Anzeige

Lange Nacht der Angst im Hygiene-Museum

Lys Geburtstag – Vietnamesen im Dresden der 80er Jahre

kunstfonds_lys_geburtstag
Am 15. Januar gibt es um 17 Uhr im im Goethe-Institut Dresden ein Künstlergespräch zu der Ausstellung „Lys Geburtstag – Vietnamesen im Dresden der 80er Jahre“ des Dresdner Fotografen Matthias Rietschel.
Die Ausstellung ist noch bis zum 21. Februar zu sehen, jeweils Mo-Fr von 8-18 Uhr, Sa. 10-14 Uhr.
Unter dem Titel „Lys Geburtstag – Vietnamesen im Dresden der 80er Jahre“ zeigt die vom Kunstfonds der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und dem Goethe-Institut Dresden gemeinsam veranstaltete Ausstellung 32 schwarz-weiß Fotografien des Dresdner Fotografen Matthias Rietschel. Der Fotograf, der an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studierte und heute vor allem für die Nachrichtenagentur AP arbeitet, schuf diese Fotoserie im Rahmen eines dreijährigen Fördervertrages mit dem Rat des Bezirkes Dresden.
Die Aufnahmen, wie zum Beispiel „Ly’s Geburtstag“, „Wohnheim“ und „Herrenmode“, die vor allem in den Jahren 1988 und 1989 entstanden, zeigen das Leben vietnamesischer Vertragsarbeiter und Studenten in Dresden und belegen damit den Alltag dieser Bevölkerungsgruppe in der Stadt. Die Bilder zeigen junge Leute, die fern ihrer Heimat Vietnam arbeiteten und recht isoliert von der übrigen Bevölkerung Dresdens lebten. Die Arbeiten haben dokumentarischen Charakter und beeindrucken durch ihre offene und erzählerische Sichtweise, die weniger die offiziellen Lesart ihrer Zeit offenbaren und vielmehr den sehr persönlichen Blick des Fotografen widerspiegeln.
Die Ausstellung stellt gleichsam einen Bezug zu aktuellen Aufgabenbereichen des Goethe-Instituts als Anlaufpunkt für ausländische Lernende und Studierende her. Als Momentaufnahme aus der Geschichte der ehemaligen DDR verstanden, erleichtern die Fotografien Rietschels den Zugang und das Verständnis zu einem Teilaspekt der deutschen Geschichte. Viele Vietnamesen lebten in den 1980er Jahren in Dresden und bauten sich auch nach der politischen Wende eine Existenz in der Stadt auf. Da es neben einer Förderung der deutschen Sprache auch zu den Aufgaben des Goethe-Instituts gehört, den internationalen Gästen auch spezifische geschichtliche Phänomene zu vermitteln, erscheint die Ausstellung an diesem Ort besonders sinnvoll.
Neben der sehr erfolgreichen Ausstellungsreihe „Schaudepot“ und zahlreihe Leihgaben an öffentliche Institutionen geht der Kunstfonds auch immer wieder Kooperationen mit anderen Institutionen ein. Da der Kunstfonds über keine eigenen Ausstellungsräume verfügt, stellt die gemeinsam veranstaltete Fotoausstellung auch den Beginn einer für die Zukunft geplanten Zusammenarbeit beider Dresdner Kultur-Institutionen dar. Gleichsam kann sie als Auftaktausstellung für das Jubiläumsjahr des Mauerfalls 2009 verstanden werden, zeigt sie doch einen kleinen Ausschnitt aus dem Alltagsleben im Dresden am Ende der 1980er Jahre.

Ein Kommentar

Kommentare sind geschlossen.