Die Neustädterin und Kulturwissenschaftlerin Anne Liebscher organisiert ein deutsch-polnisch-tschechisches Projekt, den Kulturhackathon Coding da Vinci Ost³ 2022. Dabei stellen 40 Kultureinrichtungen aus den drei Ländern ihre Daten für das Projekt zur Verfügung, um die Digitalisierung des gemeinsamen kulturellen Erbes voranzutreiben.
„Ein Hackathon ist eigentlich ein Programmierwettbewerb“, sagt Anne Liebscher. Bei „Coding da Vinci“ spiele nun die Kultur eine wichtige Rolle. „Wir haben von insgesamt 40 Kultureinrichtungen sogenannte Datensets bekommen“, sagt sie. Aber nicht nur die kulturelle Datenbasis unterscheide diesen Programmierwettbewerb von anderen. Es sind nicht nur Techniker*innen eingeladen, sondern auch Künstler*innen und Kreative aus allen drei Ländern. Dabei sollen gemischte Teams entstehen, die dann aus den Datensätzen ein spannendes Projekt gestalten.
Die Teilnehmeranmeldung ist geöffnet. „Wir möchten möglichst viele Programmierer, Software-Entwickler, Web-/Grafikdesigner sowie Künstler, Kulturschaffende und kreative Köpfe für eine Teilnahme begeistern, um mit den eingereichten Daten zu arbeiten und Neues an der Grenze von Kultur & Technik zu schaffen“, sagt Liebscher. Ob Studierende, Arbeitnehmer*innen oder Selbständige – jeder könne dabei sein, der Lust hat, sich aktiv zu beteiligen und kreativ zu werden.
Bei den Datensätzen handelt es sich auch um ganz unterschiedliche Angebote. „Da sind Audiodateien, Scans oder Pläne dabei“, so Liebscher. Am Wochenende am 19. und 20. März startet „Coding da Vinci Ost³“ mit einem hybriden Kick-off-Wochenende. Die Vertreter*innen der Kultureinrichtungen stellen an der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek Dresden den Teilnehmenden, die online aktiv dabei sein werden, ihre Datensets vor. Dabei haben die Datengeber eine Minute Zeit und dürfen nur eine Folie zeigen und sollen damit die Teilnehmenden für ihr Projekt gewinnen. Neben dieser Ideenbewerbung wird es an dem Wochenende weitere Workshops und Vorträge geben. Liebscher: „Das ganze ist auch als ein großes Netzwerktreffen zu verstehen, bei dem sich Menschen branchenübergreifend und über Ländergrenzen hinweg vernetzen können.“
Einer der teilnehmenden „Datengeber“ ist die Gedenkstätte Bautzner Straße. Die Gedenkstätte erinnert an die Opfer der politischen Verfolgung in der Sowjetischen Besatzungszone und DDR, dokumentiert deren Schicksale und macht sie der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich. Hier wurden Zeitzeugen interviewt und die daraus entstandenen Interviews werden nun bei dem Hackathon eingereicht. Zeitzeugenbüroleiterin Katrin Thiel ist gespannt, was dann rauskommt. „Für uns ist das eine neue Plattform, um auf die Gedenkstätte aufmerksam zu machen“, sagt sie.
„Coding da Vinci“ gibt es schon seit 2014, es findet zum ersten Mal in Dresden und in der länderübergreifenden Konstellation statt.
- Weitere Infos, auch zu Anmeldung und weiteren Terminen unter: codingdavinci.de
Ich habe eine Frage zu Hackathon im Zusammenhang mit der Gedenkstätte Dresden Bautzener St. Dürfte ich meispielsweise einen Zusammenschnitt von Ton und Bildsequenzen zum Thema Schlüsselgewalt einreichen? Tel. Rückmeldung wäre am Besten. 01711631369
@Stein: Die Daten kommen von der Gedenkstätte beim Hackathon geht es darum, aus den vorhandenen Daten etwas zu schaffen.