Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, besuchte am Donnerstag das „Teerausch“ in der Kunsthofpassage. Grund des Besuches ist der Start des zweiten Teils des Uhu-Projektes – Uhu steht für „Unternehmen helfen Unternehmen“ und wird mit Hilfe des Branchenverbandes „Wir gestalten Dresden“ realisiert.
Dabei geht es darum, dass Dresdner Kleinst- und Kleinunternehmen mit Leistungen der lokalen Kultur- und Kreativwirtschaft die Folgen der Corona-Pandemie mildern können. Die Stadt gibt finanzielle Förderung dazu. Franke: „Wir wollen weiter nach vorn schauen und mit unserem Zuschuss und den Leistungen der Kreativen einen Schub geben.“ Konkret funktioniert das Projekt so, dass ein Unternehmen mit maximal 50 Mitarbeitern, sich kreative Unterstützung holen kann. Sei es die Programmierung einer Website oder eine Beratung oder wie im Falle des Teerausch Unterstützung durch eine Fotografin. Das Unternehmen definiert dann den Projektumfang, der bis zu 10.000 Euro groß sein kann, und das Amt für Wirtschaftsförderung gibt dann die Hälfte als Zuschuss dazu.
Lydia Göbel, Geschäftsführerin vom Branchenverband „Wir gestalten Dresden“ sagt: „Ob Reiseveranstalter, IT-Startup oder Teeladen – die Vielfalt der Antragsteller im ersten Durchgang 2021 war beeindruckend. Sie alle steigern mit Hilfe der Kreativen ihre Innovationskraft und ihre Wettbewerbsfähigkeit und schaffen Gewinn für alle Beteiligten.“ Aus den eingegangenen Anträge wählte eine Jury aus. Im vergangenen Jahr wurden 13 Projekte umgesetzt. Der Fördertopf beträgt insgesamt 100.000 Euro für 2021 und 2022. Der Branchenverband steht auch für die Vermittlung von Kreativen zur Verfügung.
Im Falle des Teerausch war das nicht notwendig, denn die Fotografin Claudia Jacquemin war schon vorher für den Laden tätig. Sie setzt die einzelnen Teesorten in Szene für den Online-Shop des Unternehmens. Vanessa Bronold, stellvertretende Teerausch-Geschäftsführerin, schildert die Situation als schwierig. Zwar habe man als Lebensmittelgeschäft die ganze Zeit öffnen können, aber der Umsatz im Ladengeschäft sei doch erheblich zurück gegangen. „Daher haben wir das Online-Geschäft ausgebaut“, sagt sie. Und da kommt es bekanntlich auf eine gute Optik an, die nun dank des Projektes umgesetzt werden konnte. Und der Fotografin kam der Auftrag in der schwierigen Zeit auch gelegen.
Das Projekt sei jetzt erstmal für die zwei Jahre angesetzt, sagt Franke. Dann wolle man die Wirkung abschätzen und vielleicht könne das Projekt auch in einer Zeit nach Corona fortgesetzt werden.
Unternehmen helfen Unternehmen
- Die Beantragung läuft bis zum 19. Juni 2022 online unter www.wir-gestalten-dresden.de/uhu
Der Autor ist Mitglied im Branchenverband „Wir gestalten Dresden“.