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Weihnachtshandwerk am Dammweg

In dem kunterbunten Haus neben den Bahngleisen hat die recht junge Firma „Lumenqi“ ihren Sitz. Chefin ist Christina Kölling, die studierte Architektin hat vor ungefähr vier Jahren ihre Liebe zum Holz entdeckt. Und zum Design und zu Seiffen. Ja, dem kleinen Örtchen im Erzgebirge, aus dem die wohl weltbesten Holzspielzeuge der Welt kommen.

Hat ein Händchen fürs Holz: Christina Kölling - Foto: Lumenqi
Hat ein Händchen fürs Holz: Christina Kölling – Foto: Lumenqi

In einer Art Praktikum schnupperte Christina in die Welt der gedrechselten Räuchernmänner und Nussknacker – und es reifte in ihr eine Idee. Die Idee von minimalistischen Holzprodukten, die nicht nur Dekor sind, sondern auch noch einen Nutzen haben. So entstanden Mini-Bilderrahmen, Schlüsselhalter, Seifenhalter, Bilderrahmen und viele weitere schlicht gehaltene Wohn-Accessoires. Hergestellt von Handwerker-Familien in Seiffen, Christina entwirft die Designs und hilft manchmal in der Produktion aus.

Striezelmarkt-Fichte zum Adventslicht

Darüber hinaus kümmert sie sich um Vertrieb und Marketing, die hölzerne Handwerkskunst gibt es unter anderem bei „Art & Form“. Seit vier Jahren hat sich das Geschäft nun recht prächtig entwickelt und in diesem Jahr hat Christina einen Volltreffer gelandet. Als im Januar die Striezelmarkt-Fichte entsorgt werden sollte, nahm sie Kontakt zur Marktleitung auf und konnte einen Teil des Baumes abstauben. Aus fünf Metern Stamm sind nun 81 Adventslichter entstanden – sogenannte Schwabenlichter.

Aus dem Stamm der alten Striezelmarktfichte wurden kleine Schwabenlichter. Foto: Lumenqi
Aus dem Stamm der alten Striezelmarktfichte wurden kleine Schwabenlichter. Foto: Lumenqi

„Die hat ein guter Bekannter erfunden und wir haben sie weiterentwickelt“, sagt Christina. Der Clou, man braucht für alle vier Adventssonntage nur ein einziges Teelicht. Diese echt schwäbische Sparmaßnahme gelingt mit Glasscheiben, die raffiniert die Flamme reflektieren. „Der Nachhaltigkeitsgedanke schwingt da auch ein bisschen mit, deshalb passte es auch prima, dass wir die Reste der Weihnachtsmarktfichte verwerten konnten“, erläutert die 32-Jährige.

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Dabei war es gar nicht so einfach aus der Fichte genügend Material zu gewinnen. „Der Baum hatte schon etliche Risse und war ziemlich feucht“, sagt Christina. Es galt regionale Partner zu finden, die sie bei dem außergewöhnlichen Unterfangen der Trocknung und Verarbeitung unterstützen konnten. Die aufwändige Produktion verlief so holprig wie das Coronajahr aus dem der Striezelmarktbaum kam.

Entstanden ist nun ein handlicher Holzblock, bei dem irgendwie an alles gedacht ist. Denn, wenn der Advent vorbei ist, können die Scheiben platzsparend im Sockel verstaut werden und das gute Stück bekommt einen Filzüberzieher. Für 92 Euro bekommt man dann ein Adventslicht mit Herkunftszertifikat und garantierter Erzgebirgskunst. Ohne Striezelmarktfichte wird es künstiger, dann kostet das Spiegellicht knapp 55 Euro, allerdings ohne Plakette und aus Ahorn.

Besuch in der Produktion - Foto: Lumenqi
Besuch in der Produktion – Foto: Lumenqi

In den vier Jahren hat sich das Geschäft gut entwickelt. In Seiffen vergibt die Dresdnerin jetzt immerhin schon Aufträge an vier Handwerksbetriebe und in Dresden wird sie von zwei Studentinnen beim Marketing unterstützt.

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