Unmittelbar vor dem Reformationstag macht sich die Nacht nochmal richtig lang. Gedankt sei es der Sommerzeit.
Ja, die gilt immer noch, obwohl vor drei Jahren die Europäische Kommission bereits vorgeschlagen hat, die Zeitumstellung abzuschaffen, 2019 stimmte das EU-Parlament zu. Aber die EU-Mitgliedsstaaten haben bis heute noch keinen gemeinsamen Standpunkt zu dem Thema gefunden.
Schwierigkeit bei der Einigung ist die Frage, ob man sich gemeinsam auf die Sommerzeit oder die Winterzeit verständigt. Wobei, schon den Begriff Winterzeit gibt es eigentlich gar nicht. Denn der drückt die normale mitteleuropäische Zeit aus. Die galt, bevor 1980 die Sommerzeit in Deutschland eingeführt wurde. Angeblich soll mit der gewonnenen Tageslichtstunde Energie gespart werden.
Eine Stunde zurück
Im Ergebnis bekommen wir heute die im Frühjahr geklaute Stunde zurück. Wenn es also zu schönster Neustadt-Nacht-Ausgeh-Zeit schon um drei Uhr ist, ist’s dann plötzlich wieder um Zwei und ein damit noch viel Zeit für den Aufbruch. Also: Achtung, heute Nacht, wenn der kleine Zeiger auf die 3 vorgerückt ist, bitte aufstehen und an der Uhr drehen. Also den großen Zeiger einmal rum, entgegen dem Uhrzeigersinn.
Alternativ kann man es auch so machen, wie bisher an der Martin-Luther-Kirche. Da werden die Zeiger schon heute Abend zurück gedreht.
An alle Besitzer alter, mechanischer Uhren: diese dürfen niemals „zurückgedreht“ werden, sondern immer nur vorwärts (liegt an der Form der Zahnräder, die sonst Schaden nehmen). Also: Uhr anhalten, eine Stunde warten, wieder anstellen. Oder elf Stunden vordrehen. Aber niemals zurück! Machen wir mit der Kirchturmuhr auch so.
Wie immer ist der Himmelskomiker mal wieder ein wenig spät dran. Das üben wir mal dann im nächsten Jahr. Dann hat vielleicht auch jemand was davon………….. ;-)