Ab Montag, 10. Oktober werden die Straßenbahnen der Linien 3, 7 und 8 umgeleitet. Der Grund, die Haltestelle am Albertplatz wird erneuert. An der Antonstraße (vorm Einkaufszentrum) gibt es Interimshaltestellen.
Gemeinsam mit dem Straßen- und Tiefbauamt Dresden und der Sachsen-Energie bauen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) bis zum Jahresende 2022 den Haltestellenbereich am Albertplatz im Zuge der so genannten Nord-Süd-Verbindung um. Die vorbereitenden Arbeiten laufen bereits seit dem 29. August 2022. Für die Kosten von rund zwei Millionen Euro hoffen die DVB auf eine Förderung durch das Land Sachsen in Höhe von 1,3 Millionen Euro.
Verschlissene Gleise werden ausgetauscht
Die Gleise der im Rondell am Albertplatz liegenden Haltestelle stammen aus dem Jahr 2000 und sind nach 22 Jahren intensiven Betriebes am Ende ihrer Lebensdauer. Betroffen sind rund 160 Meter Doppelgleis. Nach dem Ausbau der alten Schienen verlegen zunächst die Fachleute der Sachsen-Energie ein unterirdisches Schutzrohr, das eine neue Trinkwasser-Hauptleitung mit 50 Zentimetern Durchmesser aufnehmen wird.
Danach werden die neuen Schienen mit vibrationsdämpfenden Halterungen auf eine „Feste Fahrbahn“ montiert. Diese „Feste Fahrbahn“ ist ein betonierter Unterbau, der sich durch eine geringere Erschütterung und Geräuschentwicklung als die bisherige Bauweise auszeichnet und eine Nutzungsdauer von bis zu 60 Jahren verspricht. Verschlissene Schienen können später schneller und mit weniger Aufwand getauscht werden, weil nicht der komplette Unterbau erneuert werden muss. Mit dieser Bauweise haben die DVB in den vergangenen Jahren schon gute Erfahrungen gemacht.
Modernisierung als barrierefreie Haltestelle
Im Zuge der Haltestellenmodernisierung werden an der Station die bisher fehlenden Blindenleitstreifen ergänzt. Parallel zu den Bahnsteigkanten entstehen aus Kleinpflaster etwa 1,80 Meter breite Korridore für Rollstuhlfahrer*innen. Die bisherige teilweise unebene Oberfläche war mit dem Rollstuhl nur schwer passierbar und entsprach nicht den Vorgaben für die Barrierefreiheit. Der Umbau der Station erfolgt gleich so, dass dort später die neuen Stadtbahnwagen halten können. Mit Fertigstellung der Baustelle auf der Großenhainer Straße sollen sie auch auf der Linie 3 eingesetzt werden. Die Fahrgastunterstände und elektronischen Abfahrtstafeln sind nicht Bestandteil des Umbaus. Sie bleiben so wie sie derzeit sind.
Materialengpass erfordert innovative Lösung
Wegen der aktuell schwierigen Materialverfügbarkeit haben sich die Bauleute eine innovative Lösung einfallen lassen: Die 40.000 Pflastersteine im Gleisbereich werden gereinigt, aufgearbeitet und als so genannte Pflastermonolithe wieder verklebt. Das ist vom Ablauf zwar etwas aufwändiger, dafür können die vorhandenen Steine im Sinne der Nachhaltigkeit weiterverwendet werden. Lediglich für die Rollstuhl-Korridore wird neues Pflaster zugekauft. Die Verklebung der Steine erfordert Temperaturen von mindestens zehn Grad Celsius. Bei tieferen Außentemperaturen wird ein Zelt aufgebaut, das den jeweiligen Arbeitsbereich passend erwärmt.
Vorübergehende Einschränkung auch für Autofahrer
Die Baustelle erstreckt sich etwa vom alten DVB-Servicepunkt im Rondell bis hinter die Überfahrt am ehemaligen Schwarzen Tor auf der Albertstraße. Um den Einfluss der Baustelle auf den Autoverkehr zu minimieren, kommt es erst mit Beginn der Herbstferien ab 17. Oktober 2022 zu Einschränkungen der beiden südwestlich gelegenen Fahrspuren. Bis zum 26. November 2022 wird der Verkehr in Richtung Carolaplatz auf eine Fahrspur reduziert. Eine Vollsperrung ist aber nicht vorgesehen.
Straßenbahnen fahren ab Montag Umleitung
Linie 3: Verkehrt von Coschütz planmäßig bis Carolaplatz und fährt dann weiter über Neustädter Markt, Bahnhof Neustadt, Antonstraße, Albertplatz und Königsbrücker Straße nach Hellerau. Auf dem Abschnitt vom Albertplatz bis Hellerau ersetzt sie die Linie 8. Die Wagen halten am Albertplatz in beiden Richtungen an den Interimshaltestellen in der Antonstraße.
Linie 7: Wird zwischen Carolaplatz und Albertplatz über Neustädter Markt, Bahnhof Neustadt und Antonstraße umgeleitet. Die „7“ hält am Albertplatz ebenfalls auf der Antonstraße.
Linie 8: Erhält eine verkürzte Streckenführung von Südvorstadt über Hauptbahnhof und Dr.-Külz-Ring zur Gleisschleife Webergasse. Im Norden übernimmt die Linie 3 den Abschnitt nach Hellerau.
Was der Presse-Information leider nicht zu entnehmen ist: rechts und links der Schienen 2 m breite Fahrradwege, mit radfreundlichen Pflaster.
Dies ist dringend notwendig, um die chaotische/nicht vorhandene Radwegeführung zwischen den wartenden Menschen zu verbessern.
Das wird doch sicher gemacht, oder?
@Robert Menges
Danke für Deinen wertvollen Beitrag! Schon mal daran gedacht abzusteigen, wenn man durch wartende Menschen mit dem Fahrrad möchte? Das kostet bestimmt 30 Sekunden deiner wertvollen Zeit. Wie soll denn das bitte aussehen? Zwischen den Schienen? Oder im Gleisbett an den Einstiegen? Oder im Wartebereich? Deine Lösung interessiert bestimmt auch die Stadtplaner und die DVB. VKS (versteht keine Sau)! Schönes Wochenende!
@Robert Menges: Durch eine geschickte Bauausführung wird das Kampfradeln durch die Haltestellenbereiche hoffentlich unattraktiv gemacht. Im westlichen Haltestellenbereich radelt sowieso keiner, da aus Norden keine Anbindung da ist. Und in Richtung Norden gibt es den überdimemsionierten Radweg auf der Archivstraße und um den Albertplatz herum sowie die Verbindung Glacisstraße zur neuen Fahrradampel an der Bautzner Straße. Beide Möglichkeiten enden an der Alauenstraße, ohne das rücksichtslos duch die Fußgänger an der Haltestelle gebrettert werden muss. Aber für manche Personen gilt eben nur eine Verkehrsregel: ICH.
@Robert Menges
Die Radwege führen am Albertplatz aussen vorbei und sind auch so gekenzeichnet wenn man zb aus der Antonstrasse bzw Albertstrasse kommt (siehe auch roten Markierungen Strassebzw Fuwege .Noch einen 2.Fahrradweg an dieser Stelle ist wohl bissel übertrieben.
Der Haltestellenbereich ist mit „Radfahrer frei“-Zeichen versehen. Könnte man wissen, wenn man denn den Albertplatz nicht nur per Auto kreuzt. Wissen hier Leute nicht, hindert natürlich nicht nen unqualifizierten Kommentar abzulassen. Wo kämen wir da hin. Immer wieder putzig.
Die Situation mit Fahrrad ist unbefriedigend am Albertplatz – und zwar schon seit Jahren. Für mich ist der Außenradweg die bessere, weil (minimal) schnellere Variante, aber sie erfordert recht viel Nerven, Aufmerksamkeit und nen dicker bereiftes Rad. Beispielsweise von der Bautzner zur Albertstraße: drei bis vier Ampelüberwege zum Teil mit Fußgänger*innen kreuz und quer, dazu vier Kreuzungen ohne (2x) und mit (2x) Vorrang, wo Autofahrys aber gerne mal Leute mit Rad „übersehen“. Das alles in einem interessanten Untergrund-Mix und in stetem Auf und Ab auf einem geteilten Fuß- und Radweg. Kann ich verstehen, dass dann mehr Leute über die Haltestelle fahren. Dort ist halt manchmal eng.
Die Lösung die „statler und waldorf“ nicht eingefallen ist, liegt übrigens auf der Hand: Fahrspur auf der Westseite des Albertplatzes streichen und Radweg drauf. Direkt-Ampelschaltung um den Anschluss von der Bautzner sicherzustellen. Zusatzschild an der Haltestelle kann dann gerne weg. Weitermachen!
@dieda
Danke für die Belehrung. Das ist zwar richtig, würde aber das Problem nicht lösen, dass es offenbar Menschen gibt, die zu faul sind, den Platz zu umfahren, sondern stattdessen durch wartende Menschen semmeln wollen….
@ statler & waldorf: Gerne doch. Und wo ich gerade dabei bin: Spar dir doch deine Spekulationen („Leute sind faul“, „würde das Problem nicht lösen“). Um es in deinen Worten auszudrücken: „VKS!“ Schönen Sonntag.