Sommer, 30 Grad, Hitze. Es ist zwölf Uhr und die Sonne knall auf der Haut. In der Görlitzer Straße gibt es eine Oase. Im Tiki serviert Kellnerin Ulla Eiskaltes. Sie langt mit dem Eislöffel in die Truhe und drückt eine große Portion Schokoladeneis in die Waffel. Die perfekte Erfrischung an einem solchen heißen Tag.
Das Café erinnert mit seinem Ambiente etwas an eine Strandbar der 80er. Dieses Jahr feiert das Tiki seinen 20. Geburtstag. Ulla hat die Entwicklung dabei selbst hautnah miterlebt. Seit 13 Jahren arbeitet sie dort und ist mittlerweile die leitende Kellnerin im Café. Zuvor war sie in einem Hotel in der Altstadt tätig, im Vergleich dazu schätzt sie die entspannte Atmosphäre in der Neustadt.
Jahrzehntelange Eistradition
Im Tiki gibt es ausschließlich „Neumanns Eis“. Die Älteren werden sich erinnern, vor Jahrzehnten gab es mal Neumanns Eisgrotte auf der anderen Straßenseite, ungefähr dort, wo jetzt der Musik-Club „Blue Note“ von Mirko Glaser und Christoph Neumann betrieben wird. Christoph ist der Enkel der Gründerin und führt heute die Geschäfte der Eisproduktion, die inzwischen in Löbtau beheimatet ist und in die ganze Stadt liefert. Für die Mitarbeiter*innen des Tiki heißt dass, das sie bei gelegentlichen Besuchen in der Manufaktur auch mal frisch aus der Maschine probieren können. Außerdem werden neue Eissorten zuerst im Tiki ausprobiert. Die ganze Geschichte von der Eisgrotte auf neumannseis.de.
Das exotisch anmutende Ambiente ist für viele ein guter Ort, um dem Dresdner Großstadtstress zu entfliehen. Davon erzählt auch Chefkellnerin Ulla. Nicht nur die Einheimischen fühlen sich wie auf Hawaii, auch amerikanische Besucher sagen, es erinnert sie an zu Hause. Doch das Tiki empfängt nicht nur Touristen. Durch die Nähe zum Gymnasium Dreikönigschule und der 15. Grundschule kommen wochentags auch viele Schüler, um sich in der Pause mit einem Eis zu erfrischen. Und auch die in der Nähe wohnenden Neustädter nutzen den idyllischen „Hof der Tiere“ der Kunsthofpassage mitsamt Liegestühlen gern für ein wenig Entspannung. Daher haben die für die zwölf Vollzeitmitarbeiter stets alle Hände voll zutun. Außerdem gibt es im Hecht-Viertel noch ein zweites Tiki.
Wohlfühloase für Familien
Besonders ansprechend scheint das Ambiente für Familien mit Kindern zu sein. „Das sind meist unsere Stammkunden“, sagt Ulla, die sich freut, wie sie während ihrer Zeit schon Dutzende Knirpse gesehen hat, die inzwischen erwachsen sind. „Die Kinder sind meine Highlights“, sagt sie.
So wie die meisten Betriebe in der Gastronomie, wurde das Tiki durch die Corona Pandemie in den letzten zwei Jahren auf die Probe gestellt. Der gesamte Betrieb wurde auf den Fensterverkauf beschränkt und der Innenraum und Hinterhof mussten zeitweise ganz geschlossen werden. Dennoch haben die Mitarbeiter viel Zeit und Energie investiert, um das Café durch die Krise zu bringen. Im Winter wurde Glühwein verkauft. Da dies die damaligen Regeln vorsahen, mussten dabei die Türen offen gelassen werden und die Mitarbeiter*innen standen mit Mütze, Schal und Handschuhen vor den Tresen. Doch am Ende haben sie es geschafft und das Tiki hat auch diese schwierige Phase überstanden.
Große Jubiläumsfeier
Das soll nun am Sonnabend, dem 2. Juli gefeiert werden, wenn das Tiki sein 20-jähriges Jubiläum hat. Mit einem vielfältigen Programm sollen große und kleine Besucher einen Eindruck vom Tiki bekommen.
Ab elf Uhr startet der normale Café-Betrieb. Ab 13 Uhr legt dann Vinyl-DJ „Mehl an Sahne“ Scheiben auf. Ab 16 Uhr gibt’s eine Bingo_Runde und bis 22 Uhr sollen noch weitere spannende Acts wie die „Depeche Joke Parody Band“ oder „DJ Mixstar“ auftreten.
- Jubiläumsfeier im Tiki Sonnabend, 2. Juli, ab 11 Uhr
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Klar war viel los. Aber einen großen Tisch, der reserviert ist, eine halbe Stunde frei zu halten, und mich (zuerst) abzuweisen, das verstehe ich als Schwabe nicht. Und dann kam auch noch der falsch gemixte vegane Shake, welcher dann doch noch versöhnlich lecker war.
@S.Ebnitzer: Klingt nach Neustadtnormalität. ;-) Dass Du Dich nach so vielen Jahren da noch nicht dran gewöhnt hast.
@A.Launer: Nimm mich mit, nimm mich mit: auf das Abenteuer Gastrotest.