Es sind abstrakte Formen und Malereien, die man im momentanen Mondzyklus in der Full Moon Gallery erblickt. Noch bis zum 17. März – also bis zum nächsten Vollmond – kann die Ausstellung „Mischwesen – ohne Angst und ohne Hoffnung“ des Dresdner Künstlers Alabaster Becher dort besucht werden.
Die Ausstellung
Um die Kunstwerke zu begutachten, muss man die Galerie nicht einmal betreten. Die Ausstellung findet größten Teils über große Schaufenster, nach außen gerichtet, statt. Besonders in Pandemiezeiten ist das ein großer Vorteil.
Unter dem Titel „Mischwesen – Ohne Angst und ohne Hoffnung“ veröffentlicht Becher seine künstlerische Position zu dieser Frage: „Wieso schauen wir (im Sinne aller Menschen, die es jemals gab) eigentlich nur zu, während um uns alles kaputt geht?“ Er versteht dabei den Menschen nicht als grundlegend böse, sondern als ein Wesen mit einem schon immer da gewesenen, unbändigen Forschungsgeist.
Die Scherenschnitt-Technik
Die ausgestellten Arbeiten stellen einen Teil des aktuellen Kanons von Alabaster Becher dar. In seinem Werk treffen Menschlichkeit und Künstliche Intelligenz aufeinander. Diese werden durch zufällige neuronale Verbindungen dargestellt, in welche konkrete geometrische Figuren eingeflochten sind. Damit verweist der Künstler auf die Fortschrittlichkeit des Menschen im Allgemeinen und die Entwicklung hin zum Androiden Leben im Speziellen.
Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal Alabaster Bechers sind seine selbsternannten „Pollockesken Scherenschnitte“. Inspiriert durch Jackson Pollocks Werke, entsteht zunächst eine eher zufällige Malerei, die an neuronale Netzwerke erinnert. Diese werden anschließend mit geometrischen Formen kombiniert, um dann mit dem Scherenschnitt hervorgehoben zu werden. Vereinfacht gesagt, wird das dargestellte Gesamtbild ausgeschnitten, wobei trotzdem ein zusammenhängendes Konstrukt bestehen bleibt.
Der Künstler
Schon als Kind interessierte sich Alabaster Becher für Kunst und Zeichnungen. „Während andere Kinder Feuerwehrmann oder ähnliches werden wollten, war es mein Wunsch Comiczeichner zu werden“, erzählt er. Als Jugendlicher begann er Postkarten selbst zu gestalten und nach und nach kamen auch größere Leinwände. Seine Absicht ist es, Zufall bewusst anzuwenden, was zum einen durch die Darstellung der neuronalen Netzwerke deutlich wird, aber auch anhand anderer Werke, die aus mehreren, sich überlappenden Schichten bestehen.
Full Moon Gallery
- Hechtstraße 17, 01097 Dresden
- geöffnet immer zu Vollmond und drei Tage und Nächte danach
- www.full-moon-gallery.de
http://www.alabasterbecher.de
Danke. Korrigiert.