Ungefähr in der Mitte zwischen Stauffenbergallee und Fabricestraße befindet sich das Dresdner Hauptzollamt (Dresden-Stadtplan). Wie die Stadtverwaltung Dresden heute mitteilt, führt die Anfahrt von LKW zu diesem Amt regelmäßig zu einem Rückstau. LKW würden im Umfeld rechtswidrig parken, insbesondere an den Wochenenden.
Während die LKW-Fahrer auf die Abfertigung im Zollhof warten, bilden sich unter der Woche lange Schlangen, heißt es heute in einer Pressemitteilung. Tag24 und die Sächsische Zeitung hatten bereits mehrfach über das Dilemma berichtet.
Der Laster-Stau wirke bis zurück auf die Zufahrt von der Stauffenbergallee und auf die Ausfahrt auf die Stauffenbergallee, so die Stadtverwaltung. In unmittelbarer Nähe zum Zollhof schließt sich Wohnbebauung an. Die Anwohner werden durch den Lkw-Verkehr und den Lärm massiv behindert und gestört. Die Ausfahrten umliegender Grundstücke sind verstellt. Zurückgelassener Abfall ist für die Anlieger ein Ärgernis.
Dauerhafte Entlastung durch Umzug
Eine Reihe von Maßnahmen soll die Beeinträchtigung lindern. Darüber ist der Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften seit mehreren Monaten im Gespräch mit dem Hauptzollamt, einer Spedition und Anliegern. Das nächste Gespräch findet am 2. März statt.
Baubürgermeister Stephan Kühn: „Der Zustand ist für die Anlieger und das Hauptzollamt untragbar. Eine dauerhafte Entlastung ist aber erst mit einem Umzug des Zollamts möglich. Am jetzigen Standort sind die Konflikte nicht lösbar. Das Zollamt ist zu diesem Schritt bereit.“
Das Amt für Stadtplanung und Mobilität sieht die Washingtonstraße in Dresden Pieschen als passenden Standort und stellt dafür den Bebauungsplan Nr. 3063 Dresden – Kaditz/Mickten Gewerbegebiet Washingtonstraße auf. Im zweiten Quartal 2022 soll die Planung in die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gehen. Beim Bebauungsplan Nr. 3063 handelt es sich um einen Angebotsbebauungsplan der Landeshauptstadt Dresden mit dem Ziel, gewerbliche Bauflächen zu sichern. Die Flächen seien aufgrund der Nähe zur Autobahn grundsätzlich für die Ansiedlung des Zollhofes geeignet.
Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens soll geprüft werden, ob Teile des bestehenden P+R-Platzes auch als LKW-Parkplatz genutzt werden können. Ein Verkehrsgutachten untersucht im weiteren Verfahren die Auswirkungen aller sich perspektivisch ergebenden Verkehrsströme. Auf dem Grundstück könnten nach Einschätzung des Hauptzollamts sechs Abfertigungsplätze und neun Warteplätze für LKW eingeordnet werden. Baurecht erlangt das Hauptzollamt mit dem Satzungsbeschluss des Stadtrats zum Bebauungsplan. Aufgrund der Komplexität der Planung ist mit einer mehrjährigen Verfahrensdauer zu rechnen. Das Hauptzollamt selbst hat die Planung für den neuen Standort aufgenommen und rechnet, dass diese noch ein weiteres Jahr in Anspruch nehmen wird. Für die Realisierung kalkuliert das Zollamt weitere eineinhalb Jahre.
Der Bebauungsplan wird derzeit in Ausschüssen und Beiräten behandelt, bereits im Februar hatte der Stadtbezirksbeirat Pieschen gegen den Plan gestimmt (Bericht im Online-Journal Pieschen-Aktuell).
Entlastende Maßnahmen vor Ort
Am Standort Schützenhöhe wurden nach Aussage der Stadtverwaltung entlastende Maßnahmen schon teilweise umgesetzt. So wurden Halteverbotsschilder bis zum Zollhof in den Jahren 2019/2020 angeordnet. Die Straßenverkehrsbehörde prüfe, ob sie noch nachjustieren könne. Durch mehrsprachige Hinweisschilder will das Straßen- und Tiefbauamt zudem die Schließzeiten des Zollhofes bekannt machen. Diese Schilder sollen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Russisch, Serbisch und Türkisch informieren. Die Schilder werden an der Radeburger Straße und der Stauffenbergallee aufgestellt. Das werde gerade vorbereitet. Ebenfalls sollen zusätzliche Abfallbehälter aufgestellt werden.