Geänderter Plan für die Königsbrücker Straße in Dresden geht ab nächster Woche in die Öffentlichkeitsbeteiligung, die Radverkehrsführung soll optimiert werden und auch die kleine Flatterulme erhalten bleiben.
Ab nächsten Donnerstag kann man sich die geänderten Pläne zur Königsbrücker Straße ansehen. Diese Änderungen sind das Ergebnis der Einwendungen nach der ersten öffentlichen Auslage. Das teilte heute die Landesdirektion Sachsen mit. 2018 hatte Dresden bei der Behörde die Planfeststellung beantragt. Die erste Offenlegung Anfang 2019 hatte rund 300 Einwände gebracht, die wurden nun bearbeitet und haben zu einigen Änderungen geführt.
Unter anderem wurden Einwendungen zur Radverkehrsführung im Bereich Bischofsweg Ost und am Bauende Richtung Stauffenbergallee berücksichtigt. Auch die kleine Flatterulme die links vor der Santander Bank steht und Gegenstand vieler Einwendungen war, soll nun erhalten bleiben. Der Erhalt ihre großen Schwester, die rechts an der Grenze zum Grundstück zur Firma Mai & Söhne steht, war schon seit Planungsvariante 7 sicher, immerhin gilt der Baum seit 2015 als Naturdenkmal.
Die Planungsunterlagen werden nun vom 1. bis 30. September öffentlich ausgelegt. Anzusehen im Straßen- und Tiefbauamt, St. Petersburger Straße 9, 01159 Dresden, Raum K3444.
- Montag: 9 bis 12 Uhr, ab 13 Uhr nach Vereinbarung
- Dienstag: 9 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr, von 17 bis 18 Uhr nach Vereinbarung
- Mittwoch: nach Vereinbarung
- Donnerstag: 9 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr, von 17 bis 18 Uhr nach Vereinbarung
- Freitag: nach Vereinbarung
Vereinbarung eines Termins außerhalb der genannten Dienststunden per E-Mail an 66.22@Dresden.de oder telefonisch 0351 4884327. Weitere Infos im Bekanntmachungsportal der Landesdirektion Sachsen und im Umweltverträglichkeitsportal der Länder.
Nach der Auslegungsfrist haben Betroffene bis zum 1. November 2022 die Möglichkeit, Einwendungen gegen die geänderten Planunterlagen bei der Landesdirektion Sachsen und der Vorhabenträgerin (Stadt Dresden) vorzubringen. Im Anschluss prüft die Landesdirektion die eingegangenen Einwendungen und entscheidet dann über das weitere Vorgehen im Verfahren.
Ausbau im Bestand oder als U-Bahn
Die Initiativen „Stadt muss atmen“ und „Königsbrücker muss leben“ hatten vor zwei Wochen dazu aufgerufen Einwendungen zu schreiben, da der Ausbau nach den aktuelle Plänen überdimensioniert sei und viele Bäume gefällt werden müssten (Neustadt-Geflüster vom 13. August). Ziel der Initiativen ist ein Ausbau „im Bestand“ als eine Sanierung bei Beibehaltung des Abstands zwischen den Bordsteinen.
Unterdessen gibt es auf dem Beteiligungsportal der Stadt Dresden auch eine E-Petition, die fordert an der Königsbrücker Straße eine U-Bahn-Linie einzurichten.
Weiterführende Informationen
- Gesammelte Infos zu Ausbauplänen der Königsbrücker Straße im Neustadt-Geflüster unter dem Hashtag #koebrue
U-Bahn ist schon lange überfällig…
Da nützen nur die paar Meter nix, da sollte mal grundsätzlich drüber nachgedacht werden, damit Dresden wieder nach vorne kommt…
Die U-Bahn-Debatte gab es ja schonmal im größeren Kontext, nämlich für ganz Dresden.
Sowohl für die Stadt insgesamt, als auch für die knapp 1,8 km lange Strecke zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee gelten immer noch die selben Argumente wie damals:
Tunnel sind im Unterhalt teuer und U-Bahnstationen nicht gerade ein Hort der öffentlichen Sicherheit.
Die Königsbrücker ist eigentlich breit genug um ein eigenes Gleisbett + zwei Fahrspuren und Fußwege unterzubringen. Man müsste halt nur die verdammten Parkplätze endlich weg machen. Parkt halt im Simmel-Parkhaus und nicht im öffentlichen Raum!
Die Radwege müssen dagegen nicht unbedingt über die Königsbrücker Straße geführt werden. Es wäre genauso praktikabel die Alaunstraße einspurig zu machen und im Gegenzug zwei Radspuren da hinzusetzen. Wir müssen da eh endlich mal die ganzen Macker mit ihren immer dickeren SUVs vertreiben. Die Alaunstraße ist einfach zu klein für deren Minderwertigkeitskomplexe.
Ab Bischofsweg könnten die Radwege dann beliebig weiter geführt werden (z.B. durch den Alaunpark).
U-Bahn für ganz Dresden ist Quark. In weiten Abschnitten fährt die Straßenbahn sehr isoliert vom restlichen Verkehr. Außerdem ist die Instandhaltung exorbitant teuer…
Stellenweise Unterführungen erachte ich aber als sehr sinnvoll, sonst werden wir die „modernen Anforderungen“ aller Verkehrsteilnehmer nicht unter einen Hut kriegen. Der Platz der dadurch gespart wird ist auch sehr wichtig, es fehlt an Grün- und Freiflächen.
Können unsere neuen Straßenbahnen eigentlich -theoretisch- unter der Erde fahren? Stichwort Brandschutz