Wie die Dresdner Polizei heute mitteilt, ist am Wochenende eine Hausfassade auf der Alaunstraße mit Farbe beworfen worden.
Die Täter warfen mit roter und schwarzer Farbe gefüllte Glühlampen gegen den Eingangsbereich eines Restaurants im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses. Der Sachschaden wurde auf etwa 5.000 Euro geschätzt. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung.
Beim dem Restaurant handelt es sich um die „Wurzelküche“ in der sogenannten Albertpassage zur Königsbrücker Straße. Das Restaurant befand sich früher als „Gartenring-Café“ im Barock-Viertel und ist im April in die Äußere Neustadt umgezogen. Anfang November hat die Undogmatische Radikale Antifa (URA) in einem Bericht auf ihrer Website behauptet, dass die Inhaberin und ihr Lokal wichtige Schnittstellen der regionalen extrem rechten völkischen Siedlungs- und Anastasia-Bewegung seien. Laut Wikipedia ist dies eine religiöse Bewegung im rechts-esoterischen Spektrum.
Wurzelküchen-Inhaberin Christine Langhammer wehrt sich gegen den Vorwurf und sagt in aller Deutlichkeit: „Ich bin weder rechts noch völkisch, von solchen Gruppen der Anastasia-Bewegung würde ich mich auch distanzieren, es sind mir aber keine bekannt.“ Sie mag die Anastasia-Buchreihe, des russischen Autors Wladimir Megre. Den Kritikern hält sie vor, diese Bücher nicht gelesen zu haben und Zitate aus dem Kontext zu reißen, gesteht aber ein, dass sie die Teile, in denen es um jüdische Geschichte geht, nur überflogen hat.
Da ein politischer Hintergrund für den Farbanschlag wahrscheinlich ist, ermittelt jetzt der Staatsschutz.
Nachtrag
Im Laufe des Nachmittags wurde auf dem Portal Indymedia anonym ein Bekennerschreiben veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem „Die Aktion am 28.11. soll uns alle und Frau Langhammer daran erinnern, dass die Verbreitung antisemitischer, anti feministischer und völkisch rechter Inhalte nicht unwidersprochen bleibt.“ Konkret nimmt das Schreiben bezug auf eine versuchte Lesung von Christine Langhammer in der Wurzelküche am 9. November.