Seit ein paar Wochen gibt es auf der Prießnitzstraße eine eine Nachbarschaftsinitiative mit dem Namen „Prießnitzallee“. Ziel ist nicht etwa die Umbenennung der östlichsten Straße der Äußeren Neustadt, sondern eine Umgestaltung der Straße. Die Straße soll langsamer, grüner, verspielter und charmanter werden.
In einem ersten Schritt haben die Initator*innen eine Umfrage unter den Anwohnenden und Gewerbetreibenden der Straße gestartet. Dabei geht es unter anderem darum, ob die Straße Bäume bekommen sollte, evtl. weniger Parkplätze, eine Verkehrsberuhigung und ob die Straße Teil des BRN-Festgebietes werden sollte, falls es jemals wieder eine BRN-Feierlichkeit gibt.
Nachdem nun erste Umfrageergebnisse eingetrudelt sind, lädt die Initiative zum Kennenlernen ein. Dafür wird es am kommenden Sonnabend, von 15 bis 22 Uhr ein kleines Nachbarschaftstreffen mit Musik an der Prienitzstraße, Ecke Schönfelder Straße geben.
- Weitere Infos: www.priessnitzallee.de
Tja, und genau durch sowas wird der Stadtteil irgendwann zur „sehr guten“ Wohnlage, die Mietpreise explodieren und der Mietspiegel des ganzen Viertels wird mit beeinflusst. Da wohnt dann die upper class in einer hübsch begrünten Wohlfühlumgebung und Frau Gäbler, die als Initiatorin auftritt, darf sich ein Atelier irgendwo anders suchen.
So sehr ich für all das bin, was sich da so vorgestellt wird: Wohin mit den Autos der Anwohner? Warum Bäume in einer Umgebung pflanzen, wenn „die Natur“ (Der Wald und die Prießnitz) nur einen Katzensprung entfernt ist?
Dass es im Sommer in der Straße „unerträglich heiß und stickig“ (Zitat von der Website) war, liegt an dauerhaften Höchsttemperaturen, die dann nachts von den Ziegeln der Häuser wieder abgegeben werden. Zudem ist das Kind längst in den Brunnen gefallen, da man ja nun auch den letzten Meter Neustadt zugebaut hat und es zu keiner Entlüftung mehr kommt. Da hätte man eher aktiv werden müssen.
Hallo Someone Else,
sozusagen „grüne Gentrifizierung“. Das ist nen spannendes Thema. Hast du da irgendwelche Erfahrungswerte oder Literaturempfehlungen zu. Denn alles was mir bekannt ist, vor allem aus der Schweiz zeigt zwar einen Zusammenhang zwischen Verkehrsberuhigung und Mietpreisen, aber Kausalität lässt sich da nicht so leicht herstellen. Häufig eher multikausal und da wäre dann die Frage wie das eine ohne das andere bzw., ob das überhaupt möglich ist. Oder welche Alternativen es gibt, denn Status quo findet der von dir beschriebene Prozess ja die ganze Zeit über statt.
Und von Initiativen, welche sich in dieser Ecke bewegen, kommt häufig die Forderung, sich den öffentlichen Raum anzueignen und somit selbst aktiv zu werden. Die beziehen sich aber vor allem auf Gentrifizierung von „oben“.
Da zieht man in die Stadt und plötzlich stören Häuser und Straßen. Ich hab da meine Probleme, zumal ein paar Schritte weiter der Priessnitzgrund ist. Vielleicht sollten sich alle Wohnmobilbesitzer Mal fragen, ob es nicht egoistisch ist, ihre Gefährte überall in der Neustadt zu parken und damit die Straßen noch enger zu machen.
Ich finde das eine schöne Initiative.
@someone else, schade, dass Sie so pesimistisch sind.
Zu spät ist es nie. Ein Wandel ist immer möglich.
Ein lebenswertes Viertel sollte nicht ein Ausschlußkriterium für günstige Mieten sein. Die Verantwortlichen sind hier nur leider seit Jahren untätig. Mit Dirk Hilbert wird sich das in Dresden aber auch nicht ändern.
Wohin mit den Autos? Gar nicht erst anschaffen und ja ja, „ich bin aber auf mein Auto angewiesen …“ das stimmt in manchen Fällen aber oft ist es auch einfach nur Bequemlichkeit und die Debatte um Autos rein emotional.
Mehr Grün in der Stadt ist immer ein Gewinn, auch wenn „die Natur“ in der Nähe ist.
Aber immerhin ist es nicht zu spät etwas zu tun ;)
Und das eine Einbahnstraßenregelung, ein paar weniger Parkplätze, dafür Fahrradbügel, ein bisschen grün hier und da, ein paar Bäume und eventl. ein Radstreifen gleich die Miete explodieren lassen, glaub ich ehrlich gesagt nicht. Kann mich da irren, aber hey – lass doch mal anfangen und dann weiterschauen.
Am Ende finden das auch andere nice und machen das nach… Könnte der Stadt ja gut tun!
Super Projekt! Den Initiatoren viel Kraft und gutes Gelingen!
Hoffentlich scheitert es nicht an den Lordsiegelbewahreeb des Denkmalschutzes, denn lebenswerter können unsere Straßen schon noch werden.
…wir könnten auch noch jedes 2. Haus abreißen und dafür Ackerland schaffen, teils für Viehhaltung, teils mit Windrädern, um unabhängig von der Energieversorgung zu werden, die Nahrungsmittelversorgung zu gewährleisten und Bekleidung in Eigenregie zu kreieren – selbstverständlich mit Hilfe der hier wohnenden Kinder . . .
Außerdem wären für die übrigen Häuser Komposttoilletten und eine jeweils vollbiologische Kläranlagen super, die entstehende Wärme nutzen wir dann zum Heizen.
Wie bekommen wir jetzt bloß noch die Luft halbwegs sauber?
Hoppla, so etwas in der Art gibt es ja schon. Nennt sich Dorf, dörfliche Umgebung, Wohnen auf dem Land usw.
Ups, stimmt, und weil ich dort nicht wohnen möchte,
bin ich hier in dem, was allgemein unter dem Begriff Stadt, Großstadt bekannt ist und trotzdem noch sehr ruhig bis Scheintod ist.
Satire off.
Von „weniger Parkplätze und mehr Bäume“ zu „Häuser abreißen und anderem Blabla“ in nur 7 Kommentaren…Respekt.
Warum haben manche Menschen nur solche Angst vor Veränderungen?
Ich persönlich könnte damit leben wenn mehrere Parkplätze für Grünzeug weichen müssten.
Es ist ganz sicher für alle Bewohner verträglich, wenn eine Straße in einer Stadt, nicht nur nach einem sehr sehr großen Parkplatz aussieht.
Mir gefällt es.
Ich bin einmal mehr sehr enttäuscht über die Debattenkultur in dt. Medien. Polemik, überspitzte, zynische Kommentare, die eine Idee nicht ernst nehmen- kaum jemand kann sachlich eine Meinung äussern….
Das Projekt sieht eine Verengung/Einspurigkeit der Strasse vor, weniger Parkplätze zugunsten von breiteren Fusswegen und grünen Inseln oder Alleebäumen. Das ist durchaus nachvollziehbar, „grüne Gentrifizierung“ @Spatz @Someone else- eher geringe Gefahr, da Attraktivität der Wohnlage durch die Sanierungswelle bereits Status Quo erreicht hat, auch durch Nähe zu Priessnitzgrund, Elbwiesen und Heide.
Ganz generell: Wo soll man den anfangen, Fussgängern, Velofahrern und dem Stadtgrün mehr Raum zu geben, wenn nicht zuallererst vor der Haustür? Langfristig steht es ausser Frage, dass Autofahren in Deutschland unattraktiver werden muss- kostenlos parkieren ist eigentlich nicht tragbar, jedenfalls nicht für Nicht-Anwohner. Vorschlag: Anwohnerparkausweise. Wenn man bequem und sicher mit dem Velo überall hinfahren kann und dieses auch noch am nächsten Morgen da ist, ist das Auto gleich ein Stück unattraktiver.
@Zuhaus in der Neuse: Das Parken auf der Prießnitzstraße ist nicht kostenlos. Für Anwohner*innen jedoch sehr günstig. Der Anwohner-Parkausweis kostet im Jahr 30 Euro, zwei Jahre 50 Euro. Für Fremde ist es deutlich teurer. 2,40 Euro pro Stunde, 12 Euro für das Tagesticket, an Sonn- und Feiertagen 1,50 Euro pro Stunde und 6 Euro für das Tagesticket, gilt täglich von 9 bis 24 Uhr.
Diesen Drang, die Stadt in ein Dorf verwandeln zu wollen, verstehe ich grundsätzlich nicht. Um Bäume zu pflanzen, ist die Prießnitzstraße wirklich zu schmal und ich sehe auch keinen Bedarf zur Verkehrsberuhigung, weil dort sowieso fast kein Autoverkehr stattfindet. Über weniger Parkplätze werden die Anwohner sich bestimmt nicht freuen. Ich wohne in der Stadt, weil ich Stadt will, wer Bäume vor dem Haus möchte, soll auf’s Land ziehen.
Hallo Thomas , dann zieh doch bitte einfach an den Pirnaischen Platz.