Ab Montag sind die Bürgerstraße und die Großenhainer Straße zwischen Fritz-Reuter-Straße und Pestalozziplatz wieder in beiden Richtungen befahrbar. Unter der Eisenbahnbrücke werden die Autos stadteinwärts auf der sonst für die Straßenbahn vorgesehenen Spur fahren. Für die Straßenbahnen auf den Linien 3 und 13 bleiben die Einschränkungen und Umleitungen jedoch weiter bestehen. Bei einem Baustellenrundgang erläuterten Gesamtbauleiter Olaf Hahn und die Experten der Verkehrsbetriebe den Baufortschritt.
Barrierefreie Zugänge
Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) erneuern gemeinsam mit dem Straßen- und Tiefbauamt Dresden, der SachsenEnergie, der Stadtentwässerung Dresden sowie verschiedenen Kommunikationsanbietern in mehreren Bauabschnitten die Großenhainer Straße. Die Stationen „Liststraße“ und „Großenhainer Platz“ erhalten barrierefreie Zugänge. Hinzu kommen durchgehende Radwege, bessere Fußwege sowie neue Ampeln und eine moderne Straßenbeleuchtung. Die Straßenbahngleise werden so verlegt, dass dort künftig die etwas breiteren Stadtbahnwagen fahren können. Auch die Oberleitungen werden erneuert.
„Wichtig für uns ist, dass wir ab Montag wieder den Betriebshof in Trachenberge nutzen können. Er war seit 24. Juli vom Straßenbahnnetz abgekoppelt“, sagte Andreas Neukirch, Leiter Planung und Bau bei den Dresdner Verkehrsbetrieben. Ab Montag können die Straßenbahnen wieder von dort aus ein- und ausrücken. Wichtige Wartungsarbeiten an den Straßenbahnwagen seien nun wieder möglich. Auch die historischen Straßenbahnen konnten in dieser Zeit nicht genutzt werden.
Dicke Trinkwasserrohre
Die Baustelle vor der Aral-Tankstelle wirkt derweil wie ein riesiger Sandspielplatz. An der Ecke zur kann man 400 Millimeter dicke Trinkwasserrohre in einer Grube erkennen. „Hier liegt eine Trinkwasser-Hauptversorgungsleitung. Sie wird in die Fritz-Reuter-Straße weiterführt“, erläutert Hahn. Die Rohre sind blau, Rohre für Gas seien gelb. Die Medien der Telekommunikationsanbieter schlängeln sich unter weiteren dicken Rohrleitungen hindurch. Ende September werde die Baustelle in Richtung Großenhainer Platz vorrücken, kündigte er an. Im kommenden Jahr gehe es dann am Bahnhof Neustadt weiter. Die Baugenehmigung sei gerade erteilt worden. Jetzt gehe es um Finanzierung und Ausschreibung der Bauarbeiten.
Auf der Baustelle herrscht derweil geschäftiges Treiben. Ein Baggerfahrer zertrümmert mit der großen Schaufel dicke, aus der Straße gebrochene Asphaltstücke. Stefan Stefanov lockert neben den Gleisen den Asphalt, der zuvor mit der Fräsmaschine aufgeschnitten wurde.
Ihm folgt unmittelbar das Reinigungsfahrzeug. Der Abstand zwischen Gleisen und Asphalt wird dann mit Bitumen verfüllt. Maschinen, Fahrzeuge, Bagger und die Bauarbeiter wuseln durcheinander. Als außenstehender Betrachter sieht man ein Chaos, aber ein geordnetes.
Für Torsten Jakob, Bauleiter für die Gleisarbeiten, war die Verlegung der Gleise und Weichen unter der Eisenbahnbrücke eine der größeren Herausforderungen. Die DVB haben die gesamte Konstruktion auf dem Werkplatz in Reick vormontiert und dann in etwa fünf bis sechs Meter lange Bauteile zerlegt. Mit zwei Kränen mussten sie millimetergenau unter der Brücke eingerückt werden. „Hier war Präzision gefragt. Unter der Konstruktion haben wir uns etwas neues einfallen lassen.
Mit sogenannten Unterschottermatten wollen wir Schwingungen und Schall dämpfen. Damit diese nicht beschädigt werden, durften die Gleise darauf nur noch um wenige Millimeter bewegt werden. Sonst wären die Matten gerissen“, erzählt der Bauleiter. Außerdem habe für diesen Bauabschnitt nur ein enges Zeitfenster zur Verfügung gestanden.
Wie die Linien 3 und 13 ab 6. September fahren:
- Linie 3: Von Coschütz bis Albertplatz planmäßig, dann über Bhf. Neustadt, Leipziger Straße nach Mickten (Gleisschleife) und weiter über Bürgerstraße, Großenhainer Straße zum Wilden Mann. Am Pestalozziplatz wird eine Interimshaltestelle eingerichtet.
- Linie 13: Von Prohlis planmäßig bis Bautzner, Rothenburger Straße, dann weiter über Albertplatz, Königsbrücker Straße und wie die Linie 8 nach Hellerau
Ein Gastbeitrag von Winfried Schenk, www.pieschen-aktuell.de
Ich finde es richtig gut als Anwohnerin diesen ausführlichen Artikel lesen zu können. Besonders gefallen hat mir, dass nicht nur die grossen Ingenieure, sondern auch die „kleinen“ Akteure mit Bild und Namen benannt wurden. Dies zeugt von Wertschätzung für jeden Bereich der Arbeit, der dort geleistet wird.