Mit einem großen Schulfest ist gestern der Abschluss der Sanierung des Gymnasiums „Dreikönigschule“ an der Louisenstraße gefeiert worden.
Rund sechs Jahre mussten die Schüler*innen zum Teil lange Wege in Kauf nehmen. Zuletzt war die Schule ans Gymnasium in Tolkewitz ausgelagert. Ein sichtlich erleichterter Schulleiter Karsten Jonas sagte gestern: „Uns hat die Neustadt gefehlt.“ Die alte Schule ist schick geworden. Das riesige Gebäude an der Louisenstraße stammt aus den frühen Tagen der Gründerzeit von 1889.
Im Hof wurde der alte Schuppen, der einst als Turnhalle diente abgerissen, dafür gibt es nun eine große Mensa und eine große Terrasse, eine neue Sporthalle steht direkt um die Ecke neben der Scheune an der Alaunstraße. Die Schule besteht aus drei einzelnen Häusern. Gänge und Klassenzimmer wurden behutsam saniert und vor allem den notwendigen Sicherheitsstandards angepasst.
Die drei Schulgebäude aus dem 19. Jahrhundert wurden für insgesamt rund 19 Millionen Euro denkmalgerecht saniert und teilweise erweitert. Bund und Freistaat Sachsen steuerten rund 7,3 Millionen Euro Fördermittel bei.
Die Bauarbeiten an den Schulgebäuden begannen im August 2016 mit der Generalsanierung des Haus C, das 1894 gebaut wurde. Dieses Haus steht unmittelbar an der Rückseite zur Scheune. Im März 2018 folgte die Arbeiten am Haus A an der Louisenstraße. Dieses Gebäude erhielt zudem den Speisesaal und Mehrzweckräume. Die letzte Etappe war die Sanierung des Hauses B mit dem Teilausbau des Dachgeschosses.
Dieser Teil der Schule ist der älteste, 1874 als 5. Bürgerschule eingeweiht. Außerdem wurden die Freianlagen neugestaltet und um eine Weitsprunganlage ergänzt. Dank eines neuen Raumkonzeptes kann das Gymnasium Dreikönigschule alternierend vier oder fünf Klassen pro Jahrgang aufnehmen.
Auslagerung nach Tolkewitz
Für die Zeit der Sanierungsarbeiten war die Schulgemeinschaft in den Winterferien 2018 in den neuen Schulcampus Tolkewitz gezogen und bis zum Frühling 2022 nach und nach wieder in die Äußere Neustadt zurückgekehrt. Am Gymnasium Dreikönigschule lernen im zu Ende gehenden Schuljahr 2021/22 755 Schülerinnen und Schüler.
Geschichte des Gymnasiums Dreikönigschule
Das heutige Gymnasium Dreikönigschule ging 1992 im Zuge der sächsischen Schulreform aus der 22. Polytechnischen Oberschule Dresden „Dr. Richard Sorge“ hervor. Das Schulgebäude Haus A ist 1889 als 22. Bezirksschule errichtet worden und hatte die Luftangriffe vom 13. Februar 1945 fast unbeschadet überstanden. Kurz nach der Gründung der Schule 1992, zunächst noch unter dem Namen Gymnasium Dresden-Neustadt, wurde das Gebäude innen saniert, erhielt neue Sanitäreinrichtungen und eine moderne Heizanlage.
1996 wurden die Häuser der ehemaligen 13. Mittelschule, ehemals 13. POS „Max Joppe“, früher 5. Bürgerschule, in das Gymnasium integriert. In den 1990er Jahren hatte die Dresdner Neustadt einen ziemlich schlechten Ruf. So gab es recht wenige Anmeldungen am Gymnasium. Es kam der Wunsch nach einer Umbenennung auf. Am 31. Oktober 1997 verliehen Absolventen der 1945 ausgebrannten Dreikönigschule den Namen dieses einst berühmten sächsischen Gymnasiums an das Gymnasium Dresden-Neustadt.
Wie steht es um die Barrierefreiheit im Gymnasium? Sollten Schüler*innen des Gymnasiums zwischenzeitlich auf den Rollstuhl angewiesen sein, könnten sie nach meiner Kenntnis nicht am Drei-Königs-Gymnasium bleiben.