Am 24. Februar hat sich die Lebensrealität für die Menschen in der Ukraine radikal verändert. Mit dem russischen Angriffskrieg wurde ihnen Heimat, Lebensgrundlage und Sicherheit genommen. Viele mussten fliehen, davon einige auch nach Deutschland. Die Ausstellung „WAR. Patterns and Scars“, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Folgen des Krieges sowie die Sehnsucht nach Geborgenheit der Betroffenen wiederzuspiegeln.
Die Ausstellung eröffnet am 24. Juni 2022 in der Galerie nEUROPA um 20 Uhr. Zur Vernissage werden auch die beiden Kuratorinnen Irina Guziy und Elena Pagel anwesend sein. Irina Guziy stammt selbst aus der Ukraine und musste in Folge des russischen Angriffskrieges nach Dresden fliehen.
Die Ausstellung selbst besteht aus zwei separaten Fotoserien. Liubov Bespalas Arbeiten entstanden in den ostukrainischen Städten Sumy und Trostianets. „Die Bewohner von Trostianets, welche auf den Fotos zu sehen sind, waren damals schon fast befreit und man konnte Fotos machen, ohne um sein Leben fürchten zu müssen“ sagt Bespala. „Überall war ausgebrannte schwere Wehrtechnik, die Reste der Häuser lagen in Trümmern. Die Menschen kamen zaghaft aus Kellern und Unterkünften hervor und um sich endlich wieder frei in ihrer Heimatstadt bewegen zu können. Ihr Weg führte sie meist zu den Verteilungsstellen für humanitäre Hilfe”.
Die beiden Städte wurden im April befreit, nachdem die Russische Armee 30 Tage lang die Kontrolle hatte. Diese hatte dort ein Bild der Zerstörung hinterlassen, welches in der Fotoserie dokumentiert wird.
Bettdecken als Freiheitssymbol
Die zweite der beiden Fotoserien stammt vom ukrainischen Fotografen Sergey Zholonko. Dieser hat sein Werk „Osterkaserne“ am 24. April aufgenommen. “Die chaotischen Farben, abstrakten und einfachen Formen, die auf den Fotos zu sehen sind, unterstreichen die Ungewöhnlichkeit der Situation – die von verschiedenen Menschen gesammelten und für den militärischen Alltag wenig geeigneten Bettdecken. Die sind für die ukrainischen Soldaten zu einem Stück Familie geworden, zu einem Symbol der Heimeligkeit und zu einer Art Amulett, das sie beschützt und sie daran erinnert, wofür sie in diesem Krieg kämpfen” so Zholonko. Der 24. April, genau zwei Monate nach Kriegsbeginn, ist das Datum des Orthodoxen Osterfestes.
Ausstellung „Bilder des Krieges“
- Vernissage am 24. Juni, 20 Uhr, Bautzner Straße 49, 01099 Dresden
- Informationen zur Ausstellung: kulturaktiv.org/galerie-neuropa
Zur Ergänzung: in der Ostukraine ging das den Menschen seit 2014 so. Hat nur kaum jmd. interessiert, weil da Ukrainer auf Ukrainer geschossen haben.
@Seldon: Nun, der KulturAktiv hat sich schon 2014 mit dem Thema und seitdem immer wieder damit beschäftigt.