Er ist groß, grau und hat einen riesigen Schlund – der neue Müllschlucker auf der Alaunstraße. Der Müllgroßbehälter, so die offizielle Bezeichnung, steht seit ein paar Wochen dort. Die Anschaffung des Containers wurde mit 2.654 Euro aus Stadtbezirksmitteln gefördert.
Die Entleerung übernimmt das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. Die Stadtbezirksbeiräte hatten im Februar einstimmig für den Behälter gestimmt.
„Wir hoffen, dass wir damit neben der schon vereinbarten Entsorgung durch die Pizzaverkäufer, der Situation besser Herr werden“, sagt Stadtbezirksamtsleiter André Barth. Vorerst ist die Aufstellung bis zum Oktober geplant.
Tägliche Leerung
Der Container fast 360 Liter, das entspricht in etwa 130 bis 150 Pizza-Schachteln. Auch das Maul der grauen Monsters ist auf die großen, meist quadratischen Schachteln ausgelegt. Mit etwas Mühe bekommt man fünf Stück übereinander hinein. Geleert wird täglich.
Allerdings ist der graue Riese nun auch ganz schön auffällig. „Wir machen uns Gedanken über ein Farbgestaltung“, sagt Barth, der sich auch dafür stark gemacht hat, dass die benachbarten Blumenkübel mit einem stachligen Gewächs bepflanzt wurden, so wolle man verhindern, dass die Steinkübel immer wieder zugemüllt werden.
Nett gemeint! Aber wer glaubt, dass dieses Ding das Müllproblem in diesem Bereich löst, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Aber immerhin ein Anfang. Wer seinen Müll in den öffentlichen Raum schmeißt, wird sich kaum bemühen, den halbwegs vernünftig zu entsorgen.
Unser Vorschlag: einfach 5 Euro Pfand auf diese Schachteln und wenn zurück, müssen die Anbieter sich kümmern. Von uns aus in städtisch subventionierten Abfallbehältern…….
Liebe Grüße auf den Balkon, aber euern Vorschlag hat die Stadt Tübingen schon ausprobiert. Wurde vom Verwaltungsgericht abgelehnt, die Stadt geht jetzt in Revision. Die Dresdner Stadtverwaltung hatte immer schon ein Auge auf die Entwicklung in Tübingen. Mal sehen, was das Bundesverwaltungsgericht sagt.
@Anton
Gegenargument: Die Stadt Kiel hat zur „Kieler Woche“ (und dagegen ist selbst die BRN eine Mickymouseveranstaltung) konsequent schon vor bestimmt 20 Jahren entweder für Fastfood recyclebare Behälter (Waffeln) oder für Getränkebecher 3 Euro Pfand eingeführt. Zugegeben konnte man die Becher alle 400 Meter an Spülstationen gegen Rückerhalt des Pfandes abgeben. Dazu wurden alle Anbieter einfach verdonnert. Und SCHWUPP war der Müll auf bestimmt ein zehntel dezimiert….. Offenbar muss Umweltbewusstsein einfach etwas kosten, bevor Mann/Frau/Divers das begreift…..
@s&w: Anlässlich eines Festes ist das sicher kein Problem. Das kann die Stadt dem Veranstalter problemlos auferlegen. Bei dem Tübinger Versuch ging es ja gar nicht um ein Pfandsystem, sondern um eine Steuer. In dem Gerichtsurteil las sich das so, als würde das einem Bundesgesetz widersprechen.
Mit einem solchen Pfandsystem würden natürlich aber die Kosten für den Imbiss steigen, da er die Kartons ja dann zurücknehmen und sich um die Entsorgung kümmern muss.
@Anton
War auch nur so ein Gedanke. Und mal im Ernst: Was würde es denn einen Pizzabetrieb (von dem wir hier ja reden) denn kosten, würde er die Kartons zurücknehmen und in einen Container tun. Praktisch nichts. Und ausserdem können ja auch asiatische Anbieter einer Nudelsuppe 13,50 für Ihre Produkte nehmen…… ;-))
Und ja: jetzt sind wir wieder nationalistisch…….
Ich würde Knallhart Togo verbieten.
Und ich unterstütze den gar nicht so Grünen Poris P. in TÜ.
Sein Vater war der berüchtigte Remstal-Rebell, der fast alle Bürgermeisterposten besetzt hat. Halt immer nur fast.
Der Muellkollos sieht schrecklich aus. Ein Tinnitus im Auge ist er. 2 Euro Pfand auf jede Pizza Schachtel erhoben und als Pflicht fuer Pizzaverkaeufer eingefuehrt und schon ist das Muellproblem gelöst.
@C.K.: Nur mal so als Rückfrage, soll das dann nur für Pizza-Schachteln oder auch für Burgerschachteln oder die Verpackung vom Döner gelten. Vielleicht auch für die Plastikbecher bei to-go-Cocktails? Und soll das dann nur für die Alaunstraße gelten oder aber stadtweit? Und sind dann nicht Händler benachteiligt, bei denen die Leute die Pizza mit nach Hause nehmen wollen? Oder gibt es eine Ausnahme für Lieferdienste?
Keine Frage, grundsätzlich ist der Gedanke gut. In der Umsetzung sehe ich aber Schwierigkeiten.
@Anton
Ohne Frage ist die Umsetzung schwierig und muss auch (politisch) gewollt sein. Also stadtweit! Aber ein schöner Anfang wäre ja schon mal eine Auswahl bei der Verpackung. TOGO Kunden könnte man ja auch einfach einen Pappteller mit geachtelten Pizzastücken anbieten. Allerdings fürchten wir, dass das die Verkäufer einen feuchten Blumenkohl interessiert. Das reduziert den Müll ja schon mal erheblich und dann passen auch 1000 Verpackungen in das Monster. Und wer die Pizza mitnehmen möchte, zahlt dafür eben……Fertig und aus die Maus….. ;-))
@C.K. …mit 2 € pro Verpackung ändert sich nur der Sachwert des Mülls… dann liegt da eben teurer Müll rum. Im „Zustand“ nachts ab spätestens 0.00 Uhr ist auch der Pfand dem Konsumenten buggy…
Ich habe unlängst in Weimar auf einen kleinen Eisbecher (statt Waffel) Pfand bezahlt…geht also….liegt sicher im Ermessen des Händlers selber
Zum Vergleich:
Ein Altkleidercontainer kostet in der Anschaffung ca 400,-.
Wer besch…. hier wem?
Wieder Mal eine typische Geldverschwendung auf Kosten der Allgemeinheit.
Heute wurde der Müllgroßbehälter durch Mitarbeiter der SRD plangemäß abmontiert und mitgenommen. Somit ist nach nur 4 Monaten schon wieder Schluß und wir gehen müllisch in die behördliche Winterruhe. Auch heute lag viel Müll UM die Tonne herum, anstatt IN der Tonne. Bitte also ab heuze KEINEN MÜLL mehr verursachen, sehr geehrte Mitwürgerinnen und Mitwürger.
Die unteren 100m Alaunstraße sind andererseits bestens geeignet, mal planmäßig 2 bis 3 Wochen gar nicht zu reinigen. Das dürfte als rechtliche Experimentier- und Anschauungsklausel doch möglich sein.