Heute morgen haben insgesamt sechs Personen in drei Intervallen die stadteinwärtige Fahrspur der Bautzner Straße am Albertplatz und die Alaunstraße blockiert. Veranstaltungsleiterin Iris Kämper erläuterte, dass die Demo von Christian Bläul angemeldet wurde. Der Sprecher der Gruppe „Letzte Generation“ konnte heute nicht dabei sein, da er aktuell wegen einer Blockade in Schweden inhaftiert ist.
Kämper wies darauf hin, dass sich die Demonstration nicht gegen die Autofahrer*innen richte, sondern die Aufmerksamkeit auf das Thema Klimawandel und den dringenden Handlungsbedarf lenken solle. „Faktisch hat die Regierung aus SPD und CDU nichts getan und auch die neue Regierung wird durch die FDP-Beteiligung ausgebremst“, sagt sie. Um den Klimawandel oder wenigstens die Ziele des Pariser Klimaabkommens, sprich die 1,5-Grad-Erwährmung zu erreichen, brauche es ein deutlich höheres Engagement. „Dafür sind mindestens 100 Milliarden Euro in Deutschland notwendig, die Energiebereiche, die Landwirtschaft, der Verkehr müssen reformiert werden“, so Kämper.
Inzwischen gehe es nicht mehr nur darum, die Erhitzung zu bremsen, sondern auch mit den Folgen klar zu kommen. Dafür müssten Häuser besser gedämmt werden und mehr Bäume in Städten gepflanzt werden.
Kaum Auswirkungen auf den Verkehr
Die Demonstration bei der für dreimal sechseinhalb Minuten ein Teil der Bautzner Straße blockiert wurde, war mit dem Ordnungsamt abgestimmt. Ein einzelner Trabant-Fahrer, dessen Fahrzeug ein „Fuck you Greta“-Aufkleber zierte, wollte erst durch die Demonstrierenden durchfahren, er wurde von der Polizei jedoch daran gehindert. Die meisten anderen Fahrer*innen reagierten gelassen. Es war, vermutlich wegen der anschließenden Baustelle auf der Antonstraße, ohnehin wenig Verkehr am Morgen auf der Bautzner Straße. Während der Blockade gingen Teilnehmer*innen der Demo durch die Reihen der Wartenden, um das Anliegen zu erläutern. Kurz nach 8 Uhr war die Demonstration beendet.
Während fleißig anderen erklärt wird, was zu tun ist wird oft vergessen, selber die eigenen Wände zu dämmen, Solar aufs Dach zu bauen, die Heizung runterzudrehen und das Licht auszumachen, wenn man das Zimmer verlässt…. die Formulierung mit dem 1.5 grad-Ziel ist oft lustig, da wir uns alle anstrengen müssen, um die Erwärmung zu erreichen… ;-)
(Ist Herr Bläul nach Stockholm geflogen, oder hat er die Autobahn genutzt? Beim nächsten mal bitte per Rad…denn auch Diesellocks sind schmutzig)
@Echt?
Herr Bläul ist diese Strecke tatsächlich mit dem Rad gefahren. Ein Liegerad um genau zu sein.
Aber schön, dass Sie uns an den Projektionen Ihres Zynismus teilhaben lassen. Das sagt viel über Sie aus.
Und noch etwas, was zu tun ist schreibt niemand vor. Aber die Wissenschaft bzw. deren Teildisziplinen aus Physik, Chemie und Biologie mahnen uns seit einem halben Jahrhundert was passiert, wenn wir so weiter machen wir bisher.
Die Demonstrationen der Klimaschutzgruppen richten sich in erster Linie gegen das „weiter so“.
Weiter so heißt nämlich, dass bald Schluss ist mit unserer Zivilisation.
Dann wird bereits 2050 der Nahe Osten unbewohnbar sein und sich allein aus dieser Region 500 Millionen Menschen auf die Flucht nach Norden machen, wird Spanien zu einer neuen Wüste werden, wachsen in London Palmen und auf sächsischen Äckern allenfalls noch Kakteen.
Laut NASA (2022) treten die Klimaveränderungen auch noch schneller und schwerwiegender ein als angenommen.
Ihr hattet 50 Jahre Zeit zu reagieren.
Aber statt mal den faulen Arsch aufs Fahrrad zu schwingen wurde einfach so getan als würde euch der Kollaps unserer Ökosysteme nichts angehen.
Nur, was glaubt Ihr wie viel Annehmlichkeiten oder Jobs es auf einem toten Planeten noch gibt? Woher denkt Ihr kommt unser Brot, wenn die Felder vertrocknen?
Aber hey, einfach verdrängen!
Im Idealfall erwischt es einen eh nicht mehr selbst, sondern erst die Kinder und Enkel.
„Sollen die doch die Rechnung für meine Lebensweise zahlen!
Ich hab schon genug Sorgen mit der Auswahl zwischen Schnitzel und Steak, VW oder Opel, Malle oder Türkei. Ja liebe Jugend, so sehen echte Sorgen aus!“
Wissentlich die Lebensgrundlagen ganzer Generationen und Völker zerstören um sich im Wohlstand zu suhlen, aber aufregen wenn von den Betroffenen mal eine Kreuzung blockiert wird … mehr Doppelmoral und Perversion kann man garnicht offenbaren.
@Echte Probleme vs Luxusprobleme;
..was machen Sie so für einen geringen Fussabdruck..?
Fossile Dämmung?
Pellets? Batterietechnik zum Solardach?
Die meisten „Lösungen“ sind Teil des Problems… da umweltverschmutzend und industriegesteuert… hier hilft nur Verzicht, das sehe ich leider nur selten…
Ist auch schwer einzufordern, da man es vorleben muss…
Ansonsten bleibt nur Zynismus…
Gut das demonstriert und diskutiert wird !
Umsetzen , selber mit anfassen vermisse ich auf der Agenda.
Vom diskutieren und demonstrieren ist keine Öl/Gasheizung umgebaut
und kein neuer Mitarbeiter oder Lehrling hat sich in den nötigen Berufsgruppen gefunden , kein Baum wurde gepflanzt….keine Wärmepumpe hergestellt. Es ist dringend nötig nicht nur zu fordern sondern auch selbst einen Beitrag zu leisten. Also “ Aktivisten“ ans Werk und mit gemacht bei der Erfüllung der Ziele. Freie Stellen gibt es genug. Nicht nur auf Straßen und Plätzen.
@Echte Probleme vs Luxusprobleme:
Tja, die „Alten“ forschen seit Jahren an grüner Technologie: wie Wasserstoff, Solar, moderne Akkus, Kernfusion,… (allein an der Kernfusion wird seit 70 Jahren geforscht). Wir Alten haben schon vor 50 Jahren gewarnt. Wir alten predigen seit 50 Jahre, dass es mehr Ingenieure braucht um dieses Problem zu lösen. Und die Jungen? „Statt mal den faulen Arsch“ in ein MINT Studium zu schleppen… sind die Studienzahlen rückläufig.
Auch wenn du denkst du lebst CO2 neutral – du tust es nicht. Allein jede Bio-Kalorie, die du zu dir nimmst, stecken sieben (!) Kalorien aus Erdöl um diese eine Kalorie zu produzieren und zu transportieren. Traktoren und LKWs fahren leider noch zum großen Teil mit Diesel. Denk mal darüber nach, wenn du das nächste mal in ein Brot beißt – wie du die Lebensgrundlagen ganzer Generationen und Völker zerstörst.
Und denk mal darüber nach, was dein _wirklicher_ Beitrag ist, dieses Problem zu lösen. Sich auf die Fahrbahn kleben ist zwar medienwirksam.. aber veringert nicht 1g CO2. Nicht heute – und auch nicht morgen.
Lass dir dein Brot schmecken – und denk mal über Doppelmoral.
Die Welt bereisen, inkl. zahlreicher Flüge, und dann als Klimaaktivist auftreten, ist auch nicht gerade hilfreich. Wie sieht es eigentlich mit dem Thema Inlandsflügen bei grünen Bundestagsabgeordneten aus? Und nur grün wählen (*), hilft auch niemand. Und die eben genannten Personen(gruppen) sind doch eigentlich die, welche man zuerst als die vermuten würde, die so klimaneutral wie möglich leben. Alles unbequeme Themen, aber leider auch ein Teil der Wahrheit.
„Ihr hattet 50 Jahre Zeit zu reagieren.“ sagt jemand, der auch vom daraus entstandenen Wohlstand profitiert? Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch.
In Deutschland findet sich bis heute keine (politische) Mehrheit für ein Tempolimit. Erschreckend, wenn man bedenkt, wie viel mehr notwendig wäre, um wirklich etwas zu ändern.
Ach, das ist doch alles menschlich. Wir alle warten auf die dritte Mahnung, bevor wir die Rechnung begleichen oder verschieben Zahlungen in den nächsten Monat. „Live now, pay later.“
Eine Frage. Die sogenannte letzte Generation wie finanzieren diese sich eigentlich?
@Olaf
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit: „Die Letzte Generation erhält einen Großteil der Mittel für Recruitment, Training und Weiterbildung aus dem Climate Emergency Fund.“ (https://letztegeneration.de/wer-wir-sind/)
@Dr. Müller Lüdenscheid
Offenbar haben einige Leute immer noch nicht verstanden, dass es keine technische Lösung für unseren Ressourcenvebrauch geben wird.
Die Einsparung von Ressourcen führt in der Regel zu deren Mehrverbrauch. So etwa bei LEDs, deren enorme Energieeffizienz dazu geführt hat, dass Beleuchtung billiger und verstärkt eingesetzt wurde. Das hat nicht nur die Energieersparnis überkompensiert, sondern auch die Lichtverschmutzung ausgeweitet.
Selbes Spiel beim Verbrennungsmotor. Obwohl dessen Effizienz bis ans physikalisch mögliche Maximum gesteigert wurde und der Verbrauch pro KW/h entsprechend gesunken ist, verbrauchen unsere Fahrzeuge heute trotzdem nicht weniger Kraftstoff als etwa in den 90er. Warum? Weil die Einsparungen dazu geführt haben, dass wir uns größere, schwerere und stärker motorisierte Autos leisten.
Auch bei der Suche nach Alternativen Rohstoffen existiert ein Limit, denn Ressourcen sind nicht unbegrenzt. Die Verschiebung führt nicht zu einer Reduzierung des Ressourcenverbrauch, sondern nur zu einer Umlagerung.
Technikgläubige Menschen verstehen leider all zu oft die Funktionsweise unserer gesellschaftlichen Strukturen nicht.
Und wie am grünen Wasserstoff oder Regenerativen Energien geforscht wurde, bevor die Umweltschützer Druck gemacht haben, haben wir ja gesehen. Wir haben Jahrzehnte verloren, wegen einer völlig ignoranten Untätigkeit.
Und die CO2-Emissionen des Biolandbau brauchen Sie mir nicht erklären! Um meinen Naturwissenschaftlichen Hintergrund ist es nämlich ganz gut bestellt. Ich komme selbst aus dem MINT-Bereich.
@Echt?
Ganz auf Null bringen lassen sich auch meine Emissionen unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen nicht. Auf vieles habe Ich als Verbraucher keinen bis nur wenig Einfluss.
Aber lassen Sie sich versichern, dass Ich überall einspare wo Ich kann. Beginnend bei Dingen wie Fleischkonsum oder Flugreisen (Ich bin das letzte mal vor etwa 20
Jahren geflogen). Ich verzichte aufs Auto, selbst wenn mich das Zeit und Mühe kostet. Und vieles, vieles mehr.
Also ersparen Sie mir bitte Ihre Unterstellungen! Danke!
Klimawandel aus der Sicht des ehemaligen DDR-Bürgers Wilfried Küchler:
https://www.youtube.com/watch?v=GsELfsyqnJU
Hallo Feli! =)
Hallo Torsten :-)
@ Anton: DAS sind die wirklich bedeutenden Ergänzungen zu diesem Thema ;-)