Mehr Filme, mehr Spielorte, mehr Preisgeld: Der Aufwärtstrend bleibt dem internationalen Filmfest Dresden auch in der 34. Ausgabe sicher. Das diesjährige Thema Geschlechtervielfalt und -gerechtigkeit zieht sich durch das gesamte Programm. Aber auch der Krieg geht nicht spurlos am Programm vorüber.
„I will not ask people what’s in their pants, because it’s none of my business“, gelobt die sachliche Stimme im diesjährigen Festivaltrailer von Brenda Lien. Eines von zahlreichen Versprechen, die, begleitet von sphärischer Musik und illustriert von einem Wald sprießender Blätter, immer rasanter aufeinander folgen und so etwas wie das Manifest des Filmfests bedeuten mögen.
Das 34. Filmfest Dresden vom 5. bis zum 10. April steht unter dem Stern der Geschlechtervielfalt und -gerechtigkeit. Das Thema durchzieht nicht nur die einzelnen Veranstaltungen von Film bis Workshop und die beachtlichen 30 Sonderprogramme, sondern mit einem eingerichteten Beirat auch die strukturelle Arbeit des cineastischen Festivals. Nach dem letztjährigen Schwerpunkt Aktivismus bildet es den zweiten Teil des dreiteiligen, übergeordneten Festivalschwerpunktes „Diversität“. Ganze 355 Kurzfilme aus 68 Ländern werden über die Leinwände flimmern.
Unter dem Motto „Einmal um die Welt“ lädt das diesjährige Kinder- und Jugendfilmprogramm Filmfans ab fünf Jahren ein, aktuelle Kinderkurzfilme aus aller Welt zu entdecken und in andere Kulturen und einzutauchen. Im Anschluss haben die Zuschauer*innen die Gelegenheit zum Filmgespräch mit anwesenden Filmemacher*innen. Zusammengestellt wurde die Auswahl in Zusammenarbeit mit dem Jungen Kuratorium – einer Gruppe junger Filmbegeisterter aus Dresden und Umgebung.
Kino und Krieg
Über die Verleihung von neun Goldene Reitern und sieben Sonderpreisen, wie dem LUCA werden, Jurys und Publikum entscheiden. Das Preisgeld liegt insgesamt mit glatt 71.000 Euro dieses Jahr um 500 Euro höher als 2021 – das Filmfest hat der Pandemie wieder einmal getrotzt und seinen Förderkreis erweitern können. Das Kino im Kasten und das Zentralkino kommen als neue Spielstätten dazu. Und auf dem Neumarkt darf wieder kostenfrei und unter freiem Himmel geschaut werden. Als neuer Hauptpartner präsentieren sich auf der hiesigen Flussseite die Filmnächte am Elbufer.
Doch über allen frohen Botschaften schwebt der Krieg in der Ukraine: „Wir freuen uns natürlich, dass wir unser diesjähriges Festival nach den beiden verschobenen Ausgaben wieder im Frühjahr und mit einem spannenden Programm ausrichten können. Dennoch geht auch an uns der Krieg in der Ukraine nicht spurlos vorbei. Wir verurteilen diesen sehr und haben uns die Frage gestellt, was wir als Festival tun können“, so die Festivalleiterinnen Sylke Gottlebe und Anne Gaschütz.
Um die Welt
Einen Platz bekommt das Thema inmitten der Altstadt: Im Open-Air-Programm auf dem Neumarkt sei ein Programm imit Animationsfilmen von Kindern und Jugendlichen aus Polen, Deutschland und der Ukraine geplant, die in den internationalen Workshops ANIMA in den vergangenen Jahren entstanden sind. „Einige dieser ukrainischen Kinder haben mittlerweile bei ihren polnischen Freund*innen Zuflucht gefunden“, so Gottlebe.
34. Filmfest Dresden
- vom 5. bis zum 10. April 2022
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