Im Zuge der Ermittlungen zu den Ausschreitungen am Rudolf-Harbig-Stadion vom 16. Mai 2021 haben Staatsanwaltschaft und Polizeidirektion Dresden heute morgen mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt. Unter anderem auch in der Dresdner Neustadt, in der Nähe des Martin-Luther-Platzes.
Laut Staatsanwaltschaft wird gegen 28 weitere Beschuldigte unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs im besonders schweren Fall ermittelt. In diesem Rahmen fanden heute umfangreiche Maßnahmen statt. Am Morgen und Vormittag durchsuchten Polizisten 20 Wohnungen im Raum Dresden, vier im Raum Bautzen, zwei im Raum Zwickau und eine im Raum Chemnitz.
Nach bisherigem Ermittlungsstand sind die Beschuldigten im Alter von 19 bis 48 Jahren der Gruppierung „Ultras Dynamo“ zuzurechnen. Sie sollen bei den Ausschreitungen eine führende Rolle eingenommen haben. Ihnen wird insbesondere vorgeworfen, die ersten Angriffe auf Polizisten und deren Einsatzfahrzeuge an der Lennéstraße initiiert und damit den Startpunkt der Ausschreitungen gesetzt zu haben. Zuvor hatte sich die Gruppe mit Fackeln im Großen Garten formiert. Die meisten Beschuldigten sind bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten.
Gegen einen der Beschuldigten (21 Jahre) hatte der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Dresden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dresden einen Haftbefehl erlassen. Der Beschuldigte wurde heute im Rahmen des Einsatzes von Polizeibeamten in Dresden festgenommen. Er soll im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
Hintergrund
Am 16. Mai 2021 fand ein Heimspiel des damaligen Drittligisten Dynamo Dresden gegen Türkgücü München statt. Mit dem Spiel wurde der Aufstieg in die 2. Liga besiegelt. Wegen der Corona-Pandemie war kein Publikum im Rudolf-Harbig-Stadion erlaubt. Im angrenzenden Großen Garten wollten tausende Menschen den Aufstieg feiern. Schon während des Spiels kam es zu Ausschreitungen und gewaltbereite Fans griffen Polizei und Medienvertreter an. 185 Polizisten wurden seinerzeit verletzt, aber auch zahlreiche Fans.
- Der Mitteldeutsche Rundfunk berichtet ausführlich über den ersten Prozess zum Thema
Nachtrag, 15 Uhr
Wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten, sind die Maßnahmen nun abgeschlossen, es wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt.
Bei den Durchsuchungen von 27 Wohnungen in Sachsen wurden insgesamt 671 Beweismittel sichergestellt, darunter u. a. Computer, Handys und Speichermedien. Zu den Asservaten gehören auch 238 pyrotechnische Erzeugnisse sowie verbotene Gegenstände, wie Elektroschocker und Messer. Gegen einen der 28 Beschuldigten lag ein Haftbefehl vor. Der 21-Jährige wurde in Dresden festgenommen. Ein Ermittlungsrichter hat den Haftbefehl gegen den Deutschen eröffnet und in Vollzug gesetzt. Der Beschuldigte befindet sich nunmehr in Untersuchungshaft.
Grund für die Durchsuchungen waren Angriffe auf Polizisten und deren Einsatzfahrzeuge an der Lennéstraße, welche als Startpunkt der Ausschreitungen gelten. Neben den nun anstehenden Ermittlungen wird die Polizeidirektion Dresden gegen alle 28 Beschuldigten bundesweite Stadionverbote anregen.
Bei den heutigen Maßnahmen waren rund 300 Polizeibeamte im Einsatz. Die Ermittler der Soko „Hauptallee“ wurden von Einsatzkräften der sächsischen Bereitschaftspolizei sowie Beamten des Landeskriminalamts Sachsen unterstützt.
@Anton
Na bei dem Bild hättest Du ja auch gleich die Adresse und die Namen veröffentlichen können…. ;-)
@statler & waldorf: Die Drogengang hier zeigt hier in ihrem Video sogar, in welche Wohnung die Drohne fliegt:
https://www.youtube.com/watch?v=v3Ceax_8zJ4
Aufkleber-Werbung für dieses „Musik“-Video findet man regelmäßig an Schaufensterscheiben, Verkehrsschilderpfosten, Telefonverteilerkästen etc.
Wurde auch derPinsel und der Farbeimer von der Seifhennersdorfer gefunden? ;-)
Man hofft ja das die Polizei vorbereitet ist sollte es zum Abstieg in die Dritte Liga kommen. Leider habe Ich da in Dresden mittlerweile so meine Zweifel.