rissbildung wird erwartet.
Mit Unterstützung der TU Dresden
Der Einsatz dieser Carbon- und Basaltbewehrungen kam erstmals beim Sanieren einer Großbrücke zum Einsatz und wurde in enger Zusammenarbeit mit der TU Dresden entwickelt. Die Brücke erhielt eine neue Abdichtung und neuen Fahrbahnbelag, neue Geländer sowie neue Leuchten. Diese sind Nachbildungen der Vorgänger, die wegen ihres schlechten Zustandes nicht wiederverwendet werden konnten. Schadstellen im Brückeninneren wurden saniert und die Brückenentwässerung instandgesetzt.
Die Sanierung des zweiten Abschnittes (B) ist in Planung. Vorgesehen ist ein Sanierungszeitraum von Oktober 2022 bis Dezember 2023. Die Sanierung des dritten und letzten Abschnittes (C), dass ist der, über den die Straßenbahn fährt, befindet sich in der Vorplanungsphase. Mit einem Bau ist 2024 zu rechnen.
Die Sanierung verlief nicht ganz ohne Rückschläge: Nach Abbruch des alten Brückenrands stellte sich heraus, dass eine Ausgleichsschicht nötigt ist, bevor neue Betonteile verlegt werden konnten. Auch das Wetter spielte nicht immer mit: Sowohl extrem hohe Sommertemperaturen als auch zu kalte Temperaturen und Schnee erschwerten die Arbeiten mit Beton für die Kappen und Epoxidharz für die Abdichtung. Teilweise wurden die Arbeiten daran unter Zelten durchgeführt.