Am Sonnabend haben rund 1.500 Menschen am zweiten „Queer Pride“ teilgenommen. Die Parade, die vom Hauptbahnhof über die Augustusbrücke in die Neustadt zog soll für gelebte Vielfalt, queeres Selbstbewusstsein und politische Mitsprache stehen.
Als queer bezeichnen sich Menschen, die sich in ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität von Heterosexuellen unterscheiden. Der Begriff hat ähnlich wie „schwul“ eine Wandlung hinter sich, wurde er früher vor allem verwendet, um Homosexuelle zu diskriminieren (queer kommt aus dem Englischen und heißt soviel wie seltsam).
Die Demonstration wurde von Queers aus Dresden und Umgebung organisiert, um den politischen Aspekten queeren Lebens Sichtbarkeit und Raum zu geben. Unterstützung reiste dazu aus Pirna und Leipzig, aber auch aus Prag und dem polnischen Wrocław an.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass queere Menschen häufig Gewalt und Unterdrückung erfahren. Ein authentisches Leben stellt für viele queere Menschen immer noch ein Risiko von Benachteiligung und Übergriffen dar.“ so Jascha von der Queer Pride Dresden.
Politischer Anspruch
Organisiert wurde die Parade von einem Netzwerk queerer Aktivist*innen aus Dresden und Umgebung. Anlass für die erste Queer Pride im vergangenen Jahr war Frustration über den geringen politischen Anspruch der queeren Szene in Dresden. Angesichts der permanenten Hetze gegen eine vielfältige und offene Gesellschaft durch die AfD und andere rechte Kräfte müsse man laut werden, anstatt sich eingeschüchtert zurück zu ziehen.
„Wir können uns nicht auf den guten Willen von Parteien verlassen, wie der Verrat der SPD beweist. Ihr war der vergiftete Koalitionsfrieden mit der CDU wichtiger, als ihre Wahlversprechen einzuhalten. Statt das Richtige zu tun und das verfassungsfeindliche Transsexuellengesetz abzuschaffen, stimmte sie im vergangenen Jahr gegen ein modernes Selbstbestimmungsgesetz.“ so Jascha weiter. „Wir müssen selbstorganisiert für uns einstehen und Druck ausüben, damit die jetzige Koalition ihre Versprechen an uns wirklich einhält“.
Der Demonstrationszug endete auf dem Alaunplatz, am späteren Abend gab es noch eine Abschlussparty mit Live-Musik und Drag-Performances in der Chemiefabrik.
In den nächsten Monaten soll es weitere Demonstrationen und Prides in verschiedenen Städten in Sachsen geben. Diese sollen queerfeindlichen Kräften eine bunte, authentische und solidarische
Alternative entgegensetzen.
- Weitere Infos: www.queerpridedd.org
Hm…so als schwuler Mann, spricht mich das so gar nicht an.
Der letzte mir bekannte Überfall in Dresden wurde nicht von der AfD, die im übrigen eine lesbische Chefin hat, verübt. Nur mal so zur „Ergänzung“
@Linie3
https://www.lsvd.de/de/ct/426-Die-Homophobie-der-AfD-eine-unberechenbare-Alternative
Schon was älter aber immer noch gut, wenn du bock auf was empirisches hast. Warum es also ein Anliegen ist, den „politischen Aspekten queeren Lebens Sichtbarkeit und Raum zu geben“, leuchtet mir ein.
Als schwuler Mann kann ich damit auch nichts anfangen und werde allmählich queerfeindlich, wenn ich sehe, wer da so alles die Schwulen- und Lesbenbewegung für seine Zwecke kapern will.
Hallo Thomas, wen meinst du? Die Teilnehmenden? Die Menschen, welche die Pride organisiert haben, die Redebeiträge gehalten haben? Wie und wo nimmst du sie war? Worin unterscheiden sich „deren“ Ziele von denen der „Schwulen- und Lesbenbewegung“?