Seit Montag sind Mitarbeiter eines Spezialgerüstbaufirma im Einsatz, um unter dem siebten Bogen der Albertbrücke ein Gerüst anzubringen. Auf diesem Gerüst sollen in den nächsten Tagen die Sanierungsarbeiten an der Brücke beginnen. Schon das Einrüsten der Brücke ist eine technische Herausforderung. Gestern lud das Unternehmen zu einem Pressetermin zwischen Elbe und Brückenbogen ein.
Um einfacher das notwendige Gerüstmaterial unter die Brücke bringen zu können, bedient sich der Gerüstbauer, die „Gemeinhardt Service GmbH“, eines sogenannten Brückenuntersichtgeräts der WEMO-tec GmbH aus Eichenzell bei Fulda. Das Fahrzeug sieht auf den ersten Blick aus wie ein Kranwagen, ist aber eine raffinierte Spezialkonstruktion.
An dem Kranarm ist eine Hebebühne angebracht, die dann unter die Brücke geschwenkt werden kann. Wenn man auf diese Bühne will, muss man durch den Kramarm hinein klettern. Solche Spezialfahrzeuge sind höchst selten, berichtet Gemeinhardt-Service-Geschäftsführer Dirk Eckart. „Das muss man lange vorbestellen und dann kostet uns das Fahrzeug rund 1.200 Euro pro Tag“, sagt er.
Sanierung der Sandsteinverkleidung
Von der mobilen Plattform aus montieren seine Mitarbeiter dann ein Hängegerüst unter dem Brückenbogen. „Das Gerüst soll dann eine Last von bis ca. 13 bis 15 Tonnen tragen“, sagt Projektleiter Dirk May. Die Gerüstbauer werden noch bis Anfang März beschäftigt sein. Danach ist alles für die Facharbeiter der „Sächsische Bau GmbH“ einerichtet, die dann die Sanierung an der Brückenunterseite vornimmt.
Bei der Albertbrücke handelt es sich um ein Bauwerk aus Beton mit Sandsteinverkleidungen. Die Arbeiter kontrollieren nun die Brückenunterseite und Pfeiler auf Risse, offene Fugen und Abplatzungen. Die Arbeiten am siebten Brückenbogen (gezählt wird von der Altstädter Seite aus) sollen dann in vier bis acht Wochen abgeschlossen sein. „Wenn der Bogen 7 in den nächsten Wochen fertigsaniert ist, werden wir mit unserem gesamten Hängegerüst einen Bogen weiterziehen“, sagt Eckart. „Wenn alles nach Plan läuft, dann dürften wir im September den Bogen 8 abrüsten und damit die Baustelle Albertbrücke für uns nach vier Jahren beenden.“
Die schönen Fotos bieten neben dem Artikel einen interessanten Einblick. Danke!
Geilo! Wie dick sind die Sandsteinklinker eigentlich? Das Gerüst sollte ja im Beton hängen?!
Ja, das Gerüst hängt im Beton. Ich würde mal schätzen die Sandsteinplatten sind so ca. 4 bis 5 Zentimeter dick.
@Anton:
„Bei der Albertbrücke handelt es sich um ein Bauwerk aus Beton mit Sandsteinverkleidungen.“ – Als die Brücke 1875-77 errichtet wurde, verstand man sich noch nicht darauf, solch große Konstruktionen aus Beton zu fertigen. Die Technologie, solche Spannweiten mittels Beton tragfähig zu gestalten, kam erst nach 1900 auf.
Die Albertbrücke wurde damals aus Sandsteinblöcken gefertigt, aus denen sie im Großen und Ganzen auch heute noch besteht.
Richtig ist, daß die im Mai 1945 gesprengten Bögen dann bis ’46 in vereinfachter Weise – Beton mit ca 20cm starken Sandsteinverblendungen – repariert wurden.
Daher besteht sie meiner Ansicht nach zum größeren Teil ihres Volumens aus Sandstein, zum kleineren aus Beton.
Und danke für die Bilder, die sind interessant!
@Tomski: Danke für den Hinweis.
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Gerüstbau. Gut zu wissen, dass auch Brücken ein Gerüst benötigen können. Bei mir wird aktuell auch ein Arbeitsgerüst errichtet.